Glaswerke Haller GmbH | 32278 Kirchlengern
- Relevanz
- Titeltreffer
- Datum
Porta Glas Design GmbH | 32457 Porta Westfalica
GuS glass + safety GmbH & Co. KG | 32312 Lübbecke
Glaswerke Haller GmbH | 32278 Kirchlengern
Porta Glas Design GmbH | 32457 Porta Westfalica
GuS glass + safety GmbH & Co. KG | 32312 Lübbecke
Wer am Morgen durch die Straßen Bielefelds schlendert – vielleicht ausnahmsweise mal mit offenen Augen für das, was jenseits der Großbaustellen und Solardächer an Fassaden hängt –, kommt an den Ergebnissen moderner Glaskunst kaum vorbei. Gläserne Bürofronten, verspiegelte Hauswände, filigrane Vordächer und hin und wieder so ein kurioser Glasbalkon, der einen halben Meter ins Über-Ich der Nachbarn ragt: Die Stadt reflektiert, wortwörtlich. Und mitten in diesem urbanen Spiegelkabinett arbeiten Leute, deren Berufsbild, offen gesagt, nie für Schlagzeilen reicht – außer, wenn jemand durch die Scheibe kracht und dann der "Glasnotdienst" gerufen wird. Dabei, und das wird gerne unterschätzt, steckt in der Branche Glaser, Verglasung, Glasbau weit mehr. Komplexität, Handwerk und Zukunft in einem Atemzug? Doch, das gibt es noch. Und für alle, die in den Beruf hineinwollen oder einen Neuanfang in Sichtweite haben, lohnt genaueres Hinsehen – gerade hier in Ostwestfalen.
Fragen wir mal so: Wer klebt tatsächlich Glas aufs Hochhaus, wenn der Architekt schon längst das nächste "transparente Statement" plant? Wer misst millimetergenau im Altbau nach, bevor jemandem die historische Bleisprosse aus dem Rahmen kracht? Richtig: Glaser. Es gibt zwar tatsächlich ein paar Unterteilungen (Fensterbau, Glas- und Gebäudeverglasung, sogar restaurative Spezialgebiete für Kirchenfenster – ja, auch in Bielefeld, nicht nur in Rom), aber in der Praxis ist das Berufsfeld selten monolithisch. Der Mix aus klassisch-handwerklichen Tätigkeiten (Zuschneiden, Polieren, Einbauen, Reparieren) und moderner Technik (Stichwort Digitalvermessung, CNC-Maschinen, Sicherheitsglas mit Hightech-Klebern) wächst ständig. Wer ein bisschen mehr will als „Hauptsache, kein Bürojob!“, ist in der Werkstatt, aber genauso auf Baustellen, im Kabelsalat betrieblicher Auftragsverwaltung und – überraschend wichtig – in Abstimmung mit Architekten und Bauleitern unterwegs.
Ich gebe zu, mich hat überrascht, wie engagiert einige Bielefelder Betriebe inzwischen auf Digitalisierung und Automatisierung setzen. Naturgemäß ist das Glasgewerbe traditionell geprägt: Fingerspitzengefühl, Muskelkraft, eine gute Portion Geduld, wenn’s beim Einbau ziept. Aber: Wer heute bei einem Glasbauunternehmen in Bielefeld anheuert und glaubt, es geht nur um Scheiben schleppen und Fenster einkitten, denkt zu kurz. Digitale Glasmessung, Lasersteuerung, computergestützte Produktionsstraßen – das klingt nach Industrie, findet sich aber längst bei Mittelständlern vor Ort. Gelegentlich wird noch der hölzerne Glasschneider zum Einsatz geholt, aber eben gleich neben Tablets und Maschinen, die einem das Maßband durch Sensorik ersetzen. Was das heißt? Wer Lust auf neue Technik hat und bereit ist, regelmäßig dazuzulernen, findet ziemlich spannende (und gut bezahlte) Anwendungsfälle. Oder sagen wir: Wer hier stehenbleibt, steht schnell allein auf weiter Flur.
Sprechen wir über das, was eigentlich jeder wissen will: Knallt der Markt – oder knirscht er leise? In Bielefeld, mit seinen immerhin gut halb Millionen Einwohnern im Einzugsgebiet und einer gesunden Mischung aus Industrie, Forschung und traditionellem Handwerk, sind die Chancen stabil, aber nicht grenzenlos. Der Bauboom ist abgekühlt, klar. Doch in Sachen Klimaschutz, Sanierung und Modernisierung hält sich der Glasbereich erstaunlich wacker – doppelverglaste Fenster, energetische Gebäudefronten, alles nachgefragt wie nie. Worauf viele nicht gefasst sind: Die Gehälter bewegen sich meist zwischen 2.600 € und 3.100 € für Einsteiger. Mit etwas Erfahrung, Zusatzqualifikationen (z. B. Sicherheitsverglasung oder Montageleitungen), sind durchaus auch 3.400 € bis 3.800 € drin – und die ein oder andere Bielefelder Firma schiebt in Spezialbereichen (denkmalgeschützte Verglasung, Sonderscheiben) nochmal etwas drauf. Das ist solide, aber kein Jackpot. Sicherheit? Ja, wenn man flexibel bleibt: Wetterfeste Allrounder werden gesucht, Teilzeit-Tüftler und reine Werkstattfans sind seltener gefragt.
Bleibt die alte Frage: Ist Glasbau in Bielefeld ein Job für die Zukunft? Ich halte mich an das, was ich vor Ort bei Gesprächen, Rundgängen und – na gut – gelegentlichen Fehlversuchen mit gesprungenen Fensterscheiben erlebt habe: Wer sich nicht zu schade ist, mal mit anzupacken, Spaß am präzisen Arbeiten (und gelegentlich Schweiß unter den Handschuhen) hat, gleichzeitig keinen Horror vor Datenblättern, Lasertechnik oder Kundenkontakt entwickelt – für den passt’s. Was viele von außen unterschätzen: Die Vielfalt im Alltag, die Nähe zum Kundenerlebnis (wussten Sie, wie emotional Menschen werden, wenn ihr Wintergarten eine neue Glaspracht bekommt?) und das gute alte Gemeinschaftsgefühl in kleinen Teams – das gibt’s hier tatsächlich noch. Manchmal fühlt sich das nach handfester Zukunft an. Und in Bielefeld? Da kommt selten irgendwas von allein ins Rollen – außer der nächste unerwartete Auftrag.
Das könnte Sie auch interessieren