Gemeinnützige Gesellschaft für soziale Dienste - DAA - mbH | 97232 Ingolstadt
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Nürnberg, die alte Handelsstadt, ist nicht nur ein Ort der Bratwürste und Christkindlesmärkte – nein, zwischen Plärrer und Pegnitz flirrt ein Berufssegment, das gerne mal übersehen wird: Helferinnen und Helfer in der Hauswirtschaft. Wer gerade einsteigt, den Beruf wechselt oder diese Nische erst entdeckt, steht oft dazwischen – zwischen: „Ist das was für mich?“ und „Wie sieht eigentlich ein typischer Arbeitstag aus?“ Ich muss zugeben: Die Hauswirtschaft ist eine Welt für sich. Kein glamouröses Pflaster, aber eines mit Bodenhaftung. So ehrlich muss man es schreiben.
Wer noch glaubt, Hauswirtschaftshelferinnen und -helfer seien bloß für den Wischmopp oder Thermoskannen zuständig, irrt sich. Warum? Ganz einfach: In den Einrichtungen – ob Seniorenheim, Wohngruppe oder Klinik – kümmern sie sich um weit mehr als nur Sauberkeit. Es sind die vielen unsichtbaren Fäden, die den Alltag von Menschen (oft: Pflegebedürftigen) erst lebenswert machen. Was das konkret heißt? Wäsche sortieren, Speisen vorbereiten, Vorräte im Blick behalten und (wenn nötig) still und leise dafür sorgen, dass niemand bei strömendem Regen ohne saubere Jacke das Haus verlässt. Kurz: Organisieren, Improvisieren, Mitdenken. Das ist keine Raketenwissenschaft – aber eben auch kein Spaziergang.
Wer in Nürnberg arbeitet, merkt schnell: Die Nachfrage schwankt. In manchen Stadtteilen wächst die Zahl der älteren Menschen, Einrichtungen platzen aus allen Nähten. Im Nürnberger Norden stehen andere Anforderungen: multikulturelle Bewohnerschaft, Sprachbarrieren, und manchmal kommen drei Nationen im Wäschekeller zusammen, bevor der Tag richtig angefangen hat. Technische Neuerungen – bessere Maschinen, neue Reinigungsmittel – tauchen auf, werden aber nicht immer mit offenen Armen empfangen. Erfahrungsgemäß dauert es, bis ein Team rund um den Altstadtring eine neue Arbeitsweise übernimmt. Manchmal fragt man sich: Warum dauert das? Tradition trifft auf Pragmatismus – ein typisches Bild in Nürnberg.
Das Thema Gehalt – nur ungern spricht man darüber, aber es bleibt aktuell. In Nürnberg liegt der Lohn für Helfer in der Hauswirtschaft meistens zwischen 2.200 € und 2.700 € monatlich, manchmal mit Luft nach oben, wenn Wochenenddienste und Extras dazukommen. Ehrlich gesagt: Es ist nicht üppig, aber auch kein Hungerlohn. Was viele aber unterschätzen: Es zählt nicht nur das, was am Monatsende aufs Konto fließt. Wertschätzung kommt auch aus anderer Richtung – vielleicht merkt man das im hektischen Alltag viel zu selten. Ein kurzer Dank, ein Lächeln – so wenig, dass es fast verschwindet zwischen Zeitdruck und Zettelbergen. Aber in keinem Hochglanz-Beruf erlebt man das so direkt.
Für Einsteigerinnen und alte Häsinnen, die einen Wechsel wagen – die Hürden sind weniger hoch als gedacht. Wer mit anpacken kann, ein gewisses Maß an Belastbarkeit mitbringt (und: Humor, nicht zu vergessen), dürfte klarkommen. Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es, oft in Form von kürzeren Qualifizierungen – ideal für alle, die nicht die Schulbank drücken, sondern zupacken wollen. Was ich beobachte: Nürnberg ist in der Hauswirtschaft pragmatisch, manchmal etwas störrisch, aber offen für Leute, die bereit sind, genauer hinzuschauen – und nicht nur die Oberfläche zu wischen, sondern das Wesentliche im Blick zu behalten.
Ganz ehrlich – wer einen Sinn in praktischer Arbeit sucht, der wird im Hauswirtschafts-Team früher oder später fündig. Es ist ein Beruf zum Ankommen, aber auch zum Wachsen. Klingt abgedroschen? Vielleicht. Aber man müsste mal sehen, wie sich das Pflegeheim ohne seine Hauswirtschaft machen würde. Wäre nicht auszuhalten. Das sieht man spätestens dann, wenn der Speisewagen einmal nicht pünktlich rollt. Ein Job, bei dem man nicht nur Dienst nach Vorschrift macht – sondern den Laden am Laufen hält, und das in einer Stadt, die genau solche Leute mehr denn je braucht.
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