Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW | 40213 Düsseldorf
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E.ON Drive GmbH | 45127 Essen
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Wer morgens auf Bonns Straßen unterwegs ist, begegnet selten einem Trupp Glasern, der mit großem Tamtam loszieht. Und doch: Die Spuren ihrer Arbeit sind überall – von den Altbauten in der Südstadt, die mit frisch restaurierten Sprossenfenstern aufwarten, bis zu den gläsernen Fassaden aktueller Bürokomplexe im Bundesviertel. Gerade wer als Berufsanfänger oder wechselwillige Fachkraft in diesen Bereich einsteigen will, erlebt in Bonn mehr als nur routiniertes Fenstertauschen. Das ist zumindest meine Beobachtung nach etlichen Gesprächen und eigenen Jahren im Bauumfeld – immerhin ist Glas längst kein statisches Baumaterial von gestern mehr, sondern in Bewegung wie die Stadt selbst.
Es wäre fast zu einfach, das Handwerk auf Fenster und Türen zu reduzieren. Glaser stehen heute an der Schnittstelle von traditionellem Können, digitaler Planung – und, ja, überraschend viel Kundenpsychologie. Wer glaubt, es ginge nur um den klassischen Glastausch nach dem nächsten Fußballunfall, war wohl lange nicht mehr auf einer modernen Baustelle hier am Rhein. Da hantiert man mit Isoliergläsern, Sicherheitsmodulen, smarten Fassadenlösungen und manchmal sogar mit fototropen Spezialverglasungen, die sich dem Licht anpassen wie ein Chamäleon nach Laune. Das verlangt Geschick, technisches Verständnis – und ab und zu Nerven wie Drahtseile, wenn die nächste Baustelle lebensnah erleben lässt, was Zeitdruck in der Baupraxis wirklich heißt.
Bonn ist – trotz Bundesstadtstatus – kein Berlin, Köln oder München. Aber genau darin liegt der Reiz. Hier schießen keine Gigantprojekte wie Pilze aus dem Boden, sondern es gibt eine gesunde Mischung: Sanierungen liebevoller Altbauten, energetische Modernisierungen im Bestand, der konstante Ausbau öffentlicher Infrastruktur (Uniklinik, Schulen, Nahverkehr) und die dazwischen gestreuten Neubauprojekte, die dann mitunter besonders anspruchsvoll ausfallen. Das hat Folgen für den Alltag: Kaum ein Glaser-Projekt gleicht hier dem anderen. Manchmal steht man zwischen stuckverziertem Jahrhundertwende-Fenster und ein paar Grundschulkindern, die neugierig alles kommentieren. Einen Tag später gilt es, eine denkmalgeschützte Fassade modern und energetisch zu sanieren – mit allem bürokratischen und technischen Drumherum, das Bonn eben mit sich bringt. Nicht selten fragt man sich: Warum war das jetzt eigentlich komplizierter als geplant? Willkommen im echten Handwerk.
Nicht jeder, der das erste Mal einen Glassauger in der Hand hält, träumt gleich von Reichtum. Aber nach Jahren im Beruf schaut man natürlich auch aufs Konto – und, mal ehrlich, Glas ist (noch) kein Gold. Das Einstiegsgehalt in Bonn liegt, je nach Betrieb, meist zwischen 2.400 € und 2.700 €; mit wachsender Berufserfahrung, speziell als gut ausgebildete Fachkraft, sind durchaus 2.900 € bis 3.400 € drin. Wer sich zum Meister hocharbeitet oder in Spezialgebiete wie Sicherheitsglas oder den Glas-Innenausbau wagt, kann im Einzelfall auch Richtung 3.600 € kommen. Klar, das schwankt je nach Auftragslage, Spezialisierung – und der eigenen Fähigkeit, sich auf neue technische Entwicklungen einzulassen. Die Nachfrage ist da, sogar ordentlich, aber Bonns Handwerksbetriebe erwarten eigenständiges Arbeiten und einen Hang zum pragmatischen Problemlösen. Schöne Aussichten also – wenn man bereit ist, gelegentlich auch mal die Extrameile auf rheinischem Pflaster zu gehen.
Manche Kollegen murmeln, alles sei wie vor zehn Jahren – das stimmt nicht. Digitale Aufmaßsysteme, Lasermessung, computergesteuerte Zuschnitte: Wer sich auf technisches Neuland einlässt, wird nicht nur gebraucht, sondern lebenslang lernen. Bonn bietet Weiterbildungen über die Handwerkskammer und spezialisierte Trainings für Glasbau, energetische Technologien oder sogar den fachgerechten Einbau von Sicherheitsgläsern nach aktuellen Normen. Was viele unterschätzen: Wer hier nicht nur auf Routine setzt, sondern den Mut hat, in Nischen zu gehen – etwa die altmodisch wirkende Bleiverglasung, extravagante Duschanlagen oder komplexe Schallschutzverglasungen in Zentrallagen – wird plötzlich für Projekte gebucht, von denen vorher keiner geträumt hätte. Langweilig wird es nicht.
Ob nun Berufseinsteigerin, handwerkserprobter Quereinsteiger oder skeptische Fachkraft: In Bonn ist die Welt des Glasbaus breit, fordernd, regional verwurzelt – aber selten langweilig oder eindimensional. Der Beruf verlangt echte Hands-on-Mentalität, eine gewisse Frustrationstoleranz und Lust aufs Unbekannte. Vielleicht ist genau das der Grund, warum ich immer wieder merke: Wer sich einmal auf den Baustellen-Blick durch die Glasscheibe eingelassen hat, der sieht Bonn mit anderen Augen. Und das ist – Hand aufs Herz – manchmal sogar mehr wert als der perfekte Tageslohn.
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