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Regensburg. Eines dieser Wörter, in denen schon etwas Mosaikhaftes anklingt – Kopfsteinpflaster, barocke Fassaden, Flusswind; und mittendrin die Menschen, die all das am Laufen halten, was im Hintergrund oft unsichtbar bleibt. Niemand spricht gerne darüber, wie sich Sauberkeit, Ordnung, Versorgung einfach so einstellen – aber tun sie das wirklich? Das ist keine magische Selbstverständlichkeit, sondern Handwerk. Präzision, Geduld und ein gutes Stück Menschenverstand. Kaum jemand weiß das besser als die Helfer und Helferinnen in der Hauswirtschaft.
Man kann es drehen und wenden, wie man will: Wer denkt, dass der Hauswirtschaftshelferjob nur Wischen, Fegen, Kaffeeausschank ist, unterschätzt einen Kosmos. Es geht um weit mehr – Organisation, Einkauf, Wäschelogistik, punktgenaue Hygiene, aber auch oft um zwischenmenschliche Knotenpunkte: Zuhören, da sein, manchmal – ganz nebenbei – den Tag einer älteren Bewohnerin erhellen. Viele Einrichtungen in Regensburg, ob Seniorenheime, Kitas, Krankenhausstationen oder soziale Dienste, könnten ohne das Rückgrat dieser oft unsichtbaren Helfer ihren Betrieb glatt vergessen. Klingt nach Pflicht? Für mich ist es eher eine Chance. Gerade als Neu- oder Quereinsteiger spürt man schnell, dass es auf Sorgfalt, Haltung und ein gewisses Maß an Unerschrockenheit ankommt. Die Lebensläufe der Hauswirtschaftler sind selten stromlinienförmig – dafür meist erstaunlich robust.
Regensburg macht es einem leicht, die Vielfalt der hauswirtschaftlichen Arbeit zu entdecken – solange man bereit ist, genau hinzusehen. Im Herz der Altstadt wechselt die Nachfrage nach Unterstützung in privaten Haushalten mit den Jahreszeiten, in den Vororten bestimmen Pflegeeinrichtungen und ambulante Dienste das Bild. Interessant: Die Stadt hat in den letzten Jahren eine erstaunlich agile Pflege- und Soziallandschaft hervorgebracht. Vieles verändert sich, etwa durch neue Hygienevorschriften, stärkere Digitalisierung (ja, sogar im Putzplan oder beim Wäschetracking, wer hätte das gedacht), aber auch durch den wachsenden Mangel an Fach- und Hilfskräften. Ein Dominoeffekt – mehr Aufgaben für weniger Leute, schnelleres Tempo, höhere Ansprüche an Flexibilität. Doch: Gerade darin liegt die Chance für alle, die zupacken und sich noch nicht in einem Regensburger Altstadtkiosk eingerichtet haben.
Ganz ehrlich, die Frage nach dem Gehalt taucht in jeder Kantinendiskussion spätestens nach dem zweiten Kaffee auf. Die Zahlen? In der Region Regensburg bewegt sich der Einstiegslohn für Helfer im hauswirtschaftlichen Bereich meist zwischen 2.100 € und 2.300 € – mit etwas Erfahrung, Zusatzqualifikation oder spezieller Verantwortung kann es durchaus Richtung 2.500 € bis 2.700 € gehen. Spricht man mit langjährigen Kollegen, dann zeigen sich auch Gehaltssprünge bis über 3.000 € – allerdings selten ohne entsprechend nachgewiesene Fortbildungen (Stichwort: Fachkraft-Upgrade, Zusatzqualis oder Fachwirt im Hintergrund).
Was viele unterschätzen: Die Arbeitszeiten sind häufig familienfreundlicher, Schichtdienste gibt es seltener als in klassischen Pflegeberufen, auch Teilzeitmodelle sind an der Tagesordnung. Solide Absicherung, geregelte Arbeitsverhältnisse im öffentlichen Dienst oder bei sozialen Trägern – dazu eine überraschend lebendige regionale Weiterbildungslandschaft. Man kann, wenn man will – und wenn nicht, bleibt es eine ordentliche Basis für viele Berufswege, von der Pflegeassistenz bis hin zur hauswirtschaftlichen Leitung.
Manchmal frage ich mich am Nachmittag, wenn das Licht durch die Fenster der Seniorenvilla fällt und irgendwo der Duft nach frisch gebackenem Apfelkuchen liegt: Was hätte meine Arbeit für einen Wert, wenn niemand sie bemerken würde? Sicher, nicht jeder Tag ist voller erfüllender Dankbarkeit. Nicht jeder Bewohner oder jede Kollegin drücken ihre Wertschätzung in Worten aus. Aber oft genug gibt es diese kleinen Momente – ein Blick, eine Geste, das leise Sich-Wohlfühlen einer Gemeinschaft, die ohne Hauswirtschaft wohl etwas kälter wäre. Soll heißen: Wer in der Hauswirtschaft in Regensburg anfängt, wird selten bejubelt – aber unterschätzen sollte man diesen Beruf genau deshalb nicht. Denn hier werden keine glänzenden Fassaden errichtet. Sondern eine Form von Alltag, die erst sichtbar wird, wenn sie plötzlich ausfällt. Und das, so meine ich, ist alles – nur nicht belanglos.
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