RoLigio® & Wellness Resort Romantischer Winkel | 37441 Bad Sachsa
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AHORN Berghotel Friedrichroda | 99894 Friedrichroda
AHORN Panorama Hotel Oberhof | Oberhof
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Wer je als „Helfer Hotel“ gearbeitet hat, kennt das: ein Berufszweig, der selten Rampenlicht bekommt, aber den Laden am Laufen hält, während andere – na ja, sagen wir, beim Check-In lächeln. In Erfurt, mitten im Patchwork aus restaurierten Fachwerkhäusern und touristischem Aufbruch, ist genau diese Arbeit mehr als ein Lückenfüller. Sie ist praktisch das Rückgrat. Mitunter auch: das Mauerwerk, auf dem der Servicegedanke steht. Junge Leute, Quereinsteiger, manchmal Umsteiger aus ganz anderen Berufen fragen sich: Lohnt sich das heute noch, im Schatten der Bettenburgen zu rackern? Oder ist Helfer Hotel längst ein Auslaufmodell, das nur abends müde Knochen und wenig Geld hinterlässt? Die Wahrheit ist, wie so oft, gar nicht so eindeutig.
Weder Handwerk noch Kopfjob, jedenfalls nicht im klassischen Sinne. Das Spektrum reicht vom klassischen Zimmerservice – Beziehen, Putzen, Vergessenes finden (und korrekt abgeben, versteht sich) – bis zu Aufgaben, die nach Flexibilität und Nerven wie Drahtseilen verlangen: Frühstücksbuffet auffüllen, Gepäck transportieren, manchmal an der Rezeption einspringen. Wer 07:30 Uhr das erste Mal mit dem Staubsauger aufschlägt und um 15:00 Uhr nach fünf Etagen Wäsche ausleert, weiß, was körperliche Routine bedeutet. Einfache Tätigkeiten, sagte kürzlich jemand – aber wehe, man probiert es selbst mal eine Woche. Kleine Ironie am Rande: Die Fehler anderer sieht man schneller als die unsichtbaren Hände hinter dem sauberen Flur.
Der große Reichtum ist das nicht, klar. Rechnet man die Löhne zusammen, landet man in Erfurt derzeit meist irgendwo zwischen 2.100 € und 2.600 €, manchmal bei entsprechenden Zusatzaufgaben auch darüber – aber selten spürbar. Schwarze Schafe drücken die Spannen nach unten, doch die Nachfrage nach Personal steigt. Manche Hoteliers locken neuerdings mit kleinen Extras: Verpflegung, Zuschüsse oder Arbeitszeiten, die besser zu den Stadtbus-Rhythmen passen. Ob das reicht? Fraglich. Fakt ist: Gute Kräfte, die zuverlässig bleiben, sind gesucht. Und das nicht nur zur Ferienzeit. Freilich gibt es Interessenvertretungen und Ansätze für Tarifbindung, aber in kleinen Häusern verhandelt jeder immer ein bisschen für sich selbst. Nicht ideal, okay, aber so läuft es nun mal auf dem Erfurter Hotelmarkt.
Digitalisierung in der Hotellerie klingt schick – Self-Check-in, smarte Türschlösser, alles schön und gut. Technisch passiert was, auch in Thüringer Traditionshäusern. Aber: Den Unterschied zwischen einer automatischen Reinigung und der menschlichen Hand erkennt der Gast spätestens dann, wenn das Kopfkissen komisch riecht. Roboter mögen putzen, aber keine Augenrolle, kein beflissenes Grinsen, wenn der Flur nach umgefallenem Kaffeebecher aussieht. Und das, was viele unterschätzen: Jede neue Technologie hat im Alltag einen Haken. Tablets am Empfang laufen ausgerechnet dann heiß, wenn eine Busgruppe samt Sonderwünsche anrückt. Die wahren Profis sind die, die flexibel bleiben und sich nicht zu schade sind, Schraubenzieher gegen Spültuch zu tauschen.
Manchmal fragt man sich wirklich: Warum tut man sich das an? Der Lohn – überschaubar, die Aufgaben – selten glamourös, Anerkennung – tja, wäre schön. Und doch: Wer gerne mit Menschen zu tun hat (ohne deren Marotten gleich zu verfluchen), wird im Hotelalltag selten gelangweilt. Kommunikation können die Wenigsten so gut wie jene, die seit Jahren die Konflikte am Büfett diplomatisch lösen. Manche Erfurter Häuser bieten kleine Fortbildungen an. Schulungen, etwa zu Hygienevorschriften oder multikulturellem Gästekontakt, sind keine Zauberei, aber ein Schritt nach vorn. Entwickelt sich daraus ein Karrierepfad? Vielleicht. Viel öfter aber sind es die kleinen Erfolgserlebnisse: Das Lob einer Familie, die Wertschätzung einer jungen Kollegin, der eigene Stolz nach zwölf Stunden, wenn alles läuft – und man selbst immer noch steht. Keine Raketenwissenschaft, nein – aber eben auch kein Spaziergang. Und das, so ehrlich muss man sein, merkt jeder früher oder später, der sich der Hotelrealität in Erfurt stellt.
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