medl GmbH | Mülheim an der Ruhr
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LAMILUX Heinrich Strunz Gruppe | 40213 Düsseldorf

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											Manchmal reicht ein Blick durchs Fenster, um eine ganze Branche neu zu sehen. Für alle, die ernsthaft überlegen, im Bereich Verglasung und Glasbau in Hamm beruflich durchzustarten oder den Berufsweg noch einmal zu wechseln, sei das gleich vorweggeschickt: Wer auf reine Routine hofft, ist hier fehl am Platz. Die Arbeit eines Glasers pendelt irgendwo zwischen traditionellem Handwerk, Ingenieurskunst – und ja, ganz ehrlich: gelegentlicher Improvisation. Hamm, jener westfälische Knoten aus Geschichte, Industrie und leiser Transformation, bietet dafür ein eigenes Klima. Und mitunter auch seine ganz eigenen Fallstricke.
Klar, von Glasfassade bis Badezimmer-Spiegel, Türen aus Sicherheitsglas, Restaurierung denkmalgeschützter Fenster – der Alltag ist nichts für Liebhaber eintöniger Abläufe. Ich habe in den vergangenen Jahren selten erlebt, dass zwei Arbeitstage identisch verliefen. Eine Scheibe wird nach historischem Vorbild zugeschnitten, die nächste erfordert Hightech-Beschichtung gegen Sonneneinstrahlung. Die Leute schwärmen gern vom „sichtbaren Ergebnis“, verbinden das mit Stolz und handwerklicher Befriedigung. Mag stimmen: Am Ende des Tages sieht man, was man erreicht hat – das wäre beim Aktenjob eher selten. Andererseits: Wer bei Minusgraden auf dem Gerüst steht, fragt sich schon mal, warum er nicht doch Schornsteinfeger gelernt hat. Komfortzone? Die gibt’s selten.
Fakt ist: In Hamm lassen sich Veränderungen beobachten, die sich nicht überall in Nordrhein-Westfalen so deutlich zeigen. Während in Großstädten Glasbau häufig nach dem Motto „höher, größer, smarter“ weiterwächst, liegt der Fokus in Hamm erstaunlich oft auf Sanierung und energetischer Modernisierung. Stichwort: CO₂-Einsparung, Förderung für Wärmeschutzverglasungen. Die kommunalen Wohnungsbaugesellschaften, aber auch viele Privatleute, setzen auf Austausch alter Fenster. Das sorgt für eine solide Grundauslastung. Neue Bauprojekte gibt’s natürlich auch, aber eben nicht in Berliner Größenordnung. Wer Wert auf einen sicheren Job mit lokalem Bezug legt, findet hier, was er sucht – allerdings ohne das große „Projekt-Glamour“-Gefühl. (Hat ja auch einen eigenen Reiz.)
Die Anforderungen an Fachkräfte sind in den letzten Jahren spürbar gewachsen. Laserschneidtechnik, Vakuumhebegeräte, spezielle Sicherheitsnormen: All das ist Alltag. Die Werkzeuge werden cleverer, aber der Job – der bleibt körperlich herausfordernd. Einsteiger starten in Hamm aktuell meist mit einem Gehalt zwischen 2.300 € und 2.600 €, Fachkräfte mit ein paar Jahren Berufserfahrung können durchaus auf 2.700 € bis 3.000 € kommen. Wer Zusatzqualifikationen etwa im Bereich Brandschutzverglasung oder Montage von Fassadensystemen mitbringt, kratzt auch mal an der 3.300 €-Marke. Keine Mondzahlen, aber auch kein Hungerlohn. Ums Geld allein dreht sich hier aber sowieso wenig – oft entscheidet eher die Frage: Liegt einem das Arbeiten mit Glas wirklich im Blut? Und wie steht es mit der Bereitschaft, sich regelmäßig fortzubilden – etwa im Umgang mit neuen Beschlägen oder thermischer Optimierung?
In Hamm – und das halte ich für einen echten Pluspunkt – gibt es erstaunlich viele Handwerksbetriebe, die ihre Leute nicht nur als „billige Hände“ sehen, sondern tatsächlich fördern. Kursangebote von regionalen Handwerkskammern, spezielle Schulungen für Glastechnologien – da tut sich was. Was viele unterschätzen: Mit der Energiewende steigen die Anforderungen an Effizienz, Dichtheit und Montagequalität fast im Wochentakt. Wer am Ball bleibt, kann sich zum Montageleiter, Sachverständigen oder gar zum Spezialisten für Unfallverhütung weiterentwickeln. Klingt sperrig, kann aber langfristig stabilisieren – nicht nur finanziell. Manche wechseln später auch ganz in den Vertrieb oder die technische Beratung. Das ist kein reiner Aufsteiger-Märchenstoff, eher das Ergebnis von Neugier und Mut zur Veränderung.
Mag sein, dass Glas ein zerbrechliches Material ist. Diejenigen, die es verarbeiten, müssen es nicht sein. Was bleibt, ist der unverstellte Blick auf einen Beruf, der weit mehr braucht als Muskelkraft und Werkzeugkoffer. Hier in Hamm zeigt sich: Wer fachlich offenbleibt, Herausforderungen nicht scheut und ein wenig widerstandsfähig ist (gegen Wetter, Technikfrust, mitunter auch Kunden-Launen), hat mehr als nur ein solides Auskommen. Manchmal findet man sogar Freude an den Dingen, die andere nur durch das Fenster betrachten. Oder danebenstehen und den Kopf schütteln. Soll’s geben.

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