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Gymnasiallehrer Stuttgart Jobs und Stellenangebote

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Zur Berufsorientierung als Gymnasiallehrer in Stuttgart
Gymnasiallehrer Jobs und Stellenangebote in Stuttgart

Gymnasiallehrer Jobs und Stellenangebote in Stuttgart

Beruf Gymnasiallehrer in Stuttgart

Zwischen Tafel, Tablet und Zweifel: Das Berufsfeld Gymnasiallehrer in Stuttgart

Eines gleich vorweg: Wer heute als Gymnasiallehrer in Stuttgart einsteigt – sei es frisch aus dem Referendariat oder als gestandene Fachkraft auf der Suche nach (mehr?) Sinn – landet nicht im Elfenbeinturm, sondern mitten im gesellschaftlichen Neuland. Eine heterogene Schülerschaft, Eltern mit Powerpoint-Präsentationen für den Elternabend, Lehrpläne im steten Wandel und als Grundrauschen all das, was Stuttgart eben sonst noch besonders macht: ein Spannungsfeld aus wirtschaftlicher Innovationskraft, sozialer Diversität und – nicht zu unterschätzen – einem anspruchsvollen Publikum. Es lohnt sich, genau hinzusehen: Was erwartet eigentlich jemanden, der sich in dieser Stadt für das Klassenzimmer entscheidet?


Arbeitsalltag: Mehr als Stundenplan – weniger als „Gattung Genie“

Viele, die gerade erst in den Schuldienst starten, denken zunächst an die Kernklischees: Vormittags den Längsschnitt der französischen Literatur erklären, nachmittags Klausuren korrigieren, abends einen Elternbrief aufsetzen. Klingt simpel? Weit gefehlt. In Stuttgart, wo der soziale Mix von Nobelvierteln wie Degerloch bis zu den urbanen Ecken des Westens reicht, treffen im Klassenraum Welten aufeinander. Plötzlich wird pädagogisches Feingespür gefragt, das kein Lehramtsstudium so recht vermitteln kann. Es sind die kleinen Momente, in denen Ihre Empathiefähigkeit auf den Prüfstand kommt – wenn eine Schülerin besser im Coding als im Deutschaufsatz ist oder ein Schüler angesichts stetig steigender Mieten den Sinn des Physikunterrichts in Frage stellt. Zu unterrichten heißt hier auch: Vermitteln zwischen Lebensrealitäten, Anstoßen von Denkprozessen, die weit über den Lehrplan hinausgehen. Mal ehrlich, manchmal fragt man sich dabei selbst, ob man im Lehrerzimmer angekommen ist – oder im Kriseninterventionszentrum.


Gehalt und monetäre Realität: Ernüchterung trifft Anspruch

Finanziell? Stuttgart ist – wen wundert’s – ein teures Pflaster. Das Einstiegsgehalt für Gymnasiallehrer bewegt sich in Baden-Württemberg aktuell meist zwischen 4.000 € und 4.500 € als Monatsbezug. Klingt erst einmal ordentlich. Wer allerdings bereits eine Kaltmiete von 1.500 € zu berappen hat und sich nebenher noch den einen oder anderen Museumsbesuch in der Region gönnt, merkt schnell: Große Sprünge sehen anders aus. Mehr noch: Städtische Zulagen, wie sie in anderen Ballungsräumen Deutschlands gängig sind, sucht man hier (noch?) vergeblich. Eigenartig, denkt man, für eine Landeshauptstadt mit viel Innovationsrhetorik und noch mehr Baustellen.


Berufliche Entwicklung: Weiterbilden oder weiterlaufen?

Ist das Lehrerdasein in Stuttgart also ein Beruf der Stagnation? Kaum. Wer will, hat Chancen: Immer mehr Schulen suchen Kolleginnen und Kollegen, die digitale Kompetenzen nicht nur auf dem Papier vorweisen können. Die Integration von Smartboards, digitaler Lernplattformen und – nicht zu unterschätzen – der Unterricht in Fächern wie Informatik und Wirtschaft bieten Möglichkeiten, sich ein unverwechselbares Profil zu verschaffen. Manche erfahrene Lehrkraft mutmaßt: Wer sich an Projekten zur Schulentwicklung beteiligt oder Zusatzqualifikationen etwa im Bereich Beratung oder Inklusion erwirbt, sitzt bei der nächsten Stundenverteilungsrunde am längeren Hebel.


Gesellschaftlicher Wandel, regionale Eigenheiten – welcher Typ Mensch passt?

Bleibt die Frage: Wer will sich so ein Stuttgarter Klassenzimmer eigentlich antun? Nur die pädagogisch Verbissenen? Erfahrungsgemäß zieht es immer wieder auch Quereinsteiger aus der Wirtschaft oder Forschende an die Tafel, die dem Drang nach gesellschaftlicher Wirksamkeit folgen. Das Gymnasium in Stuttgart – und das meine ich ganz ohne Pathos – wird immer mehr zum Spiegel der Stadt, mit all ihrer Vielstimmigkeit, ihren Widersprüchen, ihrem Anspruch, modern und doch irgendwie traditionsbewusst zu sein. Wer Lust hat, nie ganz dieselbe Woche, nie ganz die gleiche Klasse zu erleben und lieber mit Menschen als Maschinen zu tun hat – für den ist das hier kein stiller Rückzugsort, sondern ein herausforderndes Spielfeld.


Fazit? Gibt es nicht. Aber einen Fingerzeig …

Ob dieser Beruf – speziell in Stuttgart – ein Sprung ins kalte Wasser ist? Ja, durchaus, aber eben auch kein Sprung ohne Netz. Die Strukturen sind da, manches davon bieder, anderes modern. Sicher, der Alltag hat Ecken und Kanten – aber wer bereit ist, Haltung zu entwickeln, auszuprobieren, dazuzulernen und sich nicht von widersprüchlichen Erwartungen mördern zu lassen, der wird hier manchmal mehr Wirkung entfalten als erwartet. Im Ernst: Es ist kein Job, der alle glücklich macht. Aber einer, der bleibt – im Gedächtnis, bei den Schülern und, wenn es gut läuft, auch bei sich selbst.


  • Info
  • Die aufgezeigten Gehaltsdaten sind Durchschnittswerte und beruhen auf statistischen Auswertungen durch Jobbörse.de. Die Werte können bei ausgeschriebenen Stellenangeboten abweichen.