APL Automobil-Prüftechnik Landau GmbH | Landau in der Pfalz
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IU Internationale Hochschule | 67657 Kaiserslautern, Mainz
IU Duales Studium | 67657 Kaiserslautern
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Wer heute als Grafikdesigner in Saarbrücken seinen Platz sucht – ob am Anfang, irgendwo in der Mitte oder schon auf halbem Weg zum Nächstgrößeren – landet in einem Kosmos, der so wenig Stillstand kennt wie die Saar zur Schneeschmelze. Vielleicht liegt das an dieser besonderen Mischung aus Grenzstadtflair, industrieller Patina und der Nähe zu Frankreich, die nicht nur die Gastronomie, sondern auch die Gestaltungssprache auflädt. Es klingt pathetisch? Mag sein – aber spätestens beim dritten Briefing für ein grenzüberschreitendes Projekt weiß man, dass der regionale Tellerrand hier mehr ist als ein abgewetztes Bild.
Die eigentlichen Tätigkeiten sind auf dem Papier schnell umrissen: Entwickeln, gestalten, visualisieren – vom Anzeigenentwurf bis zur crossmedialen Kampagne. Theoretisch. Praktisch läuft selten etwas exakt entlang der Ausbildungsinhalte. Ein wenig darf man auch Allrounder sein, manchmal sogar Problemlöser, Mediatechniker, Farbpsychologe und gelegentlich diplomatischer Übersetzer zwischen Kundenerwartung und Budgetbremse. Wer glaubt, das Saarland sei in Sachen Digitalisierung hinterher, irrt – zumindest, wenn es um die Medienbranche in der Landeshauptstadt geht. Agenturen, mittelständische Betriebe, Kulturinitiativen: Sie alle setzen auf visuelle Kompetenz und erwarten oft mehr als bloße Handgriffe am Screen.
Eigenartig ist ja, wie sich zwischen den alten Mauern der Saarbrücker Altstadt und den Zweckbauten entlang des Eschbergs eine kreative Szene ausbreitet, die sich nicht so recht in Schubladen sperren lässt. Wer jung einsteigt, landet oft bei kleinen Agenturen, die flache Hierarchien mit kurzen Entscheidungswegen und ab und zu mit ziemlich knappen Deadlines kombinieren. Jobsharing? Flexoffice? Im Gespräch, aber nicht überall gelebte Realität. Der Mix aus solidem Handwerk und vorsichtiger Digitaloffenheit macht es für Umsteiger spannend – aber auch ein bisschen anstrengend, denn nicht jeder Betrieb zieht im Innovationsrennen gleich stark mit. Das Klischee von Saarbrücken als überschaubarem Sprungbrett für Kreative – darin steckt ein Fünkchen Wahrheit. Viele bleiben, weil Netzwerk und Arbeitsklima stimmen. Einige zieht es später weiter, meist dorthin, wo die Projekte größer und die Budgets auffälliger sind (was nicht immer Glück garantiert).
Finanziell betrachtet bewegt sich das Einstiegsgehalt meistens irgendwo rund um die 2.400 € bis 2.800 €. Je nach Arbeitgeber, Aufgabenspektrum und Erfahrung sind mit ein paar Jahren im Rücken auch 3.000 € bis 3.600 € realistisch – allerdings nicht selbstverständlich. Das Saarland ist halt nicht Hamburg oder München. Trotzdem geben sich die wenigsten Berliner oder Münchner gestandener als so mancher Saarbrücker Designer, der im Nebenbei schon mal das komplette Corporate Design für das jährlich wiederkehrende Stadtfest stemmt. Was viele unterschätzen: Das regionale Preisniveau sorgt dafür, dass ein (vermeintlich) mittleres Gehalt hier deutlich besser performt als in den klassischen Kreativhochburgen. Lohnt es sich also? Kommt drauf an, wie man rechnet – und wo das Herz schlägt.
Bleibt die Frage: Was tun, um nicht irgendwann einzurosten? Der Bedarf an up-to-date Skills ist so groß wie nie – UX/UI, animierte Social Media Assets, neue Typografie-Trends. In Saarbrücken gibt es erstaunlich viele Möglichkeiten: Von Kursen an den lokalen Designschmieden bis hin zu Workshops im digitalen Format. Und ja, nicht jede:r zieht daraus gleich viel Nutzen. Aber wer offen bleibt, die Hand am Puls der visuellen Kultur hält und sich nicht scheut, auch mal in benachbarte Disziplinen zu schnuppern, der macht Saarbrücken (und seine Branche) ein Stückchen zukunftsfester. Oder, etwas lockerer gesprochen: Hier genügt es eben nicht, den letzten Layer ordentlich zu benennen. Man muss schon bereit sein, ab und zu das Raster zu sprengen – und dabei den Überblick zu behalten, wenn die Saar mal wieder Hochwasser hat.
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