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Diakonisches Werk im Ev. Kirchenkreis Gladbeck-Bottrop-Dorsten gGmbH | 46284 Dorsten
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Was bedeutet es eigentlich, als Helfer oder Helferin in der Hauswirtschaft in Dortmund zu starten – oder nach einer beruflichen Pause in dieses Metier einzusteigen? Manche reagieren mit einem Schulterzucken: „Ach, ein bisschen Staubwischen, Bettenmachen – das kann doch jeder, oder?“ Ich weiß noch, wie es mir am Anfang ging. Die Jobbezeichnung klingt unscheinbar, das Aufgabenfeld scheint schnell umrissen. Doch schon nach den ersten Wochen merkt man: leichtfüßig ist das hier nur selten. Man wird zur Anpackerin, zum Problemlöser, Organisator im Hintergrund. Die Gastfreundschaft lebt von Details – von Menschen, die mitdenken, mitfühlen, mitziehen.
Dortmund, das klingt nach Kohle und Fußball… aber wer genauer hinschaut, entdeckt ein überraschend weit gefächertes soziales Netzwerk. Es gibt eine Vielzahl an Pflegediensten, Seniorenheimen, Einrichtungen für Menschen mit Behinderung, Kindertagesstätten und sozialen Treffpunkten – allesamt Orte, an denen Hauswirtschaft heute weit über das Reinemachen hinausgeht. Eigentlich ist das Arbeitsfeld ein Spiegel der Dortmunder Gesellschaft: Mal robust, mal sensibel. Was viele unterschätzen: Gerade hier, mitten im Wandel der Stadt, ist der Bedarf an zuverlässigen Helferinnen und Helfern ungebrochen. Die Alterung der Gesellschaft, häufig wechselnde Familienstrukturen, neue Wohnformen… das alles sorgt für eine stabile Nachfrage.
Manchmal frage ich mich, ob die Stellenbeschreibungen nicht längst veraltet sind. Wer tatsächlich in einem Dortmunder Seniorenheim oder in der Hauswirtschaft einer Kita arbeitet, weiß: Putzen, Wäsche und Essensausgabe sind erst der Anfang. Es geht darum, Atmosphäre zu schaffen. Zuhören können, kleine Stimmungen auffangen, den Alltag erleichtern – und oft auch improvisieren, wenn irgendwas klemmt. „Was – die Waschmaschine spinnt wieder? Jetzt, wo morgen die Großküche sauber sein soll?!“ Solche Alltagssprünge nimmt irgendwann jeder mit. Und dann kommt noch die Technik ins Spiel: Digitalisierung ist zwar zäh, aber auch in der Hauswirtschaft merken wir mehr Tablet-Bedienungen, neue Hygienevorschriften, Checklisten und Dokumentationsaufgaben. Heißt im Klartext: Ohne einen Funken Lernbereitschaft geht’s nicht.
Reden wir nicht drumherum: Die Bezahlung im Berufsfeld Helfer Hauswirtschaft ist kein Goldrausch – auch in Dortmund nicht. Üblich sind Einstiegsgehälter im Bereich von 2.000 € bis 2.400 €, mit etwas Erfahrung und Zusatzaufgaben lässt sich das gelegentlich auf 2.600 € oder knapp darüber anheben. Lohnunterschiede gibt’s, klar – je nach Träger, Arbeitszeiten, Zusatzqualifikation. Wer klug verhandelt oder sich im Bereich Altenhilfe, Tagespflege oder Verpflegung einbringt, kann ein wenig mehr herausziehen. Aber Luftsprünge beim Gehalt sind die Seltenheit, nicht die Regel.
Manchmal habe ich den Eindruck, dass viele unterschätzen, was man mit einem Hauswirtschaft-Job eigentlich alles anschieben kann – zumindest in einer Stadt wie Dortmund, wo die Soziallandschaft explosionsartig wächst. Zwar sind die Karrieresprossen steil und kurz, aber: Wer Fähigkeiten zeigt, kann ins betreuende, organisierende oder sogar leitende Arbeiten hineinwachsen. Weiterbildungen zu Betreuungskräften, Seniorenbegleitern oder Küchenassistenten werden regelmäßig angeboten, oft direkt über die Träger. Da geht schon was – wenn man dranbleibt und sich nicht von der täglichen Routine einlullen lässt. Und ganz ehrlich: Es gibt dieses unausgesprochene Netzwerk von Mitarbeitenden, das neuen Kolleginnen und Kollegen schnell unter die Arme greift. Keine Ellenbogenmentalität, eher ein Miteinander, wie ich es aus anderen Branchen selten kenne.
Unterm Strich: Hauswirtschaftliche Helfer:innen in Dortmund sind das, was man gerne übersieht – und ohne die alles ins Stocken gerät. Der Job ist keine Rocket Science, aber eben auch kein Spaziergang zwischen Spülbecken und Suppenkelle. Für Einsteiger, Umsteiger oder Rückkehrer ist das Feld voller kleiner Überraschungen – manchmal Herz, manchmal Handarbeit, manchmal Hektik. Es lohnt sich, dieses Berufsfeld nicht nur als „Sprungbrett“ zu sehen, sondern als lebendigen Teil einer Stadt, die ohne engagierte Alltagshelden ziemlich alt aussehen würde. Und jetzt – ran ans nächste Tablett, bevor die Klingel wieder geht.
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