Wietmarscher Ambulanz- und Sonderfahrzeug GmbH | 48488 Emsbüren
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Wer morgens in Bielefeld unterwegs ist – sagen wir, im Industriegebiet oder am Rand eines Neubauquartiers – begegnet ihnen entweder mit der Brotdose in der Hand oder im Blaumann am offenen Lieferwagen: Dem typischen Helfer im Ausbaugewerbe, oft unbemerkt, selten überbezahlt, aber immer noch Herzstück vieler Baustellen. Hand aufs Herz: Wer sich hier als Berufseinsteiger:in oder motivierte Quereinsteigerin bewegt, steht nicht gerade im Rampenlicht – zumindest nicht im landläufigen Sinn. Und doch: Ohne diese Leute läuft praktisch nichts. Zumindest nicht so, wie es laufen sollte.
Das Aufgabenspektrum eines Ausbauhelfers? Ja, und jetzt bitte keine falschen Vorstellungen: Es ist nicht immer nur „Schleppen“ oder „Handlanger-Kram“. Mal geht es um das fachgerechte Verlegen von Dämmmaterialien, mal um das Montieren von Trockenbauwänden, gelegentlich auch um Zuarbeit für den Elektriker oder Maler. Nicht jeder hat einen Gesellenbrief – das ist in diesem Segment bekannt und wird selten zum Drama gemacht, solange die Basisqualifikationen stimmen. Der Alltag ist ein Flickenteppich aus Routine, Improvisation und, ganz ehrlich, auch ein bisschen Glück – je nach Baustellenleitung.
Die Wirtschaftslage im Ausbaugewerbe – zumindest hier im Raum Bielefeld – war lange Zeit brummend. Doch seit ein, zwei Jahren? Leicht gebremst. Lass es gestiegene Materialpreise, neue Bauvorschriften oder den etwas zurückhaltenderen Immobilienmarkt sein; das schlägt durch. Trotzdem bleibt der Bedarf an Helfern relativ stabil – gerade bei mittelständischen Betrieben, die ständige Fluktuation gewohnt sind. Ich habe das Gefühl, dass viele Fachkräfte irgendwann wechseln (in Richtung Vollzeit, weg vom Bau oder, ja, schlicht raus aus OWL, wenn's attraktivere Angebote gibt). Und dennoch: Wer Bock auf Arbeit hat und sich nicht zu schade ist, findet fast immer einen Fuß in der Tür. Wer wenig erwartet, wird selten enttäuscht. Oder, anders gesagt: Der Trotz, hier einfach durchzuziehen, kann im Endeffekt nicht schaden.
Jetzt kommen wir zu einem Thema, das selten offen besprochen wird: das Gehalt. Man hört ja einiges – von Stammtischen, aus dem Freundeskreis, beim Schnack mit dem Polier. Die Spanne ist relativ breit. In Bielefeld liegt das Einstiegsniveau meist zwischen 2.200 € und 2.600 €, manchmal auch mehr, je nachdem, ob Nachtschichten oder kurzfristige Einsätze anstehen. Mit ein paar Jahren Erfahrung und Fingerspitzengefühl im Umgang mit Werkzeug (plus etwas Eigeninitiative) kann man sich auch auf 2.800 € bis 3.000 € hocharbeiten – aber eben: Das kommt selten von jetzt auf gleich. Und ja, gelegentlich frage ich mich, wie lange sich das System „billige Hilfskräfte“ noch halten kann, wenn Allerweltsjobs im Einzelhandel schon ähnlich zahlen.
Gerade wer ganz neu einsteigt, ist oft überrascht: Die wenigsten sind hier nur zum Zeitarbeits-Lückenbüßen. Viele werden Teil von eingeschworenen Teams, lernen Arbeitsweisen kennen, die manchem Bürohengst seltsam erscheinen dürften – „Machen, nicht meckern“ ist oft das Motto, und wer Bodenhaftung mag, kommt meist besser klar als erwartet. Weiterbildungsmöglichkeiten sind vorhanden – in Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer oder über Betriebe, die Interesse an Stammkräften zeigen. Nichts Revolutionäres, aber Handwerkskurse, Umgang mit Maschinen, mal ein Sicherheitstraining hier, ein Zertifikat da ... Da wächst mit der Zeit eine solide Basis.
Helfer im Ausbau in Bielefeld ist kein Traumberuf im klassischen Sinne, aber für viele ein ehrlicher, realer Einstieg ins Handwerk. Wer dranbleibt, kann sich weiterentwickeln, vielleicht sogar als Sprungbrett nutzen. Das ist keine Raketenwissenschaft – aber eben auch kein Spaziergang. Der Alltag fordert, kein Zweifel. Doch ein wenig Stolz auf das, was am Ende einer Woche geschafft wurde, schwingt – meistens – mit. Und wenn’s mal wirklich mies läuft: Das nächste Bauprojekt kommt bestimmt. Oder zumindest die Mittagspause.
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