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Manchmal frage ich mich noch, warum ich damals als Helfer im Hotel angefangen habe. Sicher, ein wenig Abenteuerlust war da – aber auch Skepsis: Ist das am Ende nicht nur „putzen und Betten machen“? Heute würde ich das nicht mehr so stehen lassen. Wer in einem Kasseler Hotel als Helfer arbeitet, taucht ein in eine Art Paralleluniversum. Jeden Tag: andere Gäste, andere Wünsche, abenteuerliche Situationen. Aber eben auch – und das ist mir erst nach ein paar Monaten klar geworden – ein eingespieltes System, das wie ein Uhrwerk laufen muss. Wenn in den Gängen die Wäschewagen knarzen und in der Lobby die ersten Koffer rollen, weiß man: Jetzt gilt’s.
Die Jobbeschreibung klingt oft fast zu schlicht: Zimmer herrichten, Wäsche wechseln, Bäder säubern, Frühstücksräume betreuen. Wer jedoch glaubt, das sei alles, der hat vermutlich noch keine Woche durchgehalten. Praxis heißt: Da ist das Kopfkissen in der falschen Farbe – prompt beschwert sich ein Gast. Der Teekocher steht am falschen Ort? Beschwerde. Mal ganz zu schweigen von dem Tag, an dem plötzlich eine Busladung Touristen angekündigt wird, aber nur zwei Kollegen im Dienst sind … Dann schrumpft die Zeiteinteilung auf einen Flickenteppich. Improvisation ist Alltag. Was viele unterschätzen: Ohne Grundkenntnisse im Umgang mit Chemikalien, kleinen technischen Handgriffen und menschlicher Diplomatie geht hier gar nichts.
Kassel selbst – historisch gesehen ja ein Verkehrsknoten, Messe- und Tagungsstadt und hin und wieder Mittelpunkt der eher unterschätzten deutschen Kunstszene. Was sich aber auf dem ersten Blick so mondän anhört, zeigt sich im Hotelalltag eher robust. In guten Lagen, rund um die Innenstadt, sind gerade kleinere Hotels und Pensionen ständig auf der Suche nach verlässlichen Helfern, weil die Fluktuation hoch ist. Die Gründe? Unterschiedlich. Manche steigen nach kurzer Zeit ab in andere Branchen, andere bleiben, wachsen in verantwortungsvollere Aufgaben rein – oder merken irgendwann, dass dauerhafte Schichtarbeit nicht für sie gemacht ist.
Jetzt zum Thema, über das keiner so recht sprechen will, das aber immer mitschwingt: Geld. Im Raum Kassel liegt das durchschnittliche Einstiegsgehalt irgendwo zwischen 2.200 € und 2.500 €. In Hotels, die zu Ketten gehören oder deutlich besser ausgelastet sind, rutscht das gern auch mal auf über 2.700 €. Manchmal gibt es auch Zuschläge für Wochenendarbeit – doch Hand aufs Herz: Der Job ist selten ein Geldmagnet, sondern lebt oft von anderen Werten. Gemeint ist ein Teamgefühl, wie ich es selten erlebt habe. Wenn nach zwei stressigen Tagen ein gemeinsamer Kaffee in der Serviceküche plötzlich wie Urlaub wirkt … Dann wird klar: Hier zählt Zusammenarbeit mehr als die Uhrzeit.
Bleibt die Frage, wohin das alles führen kann. Die Wahrheit: Es gibt Weiterbildungen, ja – Werkschulungen im Umgang mit modernen Reinigungstechnologien oder Sicherheitsaspekten zum Beispiel. Manche Kollegen haben sich irgendwann auf die Gästebetreuung oder sogar die Verwaltung verlegt, andere sind Meister*innen der diskreten Problemlösung geworden – vertraut mit jeder Macke im Altbau oder mit den Tücken neuer Digitaltechnik (Schlüsselkarten, die nicht locken, sind so ein ewiges Thema). Die Innenstadt wandelt sich, auch die Hotels konkurrieren stärker mit alternativen Unterkunftsanbietern. Wer flexibel bleibt und bereit ist, neue Handgriffe zu lernen, dem mangelt es selten an Perspektiven.
Ob ich es weiterempfehlen würde? Nicht jedem. Disziplin, Ausdauer und eine Portion Sinn für’s Groteske – das braucht es wohl. Aber für Menschen, die lieber praktisch arbeiten und jeden Tag ein neues Kapitel aufschlagen möchten, ist der Beruf des Hotelhelfers in Kassel mehr als eine Zwischenlösung. Es ist manchmal anstrengend, oft auch ganz schön lehrreich – mit einem Fuß in der Welt der Gäste, mit dem anderen im Maschinenraum des alltäglichen Betriebs. Was bleibt? Ich glaube, es ist vor allem die Erkenntnis, dass jeder Hotelbetrieb nur so gut läuft wie seine fleißigen Hände hinter den Kulissen. Die werden nicht immer gesehen – aber ohne sie? Keine Chance.
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