medl GmbH | Mülheim an der Ruhr
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Prior1 GmbH | 53757 Sankt Augustin
Stadtwerke Jülich GmbH | 52428 Jülich
LAMILUX Heinrich Strunz Gruppe | 40213 Düsseldorf
LAMILUX Heinrich Strunz Holding GmbH & Co. KG | 40213 Düsseldorf

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											Die wenigsten Kinder sagen auf dem Schulhof: "Später will ich mal Glaser werden." Und doch – wer sich in Hagen zwischen Obernahmer und Eilpe oder am Rand der Innenstadt umsieht, entdeckt an überraschend vielen Fassaden und Eingangsbereichen Spuren dieses Berufs. Scheiben ersetzen sich nicht von selbst, moderne Architektur verlangt nach cleveren Lösungen in Glas, und irgendwo muss auch der Windfang vom Supermarkt ja herkommen. Kurz: Man merkt dem Stadtbild an, wo Glaserhände routiniert waren.
Wer im Glaser-/Verglasungsbereich landet, tut das heute weder als Tüftler im Elfenbeinturm noch als grobmotorischer Fenstertauscher. Ob es nun um punktgehaltene Glasfassaden, Duschabtrennungen nach Maß oder die Historie in Jugendstilportalen geht: Das Handwerk ist eine Mischung aus Millimeterwahnsinn, Kraft und – nicht zu unterschätzen – Kundenkommunikation. Überraschung: Digitale Technik ist längst kein Fremdwort mehr. Technische Zeichnungen kommen aus dem Plotter, Vakuumsauger erleichtern die Montage, moderne Gläser können mehr als Licht und Kälte draußen halten.
Handwerk wird immer gesucht, sagt man gern. In Hagen? Da ist diese Floskel tatsächlich nicht ganz falsch. Die lokale Wirtschaftsstruktur, dominiert von Mittelständlern und etlichen Sanierungsprojekten (Stichwort: energetische Modernisierung), hält den Bedarf an Glas-Bau-Könnern stabil – manchmal sogar mehr als das. Glaserwerkstätten, kleine Familienbetriebe, spezialisierte Glasbaubetriebe: Viele suchen neue Hände, darunter ausdrücklich auch erfahrene Leute, Quereinsteiger mit Lust, sich zu beweisen, und natürlich Berufsanfänger, die nicht bei jedem Regentropfen gleich von der Scheibe flitzen. Die Kehrseite? Es gibt Konkurrenz durch große Fensterbauer aus dem Umland. Manche stechen über Angebote, die eher nach Fließbandarbeit als Handwerk riechen. Geschmackssache.
Klar, Gehälter – meistens kein Lieblingsthema beim ersten Werkstattkaffee. Und ja: Als Einsteiger geht es häufig bei etwa 2.400 € bis 2.800 € los. Aber – so ehrlich muss man sein –, mit Erfahrung, Zusatzqualifikationen (z. B. im Bereich Glasfassadentechnik oder Sicherheitsglas) und dem berühmten Durchhaltevermögen ist durchaus mehr drin: 3.000 € bis 3.700 € sind in Hagen keine Utopie. Wer Richtung Meistertitel schielt, kratzt sogar an der 4.000 €-Marke und wird plötzlich zur gefragten Führungskraft im Betrieb. Weiterbildung? Längst nicht nur Kurs in "Wärmeschutzverglasung", sondern oft auch CAD-Fortbildungen, Arbeitssicherheit oder spezielle Techniken wie Profilbauglas – durchaus relevant, wenn man nicht ewig Schaufenster zusammensetzen will.
Wer das Glasgewerbe nur für einen Sammelplatz von Splittern hält, hat wahrscheinlich irgendeinen Onkel, der nach dem dritten Bier von durchschossenen Schaufenstern schwärmt. Die Wahrheit: Wer mit Glas arbeitet, braucht eine gesunde Mischung aus Geduld, Pragmatismus und etwas Liebe zu technischen Details – aber auch Lust auf Neues. Entwicklungen wie selbstreinigende Fensterscheiben, smarte Glaselemente und steigende Anforderungen durch Klimaschutzvorgaben sorgen dafür, dass ständiges Lernen dazugehört. Und zwischendurch? Gibt’s Tage, da friert man sich im Rohbau die Finger ab – und wieder welche, an denen der Moment, in dem das Licht durch das neue Fenster fällt, einfach lohnt. Hagen mag kein glamouröser Glasbau-Hotspot sein, aber unterschätzen sollte man die Branche hier nicht. Sie ist – vielleicht altmodisch gesagt – eine Mischung aus handfestem Alltag und kleinen technischen Wundern. Und wer hier einsteigt, merkt schnell: Allzu glatt läuft’s selten. Aber flachfallen? Auch nicht.

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