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Eigentlich wollte ich keinen Beruf, bei dem ich stur nach Vorschrift arbeite. So einer, wo das Herz im Spind bleibt und abends alles wie die Zahnbürste im Glas steht – ordentlich, standardisiert und irgendwie seelenlos. Und doch habe ich mich auf den Beruf des Heilerziehungspflegehelfers eingelassen. Vielleicht, weil ich spürte: In Augsburg ticken die Uhren manchmal anders. Die Bedürfnisse der Menschen, die wir begleiten, folgen keinem Raster. Wer hier einsteigt, merkt schnell: Jede Schicht hat ihren eigenen Herzschlag.
Noch so eine Sache, die viele unterschätzen: Die tägliche Arbeit ist kein „bisschen pflegen, bisschen reden“ – es ist ein Spagat zwischen Nähe und fachlicher Distanz. Gerade als Helfer – die offizielle Berufsbezeichnung ist so bürokratisch wie das Gesundheitssystem selbst – ist man oft nah dran an den Grenzerfahrungen der Bewohner. Körperpflege gestern, heute und morgen. Assistenz im Alltag, Klarheit im Chaos. Inklusive der ewigen Debatte: Wo hört Unterstützung auf, wo fängt Bevormundung an? Ehrlich, darauf gibt es keine Patentrezepte, schon gar nicht in einer bunt gemischten Stadt wie Augsburg, in der die Behindertenhilfe im Umbruch steckt.
Man könnte meinen, Augsburg gleicht da dem Rest der Republik – aber eben nur auf dem Papier. In der Praxis herrscht lebhafte Bewegung: Während in Außenstellen wie Göggingen altgediente Strukturen langsam aufweichen und neue Wohnformen wie Pilze aus dem Boden schießen, wird in den Einrichtungen selbst nach mehr Teamgeist, aber auch nach Entlastung gerufen. Spürbar. Bewerber steigen heute fast mit der immanenten Frage ein: Wie viel Verantwortung und wie wenig Mitspracherecht kann ich maximal aushalten? Kein Wunder, dass immer häufiger Fachkräfte aus anderen Branchen – Einzelhandel, Gastronomie, manchmal sogar aus der IT – die Seiten wechseln. Mal aus Idealismus, mal, weil der Arbeitsmarkt in Augsburg ihnen gerade nicht viel Wahl lässt.
Natürlich, der Lohn. Das Dauerthema, das wie ein blasser Notizzettel auf dem Küchentisch liegt. Durchschnittlich liegen die Gehälter in Augsburg zwischen 2.400 € und 2.800 € im Monat – ein Wert, der zwar über dem Mindestlohn tanzt, aber in Zeiten knapper Mieten und gestiegener Lebenshaltungskosten durchaus zur Herausforderung wird. Klar, wer Erfahrung hat, kriegt an manchen Stellen auch 3.000 € – selten. Und dann bleibt da dieses mulmige Gefühl: Ist das, was wir leisten – der Spagat aus Dasein, Organisieren und Trostspenden – finanziell wirklich gewürdigt? Ich wage zu behaupten: Eher nicht. Wenigstens nicht so, wie es nötig wäre, um langfristig motiviert durchzuhalten, gerade wenn die körperlichen und seelischen Belastungen im Dienst permanent an der Substanz nagen.
All das klingt jetzt nach Düsternis – dabei sind es oft exakt diese Grenzerfahrungen, die den Beruf bereichern. Was viele nicht glauben: Die Momente, in denen Klient:innen einen ehrlich anlachen (oder einen wüst beschimpfen, wenn der Kaffee zu dünn ist), wiegen manches auf. Die Entwicklung in der Region ist deutlich: Augsburg setzt, mal zögernd, mal beherzt, auf mehr Teilhabe und Inklusion. Neue Projekte entstehen – Schulbegleitung, betreute Wohnformen, ambulante Zugänge. Okay, manchmal fehlt es an Ausstattung, manchmal hakt’s an den Abläufen. Aber: Wer bereit ist, sich einzubringen, Ideen zu haben und ab und zu neue Wege zu denken, wird genau das finden, was viele suchen – eine Aufgabe, die nie ganz fertig ist und doch verdammt viel Sinn stiftet.
Übrigens: Wer meint, im Helferjob stecke man in Augsburg in einer beruflichen Sackgasse, irrt gewaltig. Die Weiterbildungsangebote werden breiter, die Durchlässigkeit ist spürbar besser als noch vor ein paar Jahren. Ob Zusatzqualifikationen in Autismusförderung oder der Sprung zur Fachkraft – vieles ist möglich, vorausgesetzt, der Wille stimmt. Von mir aus: Wer die Komfortzone liebt, ist hier falsch. Aber wer weiß, dass Entwicklung manchmal mit Stolpern beginnt – der wird im heilerziehungspflegerischen Alltag in Augsburg nicht nur gebraucht, sondern auch gefordert und, ja, manchmal sogar belohnt.
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Heilerziehungspflegehelfer / Sozialbetreuer (m/w/d)
AWO Betriebsträger und Projektentwicklungsgesellschaft mbH | 86150 Augsburg
Die AWO Augsburg bietet ab sofort oder zu einem späteren Zeitpunkt Teilzeitstellen als Heilerziehungspflegehelfer / Sozialbetreuer (m/w/d) an. Die Arbeitszeit beträgt entweder 30 oder 33 Stunden pro Woche. Möchten Sie eine sinnstiftende Tätigkeit in einer modernen sozialpsychiatrischen Einrichtung oder in der Suchthilfe ausüben? Bei der AWO Augsburg haben Sie die Möglichkeit, das Leben anderer positiv zu gestalten und Perspektiven zu schaffen. Die Begleitung und Unterstützung von Menschen mit psychischen Erkrankungen und/oder Alkoholabhängigkeit erwartet Sie als spannende Herausforderung. Zudem bietet die AWO Augsburg eine ausgezeichnete Work-Life-Balance durch die 35-Stunden-Woche bei Vollzeit.