Axians | Bietigheim-Bissingen
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POLYVANTIS GmbH | 64331 Weiterstadt
Kellner Telecom GmbH | Korntal-Münchingen
Radaway GmbH | Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Hessen, Rheinland-Pfalz
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Was haben moderne Bürogebäude am Neckarufer, das denkmalgeschützte Jugendstilhaus in der Oststadt und die neue Straßenbahn-Haltestelle gemeinsam? Genau – sie brauchen Glas. Viel Glas. Wer sich heute für den Beruf des Glasers oder die Spezialisierungen Verglasung und Glasbau entscheidet, landet in einer Branche, die voller Kontraste steckt. Einerseits Handwerk, das längst nicht aus der Mode ist. Andererseits – und das sticht in Mannheim besonders hervor – Hightech, Präzision und ein Hauch von Ingenieurgeist.
Sind wir ehrlich: Die meisten, die sich erstmals mit dem Berufsbild beschäftigen, denken an Fenster einsetzen, vielleicht eine kaputte Scheibe tauschen, Wintergärten abdichten. So weit, so klassisch. Doch der Beruf hat Ecken, die überraschen – gerade in einer Stadt wie Mannheim, wo die Industriekultur tief verwurzelt ist und gleichzeitig Neubauten wie Pilze aus dem Boden schießen. In kaum einer anderen Großstadt treffen diese Extreme so unvermittelt aufeinander. Da steht man morgens im Altbau und kämpft mit welligen Sprossen – nachmittags montiert man Isolierglas in einen Bürokomplex, bei dem die Planung komplett digital lief. Schon kurios, wie sich Tradition und Fortschritt da die Klinke in die Hand geben.
Glas ist eigen – kein Werkstoff für Grobmotoriker oder Fummler. Wer in diesem Feld arbeitet, braucht Händchen und Köpfchen. Es geht nicht mehr nur um das richtige Maß und den klassischen Bleirahmen. Dreifachverglasungen, Sicherheitsglas, digitale Aufmaßsysteme und sogar energieeffiziente Fassadenelemente, die schon fast klevere IT-Komponenten sind – das alles gehört inzwischen dazu. Die Anforderungen sind gestiegen. Und mal ehrlich, manchmal fragt man sich, ob das alles noch Handwerk ist oder längst irgendwo zwischen Bauphysik und Architektur mitspielt. In Mannheim merkt man diesen Wandel zum Beispiel am Großprojekt Turbinenwerk oder bei neuen Wohnquartieren auf ehemaligen Industrieflächen – plötzlich werden Fähigkeiten verlangt, die vor zwanzig Jahren noch gar keiner kannte. Wer da mithalten will, braucht nicht nur die Grundausbildung. Ohne laufende Fortbildung bleibt man schnell auf der Strecke.
Die Nachfrage? Hoch. So hoch, dass Unternehmen in der Region inzwischen um Nachwuchs und erfahrene Hände regelrecht buhlen. Nicht selten kommt es vor, dass Glasereien in Mannheim ihren Leistungsspielraum einschränken, weil schlicht die passenden Leute fehlen. Es fühlt sich manchmal an wie ein riesiges Schachspiel, nur eben mit Montagedübeln und Sicherheitsglas statt Bauern und Springern. Der Lohn? Auch ein Thema. Für Berufseinsteiger liegt das Einstiegsgehalt meist zwischen 2.600 € und 2.900 € – was nicht üppig klingt, aber mit wachsender Erfahrung und Spezialisierung schnell in die Richtung 3.200 € bis 3.800 € wandert. Wer dann noch Baustellenleitung übernimmt, kann je nach Verantwortungsbereich durchaus 4.000 € oder mehr erzielen. Klar, die Schere klafft wie so oft – das hängt mehr an Betrieb und Nische als am Lebenslauf. Doch insgesamt spricht der Markt in Mannheim eine deutliche Sprache: Gute Leute werden dringend gesucht.
Was viele unterschätzen: Kaum ein Beruf im Bauumfeld ist so krisenresistent und vielseitig wie der Glasbau. Wie oft schon habe ich Kollegen erlebt, die nach zehn Jahren in der Werkstatt plötzlich in den Bereich Denkmalschutz oder in die Glasrestaurierung wechselten. Das ist kein reines Schachern um Prestige – oft eine Reaktion auf neue Vorlieben, Rückenbeschwerden oder schlicht das Bedürfnis, weniger Wind auf dem Gerüst abzubekommen. Und ganz ehrlich, manchmal beneide ich die, die diesen Wechsel schaffen. In Mannheim – mit seiner Mischung aus historischem Stadtkern und ständig wachsender Peripherie – sind solche Nischen gar nicht mal selten.
Ist das alles eitel Sonnenschein? Sicher nicht. Die Arbeit kann fordernd sein, das Wetter spielt manchmal nicht mit, und digital ist noch lange nicht alles so stabil, wie es die Hersteller versprechen. Aber die Mischung aus handfestem Handwerk, persönlichem Know-how und modernen Technologien macht den Beruf so reizvoll wie ehrlicherweise herausfordernd. Wer bereit ist, zu lernen – und auch mal Glasbruch wegzustecken, im wörtlichen wie im übertragenen Sinne –, findet in Mannheim ein Feld, das offen für Entwicklung und Spezialisten ist. Und, na ja: Wer den Glanz der Stadt sucht, sollte ihn vielleicht mal in den Fensterscheiben am Hafen spiegeln lassen. Oder auf den Magnetglaswänden beim neuen Innovationszentrum. Dort sieht man ziemlich direkt, wie Zukunft aus zweifelhaftem Sandstoff gemacht wird.
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