Holiday Inn - the niu, Hub Dusseldorf Messe | 40213 Düsseldorf
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Hotel Esplanade | 44135 Dortmund
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Manchmal frage ich mich: Was treibt eigentlich Menschen dazu, im Hotel als Helfer anzufangen? Vielleicht eine Frage, die zu selten gestellt wird, denn die Arbeit ist weit mehr als nur „Tische abräumen“ oder „Bettwäsche wechseln“. Hier, in Münster, tickt die Branche ganz eigen. Nicht nur, weil die Stadt mit ihren Studenten, Messen und dem ewigen Strom an Fahrradtouristen ihre Hotels ständig auf Trab hält. Aber von vorn.
Der Job als Hotelhelfer – klingt erstmal nach Routine: Zimmer sauber machen, Frühstücksbuffet nachfüllen, Handtücher schleppen. Ehrlich, die körperliche Seite wird oft unterschätzt – 9.000 Schritte bis Mittag? Locker. Aber was selten im Stellenprofil steht: Wer hier arbeitet, braucht ein Auge für Menschen. Die Wünsche der Gäste sind manchmal so schweigsam wie ihre Koffer schwer. Man lernt, zwischen den Zeilen zu lesen. Offenheit, Belastbarkeit, ein bisschen Humor – das hilft, denn das Tempo ist hoch, gerade wenn Münster seine Veranstaltungen aus dem Hut zaubert und die Hotellobby zur Drehscheibe wird.
Jetzt zur harten Realität: Der Bedarf an helfenden Händen steigt in Münster seit einer Weile wieder an. Nach Einbrüchen im Tourismus, zwangsweisen Schließungen und Kurzarbeit ist zwar einiges in Bewegung geraten, aber von Entspannung oder gar Automatisierung wie in High-End-Metropolen? Keine Spur. Stattdessen: Engpässe in der Serviceküche, mehr Minijobber als feste Kräfte, oft befristete Verträge – und das, obwohl fast jedes zweite Hotel permanent sucht. Es gibt einen kleinen Lichtblick: Einige Häuser geben sich inzwischen Mühe mit flexiblen Arbeitszeiten, immerhin. Wer als Einsteiger durchhält oder den Absprung vom Einzelhandel wagt, kann recht schnell Verantwortung übernehmen – das ist kein leeres Versprechen, das habe ich selbst erlebt.
Reden wir Klartext: Reich wird hier niemand, zumindest nicht beim Einstieg. Die Gehälter in Münster rangieren meist zwischen 2.200 € und 2.700 € im Monat, wobei einzelne Betriebe mit Zulagen oder Wochenendbezahlung ein paar Extraeuro oben draufpacken. Ausreißer nach oben gibt’s selten; je mehr Erfahrung und Sprachkenntnisse, desto besser die Chancen. Aber: Was viele unterschätzen – und das sage ich übrigens aus Erfahrung – ist die Chance auf Weiterbildung. Interne Schulungen, vielleicht auch der Wechsel in andere Abteilungen, können das Gehaltslevel auf mittlere Sicht immerhin in Richtung 2.900 € bis 3.200 € heben. Es bleibt eine Frage der Ausdauer und des richtigen Timings. Und auch, wie viel Herzblut man bereit ist zu investieren.
Nun, Münster ist nicht Berlin. In den Hotelfluren weht oft ein besonderer Wind: ein bisschen Dienstleistungsstolz, ein bisschen bieder. Wer erwartet, dass überall Innovationsgeist durch die LED-Leisten schimmert – Fehlanzeige. Noch immer heißt Fortschritt hier zu oft: „Wir schaffen das schon irgendwie mit Händchen und Haltung.“ Gleichzeitig beobachte ich, dass jüngere Teams, manchmal durch zugewanderte Fachkräfte bunt gemischt, frischen Wind reinbringen. Hier schmort eben nicht alles im eigenen Saft. Digitalisierung ist im Anmarsch (Check-in per Tablet, tja), aber die eigentliche Arbeit bleibt Handarbeit. Ein paradoxes Bild, aber vielleicht genau das, was den Charme des Berufs ausmacht – und den Platz für Persönlichkeiten, die Lust auf Bewegung, Begegnung und ein wenig Alltagswiderstand haben.
Wer als Berufseinsteiger oder wechselwillige Fachkraft mit dem Gedanken spielt, in Münsters Hotels als Helfer einzusteigen, sollte wissen: Hier zählt weniger das Papier als die Haltung. Es ist kein Weg für Anzugträger, die nur die Rezeption als Startbahn sehen. Es ist auch kein sturer Abstieg – sondern ein Job, der mit dem richtigen Blick sogar Aufstiegschancen bieten kann. Den Gästen das Gefühl zu geben, willkommen zu sein – das ist manchmal gar nicht so weit weg von echter Wertschätzung. Und ehrlich: Manchmal reicht es schon, wenn ein Gast merkt, dass hinter dem Arbeitstempo auch ein Mensch steckt, der noch weiß, was Dienstleistung eigentlich bedeuten kann.
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