FREY Bauunternehmen GmbH | 14461 Potsdam
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Wer denkt, Tiefbau sei bloß Drecksarbeit für Leute ohne Plan, hat definitiv kein Ohr am Pflaster. Das Bild vom Hilfsarbeiter mit Schaufel in der Hand hält sich in vielen Köpfen, aber die Wahrheit ist: Ohne Technik, Umsicht und richtige Einstellung geht da gar nichts. Berlin, die ewige Baustelle, ist dabei ein ganz eigener Schauplatz. Hier treiben Stadtentwicklung, Infrastruktur und Bevölkerungswachstum die Nachfrage nach Helfern im Tiefbau immer weiter nach oben. Manchmal so sehr, dass ich mich frage, ob uns die Gräben schneller ausgehen als die Arbeitskräfte.
Was macht ein Helfer im Tiefbau eigentlich? Ehrliche Antwort: Das ganze Spektrum zwischen Handlanger, Maschinenbediener, Sicherungsposten und Improvisationskünstler. Wer als Einsteiger morgens auf die Baustelle kommt, wird selten nur einen Tag lang denselben Job machen. Mal gilt es, Rohre zu verlegen, mal Gruben auszuschachten, Absperrungen zu stellen oder Material zu rangieren. Berlin als Bau-Metropole hat dabei seinen ganz eigenen Takt – eng getaktete Fahrpläne im Öffentlichen, bröckelnde Infrastruktur, gefühlt alle zwei Tage irgendeine Straßensperrung. Einfache Routine? Weit gefehlt, denn je nach Ecke – von Lichtenberg bis Neukölln – sieht jede Baugrube anders aus.
Wer sich mit dem Gedanken trägt, hier einzusteigen – sei es direkt nach der Schule, nach Pause oder als erfahrener Facharbeiter im Umbruch – sollte keine falschen Erwartungen mitbringen, vor allem nicht ans Gehalt. Die Realität pendelt sich in Berlin aktuell (ja, ich meine 2024 und nicht 2010) meist irgendwo zwischen 2.300 € und 2.800 € ein, mit Ausschlägen nach oben, aber echten Ausreißern nach unten gibt es selten. Wovon das abhängt? Erfahrung, Verantwortungsbereich und – ganz ehrlich – ein bisschen Verhandlungsgeschick. Nicht alles lässt sich auf Lohnlisten ablesen, manchmal zählt auf der Baustelle eben auch, wer zupackt, mitdenkt, auch mal einen eiligen Einsatz außer der Reihe fährt. Die Spreu trennt sich hier ziemlich fix vom Weizen.
Und was haben wir heute für Bedingungen? Berlin bleibt wie erwartet kein einfaches Pflaster. Wer auf den Baustellen unterwegs ist, merkt: Alles wird enger, Logistik ist kniffliger, Lärm- und Umweltschutzauflagen wachsen, und auch die Technik rückt an – von digitalen Bauplänen bis zu Maschinensteuerungen, die mehr nach Computerspiel aussehen als nach Bagger. Da reicht es eben nicht mehr, bloß Kraft oder Ausdauer zu haben. Klar, die körperliche Härte bleibt. Wer in der zweiten Woche bereits stöhnt, hat zumindest keinen anstrengungslosen Job erwischt. Aber ohne Köpfchen hilft Kraft eben nur bedingt weiter: Wenn plötzlich im Untergrund noch alte Leitungen aus DDR-Zeiten auftauchen, ist Flexibilität gefragt. Und diese gewissen „Na-mal-sehen-was-zum-Vorschein-kommt“-Momente gibt’s, als hätte Berlin die alle einzeln vergraben.
Neu ist vor allem, dass immer öfter Fortbildungsthemen auftauchen. Arbeitsschutz, Umweltrecht, Maschinenkunde – auch für Leute, die (noch) nicht in die Chefrolle wollen. Da wird’s spannend, finde ich: Wer sich da reinhängt, bekommt oft schneller verantwortungsvollere Aufgaben zugeschoben, selbst ohne abgeschlossene Ausbildung. Einige Unternehmer schätzen das, gerade bei den vielen, die sich über klassische Schienen wie die Ausbildung gar nicht erst einfinden. Natürlich: Nicht jeder will in die Theorie eintauchen oder in den Meisterkurs, und es gibt immer noch Teams, in denen das Wort „Qualifizierung“ nichts als Augenrollen auslöst. Aber wer nicht mindestens mit den eigenen Arbeitsschutz-Zertifikaten Schritt hält, steht irgendwann draußen im Regen – manchmal wortwörtlich.
Bleibt die soziale Seite. Berlin ist rau, klar. Respekt auf Augenhöhe gibt’s selten automatisch, aber längst nicht nur der erfahrene Truppführer wird gehört. Wer Fragen stellt, zuhört und die eigene Arbeit ernst nimmt, fängt schneller an dazuzugehören, als so mancher glaubt. Was viele unterschätzen: Tiefbau ist keine Einzelleistung – da zählt das Miteinander. Und manchmal merkt man, wie kollegial und schräg humorvoll das Zurechtrücken von Kanaldeckeln ablaufen kann. Von den Feierabenden zwischen Kantinenklatsch und „Feierabend-Radler“ gar nicht zu reden.
Fazit? Wer als Helfer im Berliner Tiefbau unterwegs ist, macht keinen Job zum Wegträumen. Aber einer, der solide bezahlt ist, gesellschaftlich (wenn auch im Schatten) die Stadt am Laufen hält und mehr Abwechslung beinhaltet, als so manches Büro je bieten wird. Wer nach Aufgaben sucht, die direkt ins echte Leben greifen – und bereit ist, sich die Hände schmutzig zu machen, aber auch die Köpfe rauchen zu lassen –, könnte hier genau richtig sein. Ein Spaziergang ist es selten. Eher eine Baustelle. Aber deswegen kommen die meisten ja überhaupt.
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