Personal Service PSH Vreden GmbH | Heiligenhaus
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Rodeca GmbH | Kamp-Lintfort
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In Aachen – einer Stadt, die mal etwas Ingenieurgeist, mal schnörkellosen Pragmatismus atmet – gibt es diesen seltsam unterschätzten Bereich: Helfer im Metallbau. Auf den ersten Blick klingt das vielleicht nach Schweißgerät halten und Träger schleppen. Doch, Hand aufs Herz, das ist nur die halbe Wahrheit. Wer hier einsteigt, wird schnell merken: Zwischen Blech und Baustelle, Werkbank und Windschiefer Halle verbringt niemand den Tag im Leerlauf. Im Gegenteil – der Alltag hat einen ganz eigenen Rhythmus: laut, handfest und manchmal überraschend anspruchsvoll.
Vielleicht ist es der Geruch von Metallstaub nach Feierabend, der an der Jacke haften bleibt, oder das Gewicht des Werkzeugs, das einem nach ein paar Wochen schon selbstverständlich vorkommt. Wer behauptet, das hier sei ein reiner Zuarbeiterjob, hat entweder nie hinter die Kulissen einer Schlosserei geguckt – oder zu viele Fertigteilkataloge gelesen. Der Helfer im Metallbau ist ein Allrounder, der weit mehr braucht als bloße Muskelkraft. Klar, Packen gehört dazu. Aber manchmal eben auch ein bisschen Erfindergeist.
Die Aufgaben? Punktuell vorhersehbar, meistens alles andere als monoton. Mal geht’s darum, Profile zuzuschneiden, mal werden Bleche gebogen, Löcher gebohrt, Bauteile festgespannt, Hilfskonstruktionen gebaut. Kommt ein Altbauprojekt daher, sind Fingerspitzengefühl und Kreativität gefragt. Und ja, das berühmte „über den Tellerrand gucken“ – es ist hier keine Floskel, sondern Überlebensstrategie. Manche Betriebe in Aachen erwarten von Helfern ein Grundverständnis für technische Zeichnungen oder die Fähigkeit, einfache Messarbeiten auszuführen. Wer die typischen Maschinen schon mal aus der Nähe gesehen hat (Schlagschere, Abkantpresse, Bohrständer), ist klar im Vorteil – aber selbst wer fachfremd startet, bekommt die Handgriffe halbwegs schnell ins Blut.
Mir persönlich fällt immer wieder auf: Oft sind es die flexiblen Quereinsteiger, die in diesem Arbeitsfeld am meisten aufblühen. Vielleicht, weil sie nicht am perfekten Lebenstraum vom Schreibtischjob festkleben und stattdessen pragmatisch herangehen. Der Vormittag ist selten gleich dem Nachmittag; mal wird ein Balkongeländer angepasst, mal eine Brandschutztür montiert, mal rosten einem die Finger im Nieselregen halb ab, während man draußen auf dem Industriegelände schuftet. Romantisch ist das nicht – aber ehrlich.
Nun – große Überraschung für niemanden, der in Aachen die Zeitung aufschlägt: Das Handwerk sucht Leute, die anpacken. Gerade Metallbau-Betriebe stöhnen hörbar unter dem Mangel an Fach- und Hilfskräften. Trotzdem gibt es kein unerreichbares Luxusgehalt; die Einstiegsvergütung bewegt sich meist zwischen 2.200 € und 2.600 €. Wechselbereite Fachkräfte mit ein, zwei Zusatzqualifikationen oder gewerkeübergreifender Erfahrung (beispielsweise im Bereich Schweißtechnik oder Montage), können tatsächlich bis zu 2.900 € herausholen. Aber – das sei an alle Träumenden gesagt: Bezahlung ist hier noch immer oft eine Verhandlungssache. Wer Engagement zeigt, offen für Neues ist, dem winkt dafür meist ein eher kollegiales Miteinander.
Die technische Seite? Auch im Metallbau in Aachen läuft inzwischen wenig ohne digitale Unterstützung. Pläne am Tablet anschauen, Aufmaße elektronisch nachhalten – das ist längst kein Hexenwerk mehr. Aber: Ein Vollautomat ist die Branche deshalb noch lange nicht. Was bleibt, ist der Mix aus Tradition und (leicht widerwilliger) Innovation. Eine ironische Randnotiz am Rande: Gerade die älteren Kollegen erklären gern, dass früher alles aus dem Handgelenk ging. Heute fragt man halt das Tablet. Ob das wirklich schlechter ist? Geschmackssache.
Was viele unterschätzen: Der Job als Helfer ist oft das Sprungbrett. Wer ein Auge offen hält, hat bei vielen Aachener Betrieben realistische Chancen auf Weiterbildung – etwa im Bereich Schweißen, Montageleitung oder sogar als Vorarbeiter. Zeigt jemand Ehrgeiz, machen Betriebe selbst jungen Wilden (und Spätberufenen) durchaus Vorschläge. Aber: Man muss sich auch selbst zutrauen, mehr zu wollen als morgens den Hammer zu schleppen. Ich habe erlebt – das ist längst nicht mehr nur ein Männerberuf. Immer öfter packt auch eine Frau am Schweißgerät mit an. Aachen tickt hier auffallend offen, gerade im Handwerk.
Und noch eins: Wer glaubt, der Helfer-Job sei ein Karriere-Endpunkt, sitzt der eigenen Engstirnigkeit auf. In einer Zeit, in der so vieles digital, virtuell, scheinbar entmaterialisiert ist – da bekommt der ehrliche Umgang mit Stahl, Werkzeug und millimetergenauer Arbeit fast schon eine neue Wertigkeit. Ob man dafür gemacht ist? Muss jeder selbst rausfinden. Nur Mut. Im schlimmsten Fall? Hat man nach ein paar Monaten erst mal ordentlich Hornhaut an den Händen. Und sieht den Eiffelturm beim nächsten Frankreich-Urlaub plötzlich mit ganz anderen Augen.
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