DLS Lehmann GmbH | Eisenach
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DLS Lehmann GmbH | 98527 Suhl
Pflege mit Herz GmbH | 40213 Düsseldorf
ESO Education Group | 09028 Chemnitz
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Wenn man ehrlich ist, klingt „Hauswirtschaftshelfer“ für viele noch nach staubigen Ecken und Kaffeekannenpolitur. Vielleicht nach jemandem, der im Altenheim die Tabletts abräumt oder im Krankenhaus Flure wischt. Diese Klischees halten sich – so hartnäckig wie Kalkflecken im Spülbecken. Doch im echten Berufsalltag steckt deutlich mehr dahinter. Wer hier arbeitet, ist längst nicht nur Mädchen für alles, sondern oft auch Dreh- und Angelpunkt in Einrichtungen, wo Alltag sonst im Chaos versinken würde. Vor allem in Chemnitz merkt man das: Wer im sozialen oder gesundheitsnahen Bereich arbeitet, weiß, wie schnell die Dinge aus dem Ruder laufen, wenn niemand auf die unsichtbaren Details achtet.
Die Realität? Kein Tag wie der andere. Angefangen bei der Versorgung und Betreuung älterer oder hilfsbedürftiger Menschen bis zum Managen von Wohn- und Wirtschaftsräumen – die Aufgaben sind breit gestreut und verlangen Flexibilität. Im Pflegeheim muss vielleicht dringend ein spezielles, allergenfreies Menü auf den Tisch. Zwei Zimmer weiter: ein akuter Notfall, das Bad muss sofort gereinigt werden. Und dann stehen noch die Wäscheberge im Keller, die nicht kleiner werden, nur weil draußen gerade die Sonne scheint. Viele unterschätzen: Hauswirtschaft ist Logistik, ist Organisation und oft auch ein bisschen Kommunikationstraining. Wer sagt, dass Hauswirtschaftshelfer:innen keine Multitasker sind, hat schlicht nie einen ganzen Arbeitstag in der Branche durchgezogen.
Ich gebe zu: Chemnitz ist kein Selbstläufer. Die Region steht – wie so viele in Ostdeutschland – vor der doppelten Herausforderung: einerseits die alternde Gesellschaft, andererseits eine spürbare Lücke bei den Hilfskräften. Der Bedarf ist unbestritten. Pflegeheime, Reha-Zentren, ambulante Dienste – alle ringen um Personal. Eigentlich paradox, denn die Arbeitsmarktlage ist gut für Einsteiger. Wer wechseln möchte, kann meist wählen. Und trotzdem, viele bleiben skeptisch: Die Wertschätzung hinkt manchmal dem Bedarf hinterher, das Image ist noch nicht auf dem Stand der tatsächlichen Anforderungen. Manchmal frage ich mich, warum das so bleibt. Spätestens, wenn 120 Essen gleichzeitig in der Wohnküche serviert werden müssen, merkt dann doch jeder, wie unverzichtbar diese Arbeit ist.
Eins gleich vorweg: Finanziell landet man als ausgebildeter Hauswirtschaftshelfer in Chemnitz oft zwischen 2.200 € und 2.600 €. Wer Erfahrung mitbringt, Verantwortung übernimmt oder fachspezifische Zusatzqualifikationen hat – etwa im Umgang mit besonderen Ernährungsanforderungen oder Hygienevorgaben – kann auf 2.700 € bis 2.900 € kommen. Sicher: Für manchen mag das auf den ersten Blick wenig erscheinen, aber wer die Preise am Chemnitzer Wohnungsmarkt kennt, weiß, wie weit so ein Monatslohn trotzdem reicht. Die versteckten Extras sind es, die kaum jemand erwähnt: geregelte Arbeitszeiten, selten mal Wochenendarbeit wie im klassisch-gastronomischen Bereich, und ein hoher Anteil menschlicher Rückmeldung – Dankbarkeit direkt von den Menschen, um die man sich kümmert. Klingt nach Sozialromantik? Nur teilweise. Denn wenn es hart auf hart kommt, merkt man schnell, ob man sich selbst in der Rolle länger sieht oder ob die Belastungsgrenze erreicht ist.
Chemnitz hat, wie viele Städte im Umbruch, eine spezielle Mischung aus Tradition und Moderne. Der Strukturwandel ist längst im Alltag angekommen: Immer mehr Einrichtungen setzen auf neue Reinigungstechnologien, digitale Arbeitszeiterfassung oder spezielle Schulungen – etwa zum Umgang mit infektiösen Stoffen oder Demenz. Wer offen bleibt für technisches und soziales Lernen, kann hier überraschend viele Nischen entdecken. Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es, auch im Rahmen berufsbegleitender Angebote. Dass ein klassischer Berufsweg von unten nach oben manchmal verschlungene Pfade nimmt – geschenkt. Was wirklich zählt, ist die Bereitschaft, Alltagskompetenz immer wieder neu zu definieren.
Der Beruf mag wenig Glamour haben, aber die Realität ist oft überraschend lebendig. Wer ein Auge für praktische Lösungen hat, die Nähe zum Menschen sucht und sich nicht vor Routinearbeiten scheut – der findet im Chemnitzer Hauswirtschaftsalltag mehr Abwechslung (und manchmal auch mehr Zufriedenheit) als in vielen sogenannten Trendberufen. Manchmal ertappe ich mich selbst bei dem Gedanken: Warum muss immer alles glänzen, damit es wertgeschätzt wird? Vielleicht reicht ja schon, wenn’s einfach läuft.
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