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Man muss kein Träumer sein, um den Wert eines frisch geputzten Flurs oder eines liebevoll gedeckten Frühstückstischs zu erkennen. Und doch machen sich nur wenige Vorstellungen davon, was es heißt, im Bereich Hauswirtschaft als Helfer zu arbeiten – gerade hier in Bochum, wo die Schlote zwar weniger qualmen, aber die Häuser trotzdem nicht von allein sauberer werden. Ich habe mir das Feld aus nächster Nähe angeschaut – nicht ganz freiwillig, ehrlich gesagt. Und festgestellt: Wer nach Sinn oder sofortigem Prestige sucht, läuft Gefahr, das eigentliche Potenzial dieses Berufs zu übersehen.
Man sollte sich von der Bezeichnung nicht blenden lassen. Hinter „Helfer Hauswirtschaft“ verbirgt sich längst mehr als bloßes Putzen und Bettenmachen. Das Aufgabenpaket reicht von der Essensvor- und Nachbereitung bis zum Wäschemanagement, von kleinen Einkäufen bis zu Begleitdiensten – immer am Menschen, meistens in Senioreneinrichtungen, Pflegeheimen, Schulen oder Kliniken. Die Schnittstelle zur ambulanten Pflege? Fließend – wie so vieles in diesem Metier. Wer glauben will, ein Tag gleiche dem anderen, liegt komplett daneben. Denn die Bedürfnisse der Menschen, das Tempo der Einrichtung und die eigene Tagesform – alles lässt sich schwer standardisieren.
Noch vor zehn Jahren sprach man in Bochum abfällig vom Job als „Putzhilfe mit Tarif“. Jetzt? Diverse Einrichtungen reißen sich regelrecht um motivierte Hauswirtschaftshelfer. Der Generationenwandel zwingt viele Träger zum Nachdenken. Eine Studie hat klar benannt, dass die Nachfrage spätestens in den kommenden Jahren drastisch steigt. Mal ehrlich: Die Mischung aus Fachkräftemangel, steigendem Pflegebedarf und Neuausrichtung der sozialen Infrastruktur – das ist keine rein akademische Debatte, sondern spürbar im Alltag. Wer einsteigen will, hat mittlerweile die Wahl zwischen Wohngruppen, großen Einrichtungen, betreutem Wohnen oder sogar modernen, digital unterstützten Konzepten – Stichwort Pflege 4.0. Auch Bochum hat den Trend zur „vernetzten Hauswirtschaft“ entdeckt. Tablets zum Pflegeprotokoll, digitale Checklisten, sogar smarte Gebäudetechnik, um Ressourcen zu schonen – vor fünf Jahren hätte ich darüber noch gelächelt. Jetzt ist es Alltag.
Die Anforderungen? Erstaunlich vielfältig – auch wenn das viele unterschätzen. Klar, Staubsaugen bleibt Staubsaugen. Aber wer glaubt, darauf beschränke sich der Alltag, verkennt die Realität. Es geht (manchmal fast zwischen Tür und Angel) um Kommunikation, Empathie, Organisationstalent. Der Ton in einer Senioreneinrichtung? Empfindlich wie Porzellan, vor allem morgens. Vieles ist Teamarbeit; und Obst schneiden in der Gemeinschaftsküche kann mehr Verantwortung bedeuten, als man denkt. Der Umgang mit Lebensmitteln, Hygienevorschriften, Brandschutz – jede Woche etwas dazu. Und: Sprachkenntnisse werden wichtiger. „Bitte Mund-Nasen-Schutz aufsetzen und ab morgen HACCP beachten“ – solche Anweisungen gibt’s heutzutage auch für Helfer. Wer mit beiden Händen anpackt, dabei hellwach bleibt und auf Zwischenmenschliches Wert legt, wird gebraucht. Arbeit im Hintergrund, Sichtbarkeit im Kleinen. Und nicht selten: Dankbarkeit, die zwischen zwei Fluren zu einem kurzen „Danke“ führt – und manchmal sogar zu innerem Stolz.
Jetzt mal Klartext: Die Gehälter für Helfer in der Hauswirtschaft sind keine Lottogewinne. In Bochum bewegt sich die Bandbreite in der Regel zwischen 2.150 € und 2.550 €. Luft nach oben? Je nach Arbeitgeber, Tarifbindung und Zusatzaufgaben durchaus, aber Wunderdinge sollte man nicht erwarten. Dennoch: Die unbefristete Nachfrage schafft auch Sicherheit. Wer flexibel ist, bekommt eher einen Platz im Wunschteam oder attraktive Dienstzeiten. Kindergartenöffnungszeiten? In der Hauswirtschaft oft kein Fremdwort. Verlässliche Strukturen gibt’s, Überstunden mal so, mal so – aber das bleibt selten aus im sozialen Bereich. Die Möglichkeiten, sich weiterzubilden, haben zugenommen: Kurzlehrgänge zu Hygiene, Allergenmanagement, Kommunikation, manchmal sogar Qualifikationsstufen für die Pflegeassistenz – wer neugierig bleibt, kann hier wachsen. Und Bochum? Entwickelt sich zur Drehscheibe für soziale Berufe, mit überraschend guten Fortbildungsangeboten an den Berufskollegs.
Manchmal frage ich mich: Wieso sollte sich jemand freiwillig diesem Mix aus routiniertem Putzdienst, emotionalem Jonglieren und gelegentlicher Überforderung hingeben? Ganz einfach – weil es Jobs mit Bodenhaftung sind. Weil man Menschen begegnet (mit allen Ecken und Kanten), ehrliche Rückmeldung bekommt und am Ende des Tages konkret sieht, was man geleistet hat. Und irgendwie hat es etwas, morgens durch eine Bochumer Einrichtung zu gehen – manchmal träge, ja, aber auch voller Geschichten. Helden in der zweiten Reihe? Könnte man sagen. Oder eben Menschen, die still, aber wirksam Teil des Ganzen sind. Und das ist mehr, als viele glauben.
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