Hauswirtschafterin Jobs und Stellenangebote in Bochum
Beruf Hauswirtschafterin in Bochum
Hauswirtschafterin in Bochum: Zwischen Routine, Verantwortung und Nebellichtern der Dankbarkeit
Wer als Hauswirtschafterin – oder meinetwegen auch als Hauswirtschafter, falls Bochum in dieser Hinsicht dem Rest der Republik nicht Jahre hinterherhinkt – in den Beruf startet, landet irgendwo zwischen sorgfältig gefalteter Wäsche, wechselnden Vorgaben aus dem Gesundheitsamt und, na klar, dem Dauerlauf durchs tägliche Chaos. Manchmal habe ich den Eindruck, dass die Gesellschaft uns irgendwo zwischen Putzfrau, Küchenhilfe und Sozialarbeiterin einsortiert. Aber das greift garantiert zu kurz. Gerade in einer Stadt wie Bochum, die so typisch Ruhrgebiet ist: Pragmatismus, Herzlichkeit und der unaufgeregte Umgang mit einem stetigen Mangel an irgendwas – Personal, Zeit, Wertschätzung. Alles dabei.
Das Aufgabenspektrum? Weiter, als manche vermuten. Einen Tag lang nur Betten machen und Böden wischen? Nein, das ist maximal das Aufwärmtraining. Wer heute als Hauswirtschafterin in Seniorenheimen, Kitas oder betreuten Wohneinrichtungen in Bochum arbeitet, muss nicht nur wissen, wie man eine Großküche effizient organisiert, sondern auch, wie man Sonderkostformen für Demenzpatienten zusammenstellt, wie Hygienevorschriften in immer neuen Varianten umgesetzt werden, gelegentlich auch noch spontan eine Geburtstagsfeier für die Bewohner aus dem Ärmel zaubert. Es ist irgendwie immer zu wenig Zeit – und zu viel Verantwortung.
Beeindruckend, was in den letzten Jahren an Anforderungen obendrauf kam: Digitalisierung schleicht auch hier auf leisen Sohlen daher. Wer hätte vor zehn Jahren gedacht, dass das Kontrollieren von Lieferungen plötzlich per App dokumentiert werden muss und die Speiseplanung in der Cloud landet? In Bochum zieren inzwischen Tablets manch Kasacktasche, wenn die Hygienechecks digital abgezeichnet werden. Klingt schick – ist aber, ehrlich gesagt, für die Generation Knallfrosch manchmal eher Fluch als Segen. Ein bisschen Training muss sein, aber die meisten nehmen’s sportlich. Schließlich lebt die Hauswirtschaft davon, dass Improvisation nicht als Mangel, sondern als Stärke gilt.
Jetzt zum vielleicht unangenehmsten Kapitel: das Gehalt. Es kursieren Zahlen von rund 2.200 € bis 2.800 € zum Berufseinstieg im öffentlichen oder kirchlichen Bereich, dazwischen all’ die Grautöne der Tarifverträge und Trägereinrichtungen. Privater Sektor? Da wird’s manchmal haarig. Wer mehr Erfahrung mitbringt, erreicht in Bochum mit Glück auch die 3.000 € bis 3.300 €. Große Sprünge? Fehlanzeige. Es sei denn, man übernimmt Leitungsaufgaben, etwa als Wohnbereichsleitung oder mit Zusatzqualifikationen, dann rutscht das Monatsgehalt langsam in Richtung 3.400 € – ein echter Luxus im Vergleich, aber noch lange kein Festtagsbraten. Oder?
Und worin liegt nun der Reiz, den Alltag mit Rollwägen, Reinigungsmitteln und Tagesplänen zu gestalten? Viele erzählen, dass gerade in Bochum die Wertschätzung im Team und durch die Bewohner/Patienten viel ausmacht – manchmal mehr als die offizielle Anerkennung der Stadtgesellschaft. Bochum gilt als bodenständige, menschliche Stadt. Wer mittags zusammensitzt, lacht, schimpft, improvisiert, vergisst manchmal, wie anstrengend diese Arbeit sein kann. Es sind die kleinen Gesten: das Danke von Herrn Kröger aus Zimmer 104. Oder der Blick der Kollegin, wenn der Stresspegel wieder mal in den roten Bereich klettert.
Fortbildungsmöglichkeiten gibt’s übrigens auch: Hauswirtschaftsmeisterin, Fachwirt, Zusatzqualifikation in Pflegeassistenz, Ernährung oder Gebäudereinigung – sogar in Bochum und Umgebung, also ohne um den halben Globus zu fahren. Wer sich da weiterentwickeln will, findet Wege, auch wenn manchmal Mut und ein gewisses Maß Frustrationstoleranz dazugehören.
Fazit? Nun. Wer ein geradliniges Berufsleben ohne Überraschungen will, ist in der Hauswirtschaft am falschen Ort. Wer aber Allroundtalent, Organisationstalent und ein Herz für Menschen mitbringt – und keine Angst davor hat, dass Digitalisierung irgendwann auch die letzte Teeküche erwischt –, der findet in Bochum ein Arbeitsumfeld, das trotz Tücken mehr Echtheit bietet als so mancher glattpolierte Bürojob. Persönliche Bindung und handfeste Alltagserfolge inklusive. Alles andere? Muss man wollen. Oder eben lassen.