Kilian Metallverarbeitung GmbH | 96264 Baiersdorf
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Simon Hegele Gesellschaft für Logistik und Service mbH | 96264 Baiersdorf
Kilian Metallverarbeitung GmbH | 96264 Baiersdorf bei Nürnberg
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Klar, der erste Gedanke beim Stichwort „Helfer in der Lackiererei“ – irgendwo zwischen Farbeimer, Haftgrund und der immerwährenden Frage, ob es die weißen Kittel auch mal in Modefarben geben wird. Aber ehrlich, wer sich ernsthaft auf diesen Beruf einlässt, wird ziemlich schnell merken: Das ist alles andere als ein farbloser Job. Und da spreche ich jetzt nicht von den Fingern, die man abends wieder runterkratzt. Woran liegt’s? Vielleicht an dieser eigentümlichen Mischung aus Routine und Überraschung, die sich – zumindest hier in Erfurt – durch kaum einen Tag zieht, ohne einen neuen Kratzer in die Komfortzone zu schlagen.
Fangen wir mal mit dem Offensichtlichen an: Als Helfer in der Lackiererei weiß man, worauf man sich einlässt. Oberflächen reinigen, abkleben, schleifen, Grundierungen aufbringen, Spritzkabinen säubern. Klingt wie die Gebrauchsanweisung fürs Durchhalten – und ja, es sind Tätigkeiten, die ohne Sorgfalt jeden noch so durchdachten Lackierprozess ruinieren können. Aber, was viele unterschätzen: Helfer tragen die Verantwortung, dass das Ergebnis überhaupt eine Chance auf Glanz bekommt. Perfektion ist hier kein „Bonus“, sondern der tägliche Drahtseilakt – auch weil der nächste Arbeitsschritt immer vom vorigen abhängt, gnadenlos.
Jetzt zum Standort. Erfurt – eine Stadt, in der Industriegeschichte noch auf Straßenbahnschienen knirscht und in Hinterhöfen mehr Werkzeuge gelagert werden als in so mancher Bauhaus-Filiale. Die Lackierereien vor Ort, egal ob für Automobilteile, Maschinenbau oder Möbel, suchen ihre Leute nicht nach Schein, sondern nach „Können". Auftauchen, anpacken, durchziehen – das zählt oft mehr als der schönste Lebenslauf. Die jüngste Entwicklung? Ein schleichender, manchmal fast zaghafter Technologiewechsel: Mehr Automatisierung, smartere Filteranlagen, ein Szenario, bei dem selbst die Lacknebelabsaugung inzwischen mehr IT kann als mein erster PC. Das klingt zunächst beunruhigend („Bald macht der Roboter alles?“), aber die Praxis zeigt: Gerade in kleineren Betrieben braucht es Hände, die wissen, wie man Kompromisse eingeht. Maschinen sind eben keine Geduldsengel – und auf Baustellen außerhalb der Serienfertigung erst recht nicht.
Wer hier einsteigen will, fragt sich oft: Macht das Sinn, auch finanziell? Tja, die nackten Zahlen – irgendwo zwischen 2.200 € und 2.600 € monatlich. Wobei das je nach Erfahrung, Betrieb, Branche und – kaum zu glauben – Wetter schwanken kann. (Ich habe schon Chefs erlebt, denen im Winter die Auftragslage eingefroren ist.) Sprunghafter Reichwerden ist in dem Beruf nicht vorgesehen, aber: Ehrliche Arbeit, die abends spürbar ist und manchmal, ganz selten, auch stolz macht. Wer will, kann sich hocharbeiten – zum Gesellen, vielleicht später mehr. Weiterbildungsangebote gibt es, sie hängen aber davon ab, wie hungrig man sich auf Neues zeigt und wie sehr der Betrieb das überhaupt zulassen will. Das ist kein Versprechen auf Karriere im Schnellverfahren. Sondern eher wie ein Marathon, bei dem man am Ende um die Wette läuft. Nur eben nicht gegen andere.
Fragt man sich manchmal: Warum machen das immer noch Leute? Zwischen Schweiß, Lösungsmittelduft und Trocknungsphasen – da geistert ein Rest von Stolz durchs Werk, der sich schwer beschreiben lässt. Ich habe erlebt, wie neue Kollegen, die aus ganz anderen Branchen kamen, erst skeptisch waren – und dann plötzlich mit einer Mischung aus Trotz und Ehrgeiz dastehen. „Wenn ich das nicht ordentlich mache, sieht’s eben jeder.“ Es gibt nicht viele Jobs, in denen das Ergebnis wirklich so wortwörtlich glänzt (oder eben nicht). Aber auch nicht viele, bei denen Missgeschicke und Triumphe so ungeschminkt vor Augen liegen.
Wer den Sprung wagt – sei es aus Langeweile, Neugier oder Umbruch – der wird in Erfurt einen Job finden, der selten nach Routine schmeckt. Klar, nicht alles Gold, was glänzt. Aber auch kein Plastik. Eher ehrliche Arbeit mit kleinen Überraschungen, bei denen Lackschichten und Lebensläufe gleichermaßen aufgebaut werden. Vielleicht ist das schon Empfehlung genug.
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