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Wenn ich aus dem Fenster meines Lieblingscafés auf die Frankfurter Skyline blicke, wird mir jedes Mal wieder klar: Über unsere Glasreiniger wird viel zu wenig geredet. Dass sie zwischen Mainhattan-Glasflair und Baustellenwirklichkeit Tag für Tag – meist völlig unsichtbar – für saubere Sichtverhältnisse sorgen, ist mehr als ein Klischee. Es ist, mit Verlaub, ein unterschätzter Knochenjob. Aber einer mit Ecken, Kanten und Chancen, gerade für Leute, die nicht schon mit Glasfaser, sondern mit Glasfläche aufgewachsen sind. Viel Spannung, wenig Tamtam, und mitten im Leben.
Was erwartet einen in Frankfurt als Glasreiniger? Klar: Fenster putzen. Aber diese reduktionistische Sicht würde jedem Berufseinsteiger sofort sauer aufstoßen – spätestens nach der zweiten Woche am Hochhaus. Hier ist Präzision gefragt, Schwindelfreiheit sowieso. Die einen sagen: Routine. Die anderen würden es wohl eher als täglichen Nervenkitzel bezeichnen, frei nach dem Motto „Runterkommen ist keine Option“. Leitern, Steiger, Fassadenanlagen – Standardrepertoire. Und trotzdem: Die Arbeit ist viel mehr als Handwerk auf Knopfdruck. Wer hier meint, mit einem „Reiniger-Zertifikat“ in der Hand ist alles erledigt, unterschätzt, wie anspruchsvoll die Reinigung von modernen Doppelfassaden, Glasdächer oder gar Solarpaneele geworden ist. Gerade in Frankfurt, wo der Bauboom weitergeht und architektonische Experimente fast an jeder Straßenecke zu finden sind.
Ich habe lange geglaubt, Glasreinigung sei ein Berufsfeld, das auf Jahrhunderte unverändert bleibt. Falsch gedacht. Heutzutage kommen Reinigungsroboter zum Einsatz, ferngesteuerte Bürsten, selbst chemisch ganz neue Mittel. Doch spätestens, wenn ein Kranschwenk sich nicht automatisieren lässt oder die Profilschrägen einer Glasfassade so exotisch sind wie die Kundschaft im Bahnhofsviertel – dann braucht es eben doch Handarbeit, Kondition und Überblick. Was viele unterschätzen: Der Sicherheitsaspekt ist nicht Nebensache, sondern Grundbedingung. Absturzsicherung, Gurtsysteme, Rettungstrainings – das ist Alltag, kein Event. Wer glaubt, Mut reicht aus, ist schief gewickelt.
Reden wir – ohne Filter – übers Geld. Einstiegsgehälter als Glasreiniger liegen in Frankfurt meist bei 2.500 € bis 2.800 €. Nicht wenig für einen Handwerksberuf, in dem den Neulingen durchaus Mut abverlangt wird. Mit Erfahrung, Zusatzqualifikationen oder Spezialisierung (zum Beispiel auf schwerzugängliche Fassaden oder industrielle Großflächen) sind 3.000 € bis 3.600 € drin. Natürlich gibt’s Schwankungen: Gebäudereinigung ist eine Branche, die je nach Auftragslage, Saison und tariflichen Regelungen mal knackig, mal mau läuft. Und klar, der Lohn allein ist nicht alles – viele bleiben, weil sie die Mischung aus Bewegung, Teamgeist und Perspektiven jenseits des Schreibtischs zu schätzen lernen. Oder, um ehrlich zu sein: Zumindest nicht missen wollen.
Bleibt die Frage: Für wen taugt das alles? Fast jeder, der Lust auf Handwerk und draußen hat, wenig Berührungsängste mit Höhe und kein Problem mit wechselnden Arbeitszeiten. Frankfurt ist da speziell: Das Nebeneinander von Luxusfassade, fünfzigjährigem Plattenbau und urbanen Zwischennutzungen macht’s abwechslungsreich – manchmal auch absurd. Einmal sang um neun Uhr morgens ein Banker im Aufzug „Time to say goodbye“, während wir an der Außenscheibe hingen. Unglaublich, aber wahr. Solche Momente sind die Würze. Und zwischendrin? Muskelkater, kleine Glas-Philosophien beim Kaffeepausenblick auf die EZB und immer wieder das diffuse Gefühl, an der Schnittstelle von Stadt, Technik und Menschen zu arbeiten. Klingt nach Hypermotivation? Mag sein. Aber wer sagt, dass ein ehrlicher Handwerksjob nicht auch seine ganz eigenen Anekdoten und Entwicklungsmöglichkeiten mitbringt?
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