Axians | 38518 Gifhorn
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Glaswerke Haller GmbH | 32278 Kirchlengern
Porta Glas Design GmbH | 32457 Porta Westfalica
GuS glass + safety GmbH & Co. KG | 32312 Lübbecke
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Wenn ich mich an meinen Einstieg im Glasbau erinnere, fällt mir zuerst dieser eigentümliche Geruch ein. Ein wenig Staub, ein Hauch von Gummi, dazu das metallische Klirren, das zu meiner Überraschung selten von zerbrochenem Glas stammt. In Hannover – einer Stadt, die altmodische Gründerzeithäuser und scharfkantige Neubauten nebeneinanderstellt – kommt der Beruf des Glasers selten zur Ruhe. Wer in dieser Branche neu Fuß fasst oder einen Wechsel erwägt, merkt schnell: Hier wird nicht nur das Fenster zur Welt gefertigt, sondern oft auch ein Blick ins Ungewisse gewagt.
Manch einer meint, Glas wäre „einfach nur durchsichtig“. Von wegen. Wer heute als Glaser arbeitet – sei es in der Bauverglasung, im Glasbau oder bei spezialisierten Glasreparaturen – kommt ohne eine solide Portion Fachwissen nicht weit. Es geht um mehr als das Zusägen von Scheiben und das Anbringen von Fensterrahmen; Wärmedämmung, Sicherheitsvorschriften, Lärmschutz und energetische Sanierung sind längst Standard statt Bonus. Die Glasfassade eines Bürokomplexes an der Lavesstraße oder die denkmalgerechte Sanierung im Stadtteil List stellt ganz unterschiedliche, teils widersprüchliche Anforderungen. Mal muss eine Scheibe millimetergenau eingepasst werden, mal steht man vor einer bröseligen Altbauwand, die kein Lot kennt und noch weniger Geduld.
Vielleicht gleich zu den harten Daten: Die Nachfrage nach Glasern bleibt in der Region Hannover überraschend stabil. Die Mischung aus städtischer Verdichtung und laufenden Sanierungsinitiativen, etwa energetische Nachrüstwellen oder der Ausbau von Schulen, hält die Auftragsbücher oft gut gefüllt. Wer sich fragt, was dabei am Monatsende übrig bleibt, darf hoffen, aber nicht träumen. Einstiegsgehälter bewegen sich im Raum zwischen 2.350 € und 2.900 €. Mit einigen Jahren Erfahrung – vor allem, wenn man Sonderqualifikationen wie Ganzglastüren, Brandschutz oder Spezialverglasungen mitbringt – sind 2.900 € bis 3.500 € keine Seltenheit, manchmal mehr. Muss man nur wissen: Überstunden sind in Stoßzeiten keine Seltenheit, und auch Wenn’s ums Wochenende geht, bleibt mancher Wunschtraum Wunschtraum. Aber: Mit handwerklichem Geschick und Willen zur Weiterbildung ist finanzieller Aufstieg durchaus greifbar.
Was viele unterschätzen: Glasbau ist nicht nur ein altmodisches Handwerk. Klar, da ist das Zuschneiden mit Diamantwerkzeug, der Klassiker – aber plötzlich glänzen Lasermessgeräte, CAD-gestützte Zuschnittpläne und digitale Bauakten auf der Baustelle. In Hannover tut sich einiges. Moderne Bauvorhaben, beispielsweise an der Wasserstadt Limmer, setzen auf anspruchsvolle Glas-Konstruktionen, smarte Gebäudehüllen, selbstreinigendes oder sogar aktives Glas für solare Energiegewinnung. Da merkt man schnell: Wer Lernlust und Technikaffinität entwickelt, bleibt konkurrenzfähig und wird zum gefragten Allrounder.
Im Glaserbetrieb begegnet man Typen. Richtigen Typen. Vom wortkargen Schrauber bis zur Perfektionistin, die schon an der Gärtnereiverglasung der Schaufensterscheibe erkennt, wer zuletzt gepfuscht hat. Die Zusammenarbeit ist zwangsläufig eng: Wer eine massive Scheibe durchs Treppenhaus trägt, weiß, dass Vertrauen ins Kollegium keine Option ist, sondern (Überlebens-)Notwendigkeit. Und trotzdem: Im Vergleich zu manch anderen Gewerken wünscht man sich manchmal eine Prise Gossip weniger und ein Quäntchen Ruhe mehr. Disziplin bleibt ein stilles Gesetz auf der Baustelle, auch in Hannovers multikulturellen Betriebsteams.
Ist der Glasbau in Hannover ein Traumjob? Hängt davon ab, woran man den Traum misst. Wer den Geruch von Silikon mag, Spaß daran hat, täglich neue Lösungen zu erfinden, und sich nicht vor Verantwortung in luftiger Höhe oder eigenwilligen Bauherren scheut – der wird hier nicht unglücklich. Wer Hitze, Kälte, frühes Aufstehen und gelegentlich widerspenstige Handschellen (gemeint ist das Dichtungsgummi, nicht die Polizei) meidet, sollte sich’s nochmal überlegen. Vielleicht erkennt man, wie ich, mit der Zeit, dass der Reiz im Wechselspiel steckt: Man baut mit seinen Händen, sieht Ergebnisse – manchmal schon im nächsten Morgenlicht. Und merkt dann: Glas kann ziemlich solide sein, selbst wenn das Umfeld ins Rutschen gerät.
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