100 km»
  • Exakt
  • 10 km
  • 25 km
  • 50 km
  • 100 km
Jobs»
  • Jobs
  • Ausbildung
  • Weiterbildung
  • Praktikum
  • Schülerpraktika
  • Refugees

 

Top Karriere Portal - Auszeichnung von Focus

Gymnasiallehrer München Jobs und Stellenangebote

0 Gymnasiallehrer Jobs in München die Sie lieben werden

Zur Berufsorientierung als Gymnasiallehrer in München
Gymnasiallehrer Jobs und Stellenangebote in München

Gymnasiallehrer Jobs und Stellenangebote in München

Beruf Gymnasiallehrer in München

Die Kunst des Lehrens im Münchner Gymnasium – Zwischen Anspruch, Alltag und eigenwilligen Glücksmomenten

Es mag wie eine Floskel klingen, aber: Wer in München als Gymnasiallehrer arbeitet – und sich gerade erst auf diesen Parcours wagt oder mit Wechselgedanken spielt –, steht selten am Rand. Eher gleicht der Einstieg einem Sprung mitten hinein: in ein vielschichtiges System, das von ehrgeizigen Eltern, ausgeprägten Leistungsansprüchen und einem Schuss bayerischer Eigenart geprägt wird. Manchmal wackelt der Boden kurz unter den Füßen. Und dann – plötzlich – ist alles wieder erstaunlich klar.

Beginnen wir mit dem Alltag, dessen Routine keiner wirklich vorhersagen kann. Zwei Doppelstunden Deutsch, eine hitzige Debatte über den Genderbegriff, die Kunst, 28 mehr oder weniger motivierte Sechzehnjährige wach zu halten – und ein Notenbogen, der bis morgen fertig sein soll. Was viele unterschätzen: Neben der fachlichen Schärfe wird eine ordentliche Portion Pragmatismus erwartet. Der „Stuhlkreis der Empathie“ – in München ist das keine Satire. Hier wird tatsächlich Wert darauf gelegt, wie die Klasse tickt, welches Kind zu Hause gerade Kummer hat und ob sich die Quotenregelung für Mädchen in der Physik-AG endlich auszahlt. Klingt nach Kleinklein? Ist es nicht, zumindest nicht immer. Es ist das soziale Netz, das den Laden am Laufen hält.

Zugegeben, charmant ist diese Stadt – aber nicht gerade günstig. Gerade für Einsteiger eine Realität, die oft unterschätzt wird: Wer mit A13 einsteigt, verdient zwar formal anständig – 4.200 € bis etwa 4.700 € –, doch die Mieten nehmen in Sendling oder Schwabing schnell ein Drittel des Einkommens weg. Wer sich mehr als ein WG-Zimmer oder eine Dachkammer wünscht, muss schon sehr strategisch vorgehen – oder über Durchhaltevermögen (und Beziehungen) verfügen. Dennoch, und das mag seltsam klingen: Kaum jemand, der nicht nach drei Jahren eigene Wege in München gefunden hätte. Es geschieht schleichend. Man kennt dann plötzlich die Bäckerin mit dem besten Butterzopf und weiß, welchen Park man für eine Korrekturschicht ansteuert.

Die Arbeitsmarktlage ist – wie so oft in Bayern – von paradoxem Stolz geprägt. Einerseits gilt das Münchner Gymnasium als Elitefabrik, straff geführt und ehrgeizig in den Erwartungen. Trotzdem: Der Bedarf an Lehrkräften schwankt, nicht selten werden bestimmte Fächer händeringend gesucht – Physik, Mathe, Informatik, Französisch zum Beispiel. Wer da kompetent mitbringt, was fehlt, steigt ein wie ein heißer Feger im Münchner Herbst. Deutsch und Geschichte? Da wird’s mitunter eng, aber auch hier entstehen durch Pensionierungswellen jederzeit neue Lücken. Die Schulen selbst sind dabei weit weniger konservativ, als es von außen den Anschein hat. Viele begrüßen neue Impulse fast schon enthusiastisch – und sind doch seltsam skeptisch, was frischen Wind angeht. Münchner Widerspruch in sich.

Manchmal frage ich mich, warum trotzdem so viele junge Lehrer den Umweg nach München nehmen, obwohl die Herausforderungen nicht kleiner werden. Vielleicht ist es das verdichtete Lebensgefühl, das sich irgendwo zwischen Isar, Klassenzimmer und Lehrerkonferenz abspielt. Vielleicht sind es die kollegialen Milieus: Mal Kammerspiele, mal Kabarett. Wer sich weiterbilden will – Fortbildungen zu Digitalisierung, Inklusion oder persönlicher Resilienz gibt’s wie Kiesel an der Isar. Selbst die experimentellste KI-Schulung kommt irgendwann in der Schulaula an, das ist so sicher wie die nächste Baustelle auf dem Mittleren Ring.

Wer in diesem Metier Fuß fasst – sei es als Berufsanfängerin, Quereinsteiger oder erfahrener Pädagoge auf dem Sprung –, sollte einen offenen Blick und ausreichend Selbstironie mitbringen. München testet das Ego, legt aber auch eine Hand auf die Schulter, wenn es drauf ankommt. Es ist, ganz unpathetisch, ein Beruf für Menschen mit Augenmaß – und einer gewissen Beharrlichkeit, wenn’s drauf ankommt. Und vielleicht – nein, bestimmt – für jene, die im täglichen Durcheinander auch Freude am klaren Satz und am schrägen Humor finden. Früher hätte ich gesagt: ein Job wie geschaffen für Idealisten. Heute sage ich: für Realisten mit Herz.

  • Info
  • Die aufgezeigten Gehaltsdaten sind Durchschnittswerte und beruhen auf statistischen Auswertungen durch Jobbörse.de. Die Werte können bei ausgeschriebenen Stellenangeboten abweichen.