Helfer Küche Jobs und Stellenangebote in Bremen
Beruf Helfer Küche in Bremen
Zwischen Dampf, Tempo und echtem Teamgeist – Einblicke ins Leben als Küchenhilfe in Bremen
Da steht man – gewissermaßen mit einem Fuß auf dem Fliesenboden der Realität und dem anderen auf der schwankenden Schwelle zwischen Routine und Überraschung. Küchenhelfer in Bremen. Wer denkt, das sei nur Teller spülen und Kartoffeln schälen, der hat vielleicht noch nie einen dieser typischen Tage in einer Bremer Gastro-Küche erlebt. Aber gut, wer kann’s den Leuten verdenken? Das Berufsfeld ist selten im Rampenlicht. Dabei ist es, für Einsteiger und Erfahrene gleichermaßen, alles andere als ein Job für blasse Statisten.
In den Küchen der Stadt – von urigen Bistros im Viertel bis zu Großküchen im Hafenviertel – geht’s um weit mehr als Handlangerdienste. Es köchelt, zischt, fliegt. Die Aufgaben: Spülen, Putzen, Gemüse schnibbeln, Vorräte schleppen, manchmal sogar kleine Gerichte vorbereiten, falls die Zeit und der Küchenchef es zulassen. Steckdosen gibt’s genug, Pause weniger. Die Anforderungen drehen sich längst nicht nur um körperliche Belastbarkeit, sondern auch um Stressresistenz und ein gewisses Gefühl für Hygiene – niemand will in Bremen, wo anspruchsvolle Gäste an jeder Ecke sitzen, den Kritiker der Lokalzeitung durch eine zu laxe Reinigung vergrätzen.
Und klar, der Ruf dieses Berufs in der Hansestadt? Ein zwiespältiges Gemüse. Vielseitig, sagen die einen: „Überall einsetzbar, keiner wird so schnell arbeitslos.“ – Stimmt, im Groben. Denn faktisch herrscht Nachfrage. Nicht nur in der Innenstadt, auch außerhalb, besonders da, wo neue Wohngebiete in den letzten Jahren bekocht werden müssen. Der Catering-Boom im Zuge von Festivals (was gab’s da zuletzt alles am Osterdeich!) oder die steigende Zahl an Kita-Plätzen verschaffen Küchenhelfern neue Optionen. Aber die andere Seite: Wer als Fachkraft einen Wechsel erwägt, reibt sich schonmal die Stirn. Die Hierarchien sind oft hart, aufgestiegen wird langsam, und die Routine kann ermüdend sein, wenn keine Entwicklungsmöglichkeit winkt. Mich hat das anfangs baff gemacht – wie schnell man zwar unersetzlich, aber auch ein bisschen unsichtbar wird.
Jetzt zum Elefanten in der Küche: das Gehalt. Ehrlich, das Thema ist umstritten. Aktuell liegt die Spanne in Bremen meist zwischen 2.200 € und 2.600 €. Klingt nach wenig, sagt so mancher, aber – und das ist nun mal der Pferdefuß – die Arbeitszeiten sind häufig günstig getaktet für Menschen, die keine klassische Neun-bis-fünf-Stelle suchen. Für Quereinsteiger mit wenig Deutschkenntnissen oder Berufserfahrung ist das oft der sanfteste Einstieg ins hiesige Arbeitsleben überhaupt. Und man verdient – wenn auch keinen Reichtum, so doch an der Seite von Kollegen und Kolleginnen, die zuweilen zum zweiten Freundeskreis werden.
Was viele unterschätzen: Technik hält selbst in Traditionshäusern Einzug. Spülmaschinen, die fast mehr Knöpfe haben als die Steuerkonsole eines Flugzeugs (Übertreibung? Nun), digitale Warenwirtschaft – oder auch Menüplanung via App für Großküchen, die Schulen und Pflegeheime beliefern. Die meisten Helfer lernen das on the job, mit mal mehr, mal weniger Geduld des Personals. Ich frage mich, wie die älteren Kollegen manchmal so geschmeidig zwischen Lichtschalter und Tablet wechseln – und merke, wie gut der Mix aus Jung und Alt inzwischen funktioniert.
Sicher: Der Beruf ist nicht immer glamourös, und am Ende bleibt oft ein gewisses Gefühl, dass man „nur ein Rädchen im Getriebe“ ist. Aber: Solche Rädchen sind systemrelevant, wie jüngste Diskussionen um Versorgungsengpässe und Pandemie-Maßnahmen gezeigt haben. Und eines sollte man sich klarmachen – egal ob Einsteiger oder alter Hase, mit oder ohne Berufsausbildung: Wer in Bremen ans Messer tritt, hält mehr als Gemüse in der Hand. Hier lernt man, in Hektik Ruhe zu bewahren, sich in ein Team zu fügen und manchmal, ganz am Rand, sogar über sich hinauszuwachsen. Wer weiß schon vorher, wie stolz man auf ein perfekt leergeräumtes Spülbecken nach dem Wochenendstress sein kann? Ich hätte es nicht gedacht.