Kuraray Europe GmbH | Bayern, 90403 Troisdorf, Thüringen, Hattersheim am Main, Sachsen
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Augusta Personaldienstleistungen GmbH | 92439 Bodenwöhr
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Manchmal frage ich mich, warum eigentlich noch immer so viele mit der Nase rümpfen, wenn sie „Helfer Ausbau“ hören. Zu unbegründet, zu pauschal – und ehrlich gesagt auch ziemlich weit weg von dem, was einem in diesem Arbeitsfeld tatsächlich begegnet. Gerade hier in Nürnberg, wo Alt und Neu auf Baustellen friedlich (oder sagen wir: mit gelegentlicher Reibung) aufeinanderprallen, merkt man schnell, dass dieser Beruf mehr ist als simple Zuarbeit. Es geht um Räume, in denen Menschen leben, arbeiten und sich entfalten. Klingt hochtrabend? Vielleicht. Trotzdem liegt darin die eigentliche Substanz dieses Berufs.
Was macht nun aber jemand, der im Ausbau als Helfer unterwegs ist? Die Bandbreite reicht von Trockenbau über Dämmtechniken bis hin zum Verlegen von Estrich oder dem Zuschnitt von Gipskartonplatten. Und ja, natürlich gehören „die einfachen Sachen“ dazu – schleppen, anreichen, sauber machen. Es ist keine Raketenwissenschaft, aber eben auch kein lockerer Spaziergang. In Nürnbergs Handwerkslandschaft begegnet man dabei ganz eigenen Stilblüten: Alte Sandsteinmauern, krumme Gewölbe in Gostenhof, energetische Sanierungen im Norden – fast jede Baustelle ist wie ein neues Set von Regeln, Neuanfängen und kleinen bösen Überraschungen. Wer gern stur nach Schema F arbeitet, stößt hier schnell an Grenzen.
Dass in Bayern (und gerade im Ballungsraum Nürnberg) gut ausgebildete Handwerkerinnen und Handwerker fehlen, ist eine Binsenweisheit. Was oft unterschätzt wird: Auch Hilfskräfte im Ausbau sind längst keine Verlegenheitslösungen mehr. Immer häufiger entstehen Lücken, weil die Arbeitsteilung feiner wird. Wer denkt, da stünden die Leute schon Schlange, irrt. Die Baustellenbedarfe sind volatil und der Konkurrenzdruck bleibt – vor allem, weil Langzeiterfahrung und Zuverlässigkeit gefragt sind. Das spürt man am Gehalt: Einstiegspositionen beginnen oft um die 2.250 € bis 2.500 €, steigern sich je nach Projekt, Tätigkeitsfeld und Beziehung zu den „alten Hasen“ gerne auf 2.700 € bis 2.900 €. Klingt für manchen bescheiden, aber für eine Helferstelle in der Metropolregion ist das im unteren bis mittleren Spektrum – allzu große Sprünge macht man ohne Zusatzverantwortung selten.
Nicht selten höre ich von Außenstehenden, dass hier nur Muskeln zählen. Stimmt nicht, zumindest nicht nur. Wer als Einsteigerin oder Quereinsteiger erwartet, einfach blind Anweisungen abzuarbeiten, merkt schnell, dass Flexibilität, Beobachtungsgabe und ein bisschen gesunder Pragmatismus Gold wert sind. Da fehlt ein Werkzeug – improvisieren. Das Material passt nicht – umdenken. Und wenn dann der Baustellenleiter auf Fränkisch nach dem „G’schäft“ ruft, hilft kein Handbuch der Welt. Dazu kommt: Abstimmung mit Malern, Elektrikern, Fliesenlegern… manchmal ein echtes Vabanquespiel. Es ist also eher wie Schachspielen mit Bohrmaschine – vorausgesetzt, man möchte mehr als nur Körner verdienen.
Ein gern verschwiegenes Thema: Der berühmte „Tellerandblick“. Wer sich als Ausbauhelfer etabliert, stößt irgendwann auf Angebote – Zusatzzertifikate, kleinere interne Lehrgänge, manchmal auch Unterstützung zu einer Ausbildung im Bauhauptgewerbe. Die Chancen stehen nicht schlecht: Nürnberg investiert in energetisches Sanieren, altersgerechtes Wohnen und Bildungsbauten. Das öffnet, sofern Interesse und Ausdauer vorhanden sind, Türen zu weiterem Gehaltsplus (häufig 3.000 € und mehr), höherer Spezialisierung oder sogar verantwortlicheren Funktionen. Aber mal ehrlich: Nicht jeder will den Sprung. Mancher liebt das handfeste Arbeiten ohne ewige Fortbildung. Und das, finde ich, ist genauso legitim wie der Aufstiegswille.
Wer sagt, der Job sei leicht, hat ihn nie gemacht. Wer meint, er biete keine Perspektive, verkennt das aktuelle Suchen und Ringen nach handwerklichen Fach- und Hilfskräften. Natürlich, die Knochen spüren nach Feierabend, manchmal nagt auch der monotone Trockenbau an der Motivation. Aber es gibt wenige Berufsfelder, in denen man so klar sieht, was am Ende des Tages entstanden ist. Das kann ein neues Kinderzimmer sein, ein Büro, das wieder atmet, oder ganz banal: ein sauber abgeschlossener Raum in einer Nürnberger Altbauwohnung. Für Neulinge, Umsteiger, Skeptiker – probiert es aus. Am Ende vergisst man den Staub, aber nicht, was man geschaffen hat.
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