Präha Anna Herrmann Schule | 50171 Kerpen
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Präha Weber-Schule | 40213 Düsseldorf
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Man kann sich den Start ins Gymnasiallehramt romantischer vorstellen, als er tatsächlich ist. Frische Zimmerpflanzen stehen auf dem Pult, Bücherstapel stapeln sich – so stellt man sich vielleicht den ersten Tag an einem Gymnasium in Mönchengladbach vor. Die Realität? Irgendwo zwischen wildem Stundenplan, lärmenden Fluren und dem ersten Kaffee, der schon auf der Fahrt zur Schule schief geht. Neueinsteiger und Umsteiger spüren das sofort: Die Atmosphäre ist fordernd, aber selten eintönig.
Mönchengladbach lebt – und das spürt man, gerade in den Gymnasien der Stadt. Wer hier als Lehrer beginnt, findet eine Schülerschaft, die so bunt ist wie die Stadt selbst. Es gibt Traditionsgymnasien mit alten Flügelbauten neben modern sanierten Neubauten – und dazwischen: Alltag mit maroder Technik und Ambitionen auf Digitalität. Die Anforderungen an Lehrkräfte schrauben sich ebenfalls nach oben, oft schneller, als man selbst nachkommt. Da werden plötzlich digitale Lernplattformen eingeführt, und keiner hat das Ladenkabel gefunden. In der Gesellschaft wird diskutiert, ob das Lehramt krisensicher oder überlastet ist. Ist das wirklich noch Berufung oder schon Selbstaufgabe? – Tja, das kommt wohl auf den Tag an. Und auf den eigenen Anspruch.
Die nüchterne Wahrheit vorweg: Das Gehalt eines Gymnasiallehrers in Mönchengladbach startet, je nach Ausbildung und Laufbahngruppe, in der Regel irgendwo zwischen 3.800 € und 4.400 €. Nach einigen Dienstjahren und mit den üblichen Zulagen sind mittelfristig auch Werte bis 5.000 € möglich. Aber: Kaum jemand redet darüber, wie schnell diese Zahlen nach Schulschluss verblassen – wenn man die zähe Korrekturarbeit oder Elternsprechtagsmarathons gedanklich einpreist. Was viele unterschätzen: Die Debatte um Arbeitszeiten und Ferien greift so kurz wie ein zu kleiner Turnbeutel. Viele Jobeinsteiger fragen sich insgeheim, ob sich der Einsatz wirklich lohnt – besonders angesichts der stetig steigenden Anforderungen, von Inklusion bis Elternkommunikation im Drei-Minuten-Takt.
Eigentümlich an Mönchengladbach ist, dass die Stadt gleich mehrere Gymnasien beherbergt, die teils auf eine hundertjährige Geschichte zurückblicken. Doch ausgerechnet die Gegenwart ist das schwierigste Kapitel: Der Mangel an Fachlehrern (vor allem in den Naturwissenschaften und Mathematik) sorgt für Lücken in den Stundentafeln, sodass Berufseinsteiger mit exotischen Fächerkombinationen plötzlich heißbegehrt werden. Switcher aus anderen Bundesländern berichten, dass der rheinische Pragmatismus vieles leichter macht – solange man bereit ist, sich auf lokale Besonderheiten, den städtischen Dialekt und den ein oder anderen Kaltstart am Whiteboard einzulassen.
Wer ins Lehramt am Gymnasium startet (ob direkt nach dem Referendariat oder als Seiteneinsteiger), landet in Mönchengladbach irgendwo zwischen Aufbruch und Dauerbaustelle. Es gibt Schulen, die mit ambitionierten Digitalprojekten an ihre Grenzen stoßen – aber eben auch Kollegien, wo Teamgeist nicht bloß auf dem Plakat steht. Klar, die gelegentlichen Zweifel bleiben: Schafft man den Spagat zwischen Korrekturbergen, neuen Unterrichtsformen und der Sehnsucht nach pädagogischer Freiheit? Keine einfache Frage, manchmal auch eine Tagesform. Doch genau deshalb braucht es Leute, die neben Fachwissen auch eine Portion Wagemut mitbringen – und keine Angst vor dem lauten Leben im Flur haben. Oder, wie eine Kollegin mal sagte: „Zwischen Tafel und Tablet tobt das richtige Leben – und ein bisschen Chaos gehört dazu.“
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