Augusta Personaldienstleistungen | 87435 Kempten
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Augusta Personaldienstleistungen GmbH | Königsbrunn
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Kein Bau ohne Geräusch: Schleifmaschinen, Schweißfunken, das Ringen mit Metallträgern – all das ist Alltag auf Baustellen und Werkhallen zwischen Lech, Wertach und dem alten Industrieviertel. Über den Beruf „Helfer Metallbau“ wird kaum laut gesprochen, schon gar nicht in Feierabendrunden. Warum eigentlich? Ich habe immer wieder Kollegen erlebt, die in den ersten Wochen erwarteten, sie würden bloß Schrauben sortieren oder Eisen herumwuchten. Was für ein Irrtum. Wer mit dem Gedanken spielt, hier anzufangen – sei es aus Neugierde, Zeitnot oder vielleicht sogar, weil sich die gelernte Branche totgelaufen hat – dem sei eins gesagt: Es ist ein verdammtes Wechselspiel aus Präzision, Routine, Improvisation und, ja, echtem Schwitzen. Und unterschätzen sollte man das nicht.
Metallbauhelfer, offiziell gerne als „Produktionshelfer/in im Metallbereich“ oder einfach „Schlossergehilfen“ bezeichnet, sind in Augsburgs Metallbetrieben beinahe so alltäglich wie die Breze in der Pause. Ihr Aufgabenspektrum wandelt sich je nach Betrieb – mal sind es großformatige Stahlbauprojekte im Neubaugebiet Haunstetten, dann wieder feine Montagearbeiten, wo die Nerven gespannt sind wie Federstahl. Die Routine reicht vom Anreichen und Halten schwerer Bauteile über Vorarbeiten an Biegemaschinen bis zum akribischen Reinigen frisch geschweißter Konstruktionen.
Doch oft fallen Aufgaben an, die in keiner Stellenbeschreibung stehen: Das schnelle Ausrichten eines Bauteils, die gesunde Portion Neugier, mal einen prüfenden Blick auf eine Schweißnaht zu werfen… Und dann die Kommunikation: Wer hier nicht reden oder zuhören kann, steht schnell doof da. Denn: Ein unklarer Zuruf am Schleifbock, ein schneller Griff zwischen zwei Werkstücken – das ist kein digitaler Prozess, das ist Alltag, der in Sekunden entschieden wird.
Was die Statistiken nicht erzählen: Metallbauhilfskräfte sind zwar gesucht – aber nicht um jeden Preis. Die Zeiten der großzügigen Arbeitsverträge für jeden, der „irgendwie mit Eisen“ kann, sind vorbei. Firmen in Augsburg – egal ob im Süden beim Traditionsbetrieb oder in der Nähe der neuen Logistikzentren – suchen Helfer meist für eine glatte Mischung aus schnellem Anlernen und bodenständiger Zuverlässigkeit. Der Mangel an ausgebildeten Fachkräften öffnet zwar Türen, aber ohne Einarbeitung – unmöglich. Gerade wenn Baustellen heißlaufen, rücken Helfer in den Fokus. Für viele ist das der ehrliche Weg, endlich wieder einen Job zu finden, bei dem man Abends sieht, was man geschafft hat. Aber, und das ist ehrlich gemeint: Wer nach Zuckerschlecken sucht oder seinen Rücken schonen will, findet andere Spielfelder.
Geld? Tja, das ist ein Thema – immer. In Augsburg bewegen sich die Löhne für Metallbauhelfer in einem Spektrum, das selten für Euphorie sorgt, aber auch selten völlig illusionslos zurücklässt. Mit etwa 2.300 € bis 2.700 € kann man im klassischen Betrieb rechnen – je nach Know-how, Schichtbereitschaft und, seien wir ehrlich, Ausdauer. Zusatzzulagen wie Zuschläge für Wochenendarbeit, Schicht oder Überstunden sind möglich, aber keinesfalls garantiert. Und ja, mit tariflichen Sonderlagen ist manchmal ein bisschen mehr drin. Aber: Wer hier einsteigt, entscheidet sich eher für Ehrlichkeit, krumme Finger und handfestes Feedback am Feierabend als für die große Gehaltskarriere.
Ein Punkt, der heute wichtiger ist denn je: Die Digitalisierung klopft auch bei den Einfachjobs an die Tür. Automatisierte Zuschnittanlagen, gesteuerte Hebezeuge, Vorfertigung in Serie – klingt nach Erleichterung, heißt aber: Umdenken. Nicht jeder Chef schult sofort auf neue Maschinen; oft ist es die Initiative der Helfer, die entscheidet, ob sie mitziehen. Wer also Lust hat, sich an neuen Geräten zu versuchen und keine Panik vor Monitoren hat, ist für Augsburgs Metallbauer ein Gewinn. Altbackene Vorurteile, man hangele sich hier nur von Handgriff zu Handgriff, sind spätestens seit der letzten Betriebsumstellung Makulatur. Aber, und das verspreche ich: Es bleibt schmutzig.
Manchmal frage ich mich, warum das Berufsbild so nüchtern rüberkommt. Vielleicht, weil man selten glamouröse Erfolgsgeschichten hört. Aber was viele unterschätzen: Wer als Metallbauhelfer angefangen hat, trägt einen dicken Rucksack an Praxiserfahrung. Klar, die Einstiegshürde ist niedrig – das Entwicklungspotenzial jedoch nicht. Mit Weiterbildungsangeboten, internen Aufgabenwechseln oder, tja, einfach dem Mut, den Vorgesetzten mal selbst nach einer neuen Aufgabe zu fragen, ist ein Sprung auf die nächste Stufe durchaus drin. Ob man wirklich dabeibleibt? Dafür muss man sich schon selbst auf Metall klopfen können. Aber wenn man Ausdauer hat und bereit ist, sich die Hände schmutzig zu machen, steht einem in Augsburg nicht nur eine Tür offen – sondern manchmal gleich das ganze Werkstatttor.
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