Wohlfahrtswerk für Baden-Württemberg | 70806 Kornwestheim
- Relevanz
- Titeltreffer
- Datum
Landhotel Beck | 74635 Kupferzell
relexa Waldhotel Schatten | 70173 Stuttgart
Le Méridien Frankfurt | Frankfurt am Main
Wohlfahrtswerk für Baden-Württemberg | 70806 Kornwestheim
Landhotel Beck | 74635 Kupferzell
relexa Waldhotel Schatten | 70173 Stuttgart
Le Méridien Frankfurt | Frankfurt am Main
Wer in Ludwigshafen am Rhein als Helfer oder Helferin in der Hauswirtschaft einsteigt, hat selten Großes im Sinn – zumindest erweckt es auf den ersten Blick den Anschein. Aber ist das wirklich so? Ich wage zu behaupten: Unterschätzt wird das Ganze häufiger, als man denkt. Nicht, weil der Job so exotisch oder technisch anspruchsvoll wäre, sondern weil viel zu oft übersehen wird, wie sehr diese Arbeit aus dem Schatten ins Rampenlicht rückt, sobald sie fehlt. Schon mal erlebt? Wenn die Speisen in der Kita fade schmecken. Oder die frisch bezogenen Krankenhausbetten einen eigenen Geruch verteidigen. Das merkt dann plötzlich jeder. Gut gemacht, bleibt Hauswirtschaft oft unsichtbar. Leider auch für die Anerkennung.
Der Arbeitsalltag? Weit entfernt von der Langeweile, die Ahnungslose gerne unterstellen. Helferinnen und Helfer in der Hauswirtschaft kümmern sich um viel mehr als Stauben und Kochen. Das fängt beim verantwortungsvollen Hygienemanagement in Pflegeheimen an, reicht über Speiseplanung in Großküchen bis zur Betreuung und Unterstützung älterer oder beeinträchtigter Menschen im Haushalt. Was viele unterschätzen: Wer hier strukturiert arbeitet, braucht Organisationstalent, Sozialkompetenz – und manchmal auch Nerven wie Drahtseile. Und ja, ein Lappen reicht nicht aus, wenn mal der Magen-Darm-Virus durch die Einrichtung rollt. Spätestens dann zeigt sich, wer den Überblick behält.
Der Blick auf die Region überrascht: Gerade Ludwigshafen, mit seinen zahlreichen sozialen Einrichtungen, Kliniken und den vielen Wohngruppen, sucht seit Jahren zupackende Menschen für die Alltagsorganisation. Die demografische Entwicklung spielt hier den Bewerbenden, die nicht vor harter Arbeit zurückschrecken, durchaus in die Karten. Ich selbst habe den Eindruck, dass jede zweite Stellenausschreibung mindestens das Wort „Hauswirtschaft“ im Bauchladen trägt – ob für die ambulante Pflege, Kindergärten oder Gemeinschaftsunterkünfte. Wer sich umschaut, merkt: Auch privat gibt es Nachfrage. Familien, Alleinerziehende, Seniorenhaushalte – längst nicht nur Institutionen. Interessant, wie flexibel das Berufsbild inzwischen geworden ist.
Hand aufs Herz: Wer wegen des Geldes kommt, reibt sich womöglich schnell die Augen. Die Einstiegsgehälter bewegen sich meist zwischen 2.200 € und 2.500 € – manchmal mit kleinen Schritten nach oben, selten aber gefühlt steil bergauf. Klar, die tariflichen Zuordnungen sind manchmal ein verwobener Dschungel. Und ja, Zuschläge für Wochenendarbeit oder Schichtdienst können das Ganze aufbessern. Doch der große Sprung bleibt meistens aus – jedenfalls beim Lohnzettel. Ob das nun reicht? Für viele ist der Beruf eher eine Herzensangelegenheit, eine pragmatische Wahl oder ein Wiedereinstieg nach Auszeiten. Dass Hauswirtschaft selten auf dem Wertschätzungspodest landet, ist leider Alltag. Aber: Es gibt Ausnahmen. Einzelne Träger, die mehr Wert auf Teamkultur als Zahlenakrobatik legen. Man erkennt sie nicht sofort. Doch es lohnt sich, genauer hinzuschauen.
Kann man als Helfer*in in der Hauswirtschaft überhaupt weiterkommen? Durchaus – sowohl inhaltlich als auch persönlich. Die regionalen Bildungsträger bieten mittlerweile spezialisierte Kurse an: Hygiene, Pflegeassistenz, Ernährung, Kommunikation. Wer offen für Veränderung bleibt und sich Weiterbildungen gönnt, landet nicht selten bei anspruchsvolleren Aufgaben oder steigt ins Teammanagement auf. In Ludwigshafen, das darf ruhig mal betont werden, werden verlässliche, motivierte Leute mit Engagement schnell weitergereicht – von einer Einrichtung in die nächste. (Nicht immer freiwillig, wohlgemerkt.) Es bleibt ein Job für Praktiker. Menschen, die nicht lamentieren, wenn die Temperatur im Spülwasser nicht stimmt. Sondern einfach den Hahn zudrehen und erledigen, was zu tun ist.
Was bleibt, ist ein Berufsfeld, das selten die Titelseiten ziert und doch das Rückgrat etlicher sozialer Einrichtungen bildet. Wer einsteigt, erlebt Tage, an denen das Mitgefühl mit dem schmerzenden Rücken konkurriert. Momente, in denen man still nickt, wenn eine Bewohnerin zum Dank ein Stück Kuchen teilt. Und dann wieder Selbstgespräche über Sauberkeit, Allergene und zu dünn geschnittene Karotten. Probiert’s aus oder bleibt kritisch – für mich bleibt die Hauswirtschaft ein unterschätzter, aber notwendiger Zweig der Daseinsvorsorge. In Ludwigshafen? Ein stiller Motor, dessen Lauf niemand hören will, aber jeder vermissen würde, wenn er steht.
Das könnte Sie auch interessieren