John & Will Betriebsgesellschaft mbH | 28195 Bremen
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The Fontenay Hamburg | 20095 Hamburg
ROSSMANN | 30938 Burgwedel
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Wenn ich ehrlich bin: Das Berufsbild Helfer Hauswirtschaft, – also all die Frauen und Männer, die in Bremer Haushalten, Einrichtungen, Kliniken das scheinbar Selbstverständliche am Laufen halten – hat nie den Glanz von Ausbildungsberufen mit Titel und Zertifikaten. Und trotzdem, oder gerade deswegen, lohnt hier ein genauer Blick. Was viele unterschätzen: Hauswirtschaftliche Helfer sind nicht einfach Putzkräfte, sondern tragende Stütze für einen reibungslosen Alltag, unabhängig davon, ob es die Großküche einer Senioreneinrichtung, das ambulant betreute Wohnen oder ein städtischer Kinderhort ist. Vielleicht ist die Unsichtbarkeit dieser Arbeit sogar ihr größtes Kompliment? Oder das größte Problem.
Klar, sauber machen ist dabei, keine Frage. Aber wer nur an Eimer und Wischmopp denkt, hat wenig verstanden. Die Aufgaben in der Bremer Hauswirtschaft reichen von der Vorbereitung von Mahlzeiten über die Versorgung von Wäsche, kleine Reparaturen im Alltag bis hin zum sensiblen Umgang mit älteren Menschen, Kindern oder Menschen mit Beeinträchtigungen. Gerade in Bremen – der Stadt, in der die Altersstruktur langsam kippt und Einrichtungen nach Hilfe rufen – wächst der Bedarf beständig. Ich habe oft erlebt: Die Sozialstation um die Ecke, die Tagespflege, sogar der große Klinikkomplex in der Neustadt lebt von den Leuten, die sich mit Herz und Hand um alles kümmern, woran der „eigentliche Betrieb“ oft vorbeisieht. Warum das so wenig auffällt? Vielleicht weil alles glatt läuft, solange jemand im Hintergrund den Überblick behält – ganz ohne Trommelwirbel.
Hier einmal Butter bei die Fische – Bremen ist, was den Arbeitsmarkt für hauswirtschaftliche Helfer angeht, absolut kein Niemandsland. Der Bedarf war selten so hoch wie jetzt. Durch den demografischen Wandel, den Zuzug in die Städte und gerade die aktuelle Pflegesituation (überlastete Pflegekräfte, gestiegener Betreuungsbedarf) bekommen Menschen hier eine echte Chance auf Beschäftigung. Aber, und das sage ich frei heraus: Die Gehälter sind kein Grund, in Jubel auszubrechen. Meist liegt der Lohn zwischen 2.100 € und 2.500 €, je nach Träger, Wochenstunden, Branchentarif. Das ist nicht üppig – reicht oft zum Leben, aber selten für große Sprünge. Vor allem, wenn man merkt, wie viel Verantwortung und zwischenmenschliche Kompetenz in dieser Arbeit stecken.
Manchmal frage ich mich, wie viele Menschen wirklich wissen, was es heißt, einen hektischen Tag in einer vollbesetzten Seniorenresidenz zu wuppen. Die Wäsche dampft schon morgens, die Essenslieferung kommt zu spät, ein Bewohner braucht Hilfe, weil der Reißverschluss klemmt – Zeit für zwei Minuten Plausch mit Frau Möller bleibt trotzdem. Es ist diese Mischung aus körperlicher Präsenz, Organisationstalent und schlichtem Mitgefühl, die den Beruf ausmacht. Wer wechseln will, muss wissen: Routine gibt es, sicher. Aber Eintönigkeit? Selten! Heute mal Kinderlachen im Hintergrund, morgen das vertraute Pfeifen eines Kollegen im Gang, immer wieder neue Aufgaben, überraschende Begegnungen, kleine Rückschläge und große Dankbarkeit – manchmal alles in einem Morgen.
Für Einsteiger, Quereinsteiger und Routiniers in Bremen gilt: Dieser Beruf ist nichts für Glamourjäger, aber für Menschen, die das Große im Alltäglichen sehen. Wer Willen und Geduld mitbringt, kann sich weiterbilden – etwa zur Fachkraft Hauswirtschaft, als Betreuungsassistenz oder über Inhouse-Schulungen. Doch auch das sei gesagt: Die gesellschaftliche Anerkennung hinkt dem tatsächlichen Wert hinterher. Bremen, das zeigen Diskussionen in vielen Einrichtungen, braucht mehr als Tarifrunden – es braucht ein klares Bekenntnis zur Bedeutung dieser Arbeit. Aber vielleicht ist es gerade dieses Understatement, das ein bisschen zur Bremer Mentalität passt: Viel leisten, wenig Tamtam.
Wer also überlegt, sich als Hauswirtschaftshelfer in Bremen in den Alltag zu stürzen, sollte wissen: Gemacht wird viel, und oft schaut niemand hin. Doch am Ende des Tages bleibt ein ziemlich stolzer Moment, wenn der Laden läuft, die Bewohner zufrieden sind – und man selbst weiß, warum man gebraucht wird. Keine Raketenwissenschaft eben. Aber wer mal drei Tage im Winterdienst mit Frotteehandtuch und Humor durchhält, der weiß: Nicht alles, was unsichtbar ist, ist unwichtig.
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