Mömax Deutschland GmbH | Baden-Baden
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Hotel-Restaurant Winzerhof | St. Martin (Pfalz)
Hotel Deidesheimer Hof | 67146 Deidesheim
Gesellschaft für Dienste im Alter mbH | Neustadt an der Weinstraße
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Küchenhelfer – das klingt erstmal nach Bratpfannen schwenken und Geschirr schrubben? Tja, wer das glaubt, hat seit Jahren keinen Fuß mehr in Großküchen, Restaurants und Kantinen gesetzt. Gerade in Saarbrücken, wo der kulinarische Alltag die perfekte Mischung aus französischer Raffinesse und saarländischer Bodenständigkeit verlangt, ist das Ganze ein bisschen diffiziler. Der Beruf ist bodenständig, ja – aber eben keine Sackgasse, wie so mancher vorschnell urteilt.
Was macht den Alltag aus? Es sind Routine und Überraschung zugleich. An einem Vormittag Zwiebeln schneiden, dass es in den Augen brennt – am Nachmittag geht’s schon ans Buffet herrichten, Tablett für Tablett. Klar, vieles wiederholt sich: Kisten schleppen, Gemüse putzen, Abfall trennen. Aber dann gibt’s da diese Momente, wo plötzlich Not am Mann ist, alles schneller gehen muss – und ein Fehler kann zum Stau in der Ausgabe führen. Nicht zu unterschätzen: Wer hier nicht multitaskingfähig ist und das Gedränge in engen Durchreichen aushält, wird schnell zum Nervenbündel. In Saarbrücker Großküchen, vor allem in Krankenhäusern und Schulen, ist der Takt ohnehin ein anderer als in der kleinen Pizzeria. Dort reden wir von hunderten Portionen, nicht von vier Tellern.
Was viele unterschätzen: Sauberkeit ist hier nicht nur Stammgast, sondern unverhandelbares Gesetz. Jede gesetzte Kelle, jeder falsch positionierte Floh am Buffet wird sofort bemerkt – spätestens beim nächsten Kontrollgang der „HACCP-Polizei“. Hygienevorkehrungen, Arbeitsmittel-Checks, Protokolle – das ist keine Nebensache, das ist eigentlich der Hauptteil, zumindest aus Verwaltungssicht. Manch einer lacht darüber, bis er das erste Mal miterleben darf, wie eine Küche kurz vor dem Amtstermin in den Ausnahmezustand kippt.
Wer hier anheuert, muss kein gelernter Koch sein – aber falsch ist es, zu glauben, man brauche gar keine Skills. Fingerfertigkeit zählt, Belastbarkeit sowieso, und Helden der Improvisation werden gebraucht, wenn der Salat zur Neige geht und im Kühlhaus längst Ersatz nach altem Prinzip versteckt wurde („Hast du den Beutel gesehen?“ – „Welchen Beutel?!“). Wer einen Hang zum gepflegten Chaos hat, wird irgendwann lernen, dass System tatsächlich ein Überlebensfaktor ist.
Apropos Überleben: Die Bezahlung. In Saarbrücken ist der Markt, vorsichtig gesagt, „durchwachsen“. Während die einen über Mindestlohn diskutieren, gelingt es manchen Einrichtungen tatsächlich, leicht drüber zu liegen. Typisch bewegt sich der Stundenlohn oft im Bereich von 13 € bis 15 €, hochgerechnet auf einen Monatslohn ergibt sich für Vollzeitstellen meist ein Bereich zwischen 2.200 € und 2.650 €. In privater Gastronomie gibt’s gelegentlich noch Trinkgeld dazu – in den meisten Gemeinschaftsverpflegungen? Fehlanzeige.
Stichwort Weiterentwicklung: Spezialisierungen sind rar, aber nicht unmöglich. Manche landen irgendwann als Vorarbeiter – andere übernehmen Inventur oder werden „hygienetechnisch zuständig“. In städtischen Einrichtungen taucht neuerdings das Schlagwort "Digitalisierung" auf. Was bedeutet das für den klassischen Küchenhelfer? Tablettsysteme mit Chips, elektronische Inventurlisten, manchmal sogar digitale Zeiterfassung am Herd. Alles halb so wild, solange man sich nicht vom technischen Fortschritt abschrecken lässt.
Persönlicher Gedanke? Die „unsichtbare Hand“, die im Hintergrund alles am Laufen hält, wird selten gewürdigt. Aber wer’s ausprobiert hat – und nicht gleich nach dem dritten Tag die Flinte ins Korn warf –, weiß am Ende, dass dieser Job mindestens so viel Menschenkenntnis wie Fingerfertigkeit verlangt. Seine eigenen Momente der Stille im Trubel zu finden – das ist vielleicht die wichtigste Fähigkeit. Und dann, irgendwann während des Abwaschs, fragt man sich: War das jetzt Handwerk, Dienstleistung, Teamarbeit oder alles zusammen? Ich bin mir nie ganz sicher – aber genau das macht dieses Berufsfeld in Saarbrücken so lebendig.
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