Schött-Druc kguß GmbH | Menden
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Aurubis Stolberg GmbH & Co. KG | Stolberg (Rheinland)
Klaus Kuhn Edelstahlgießerei GmbH | 42477 Radevormwald
ALDI DX | Mülheim an der Ruhr
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Gießereien riecht man. Bevor man sie sieht, hört oder betritt – ein schwerer, metallischer Hauch liegt in der Luft, manchmal scharf, nie ohne Respekt einflößende Note. Für Gießereiingenieurinnen und Gießereiingenieure ist das Alltag. Doch der Beruf bleibt, so mein Eindruck nach Jahren im Umfeld, ein Stück weit unter dem Radar. Wer als Berufseinsteigerin startet oder mit Wechselgedanken spielt, fragt sich: Was macht der Job in Köln aus? Lohnt sich das Risiko, oder bleibt man doch lieber im gemachten Nest der Kunststoffbranche?
Das Metier ist technischer, als viele ahnen. Wer hier einsteigt, erhält selten handfeste Skizzen für den Arbeitsalltag: Mal geht es um Gussteil-Konstruktionen im Automobilzulieferbereich, mal um hochfeste Bauteile für Maschinen oder – typisch für Köln und das Rheinland – um Komponenten, die im Apparatebau oder sogar in der Energiesparte verwendet werden. Es gibt hier kein reines „Gießen nach Rezept“ mehr: Werkstoffauswahl, Prozessüberwachung, Qualitätssicherung, Simulationen am Rechner, Optimierung von Energieströmen – vieles läuft heute digital und interdisziplinär ab.
Und trotzdem. Wer bei 1.500 Grad flüssigem Eisen steht, weiß: Theorie und Praxis klaffen oft ordentlich auseinander. Ich sage es offen – dieses Gefühl, wenn ein Fehler im Verlauf einer Schicht die halbe Charge gefährdet, findet man nicht im Chemiebaukasten. Ein Gießereiingenieur sollte also mehr können als Formeln jonglieren oder Schichtpläne basteln: Manchmal reicht ein halbes Blickduell im Stechschritt zwischen Leitschiene und Steuerstand, ein kurzes Antippen des Sensorwerts, ein „Das passt noch nicht ganz.“ Colonia, wie sie lebt und arbeitet – rau, dicht getaktet und manchmal unverblümt direkt.
Köln ist, gemessen an den ganz großen Standorten, ein Mittelfeldspieler der Branche. Die Zahl der klassischen Eisen- und Stahlgießereien schrumpft – ein Trend, der sich durch das ganze Rheinland zieht. Gleichzeitig tummeln sich hier zahlreiche mittelständische und spezialisierte Betriebe, von der kunsthandwerklichen Kleinserie bis hin zu Hightech-Guss für namhafte Industriezweige. Das Feld ist breiter, als viele Realisten vermuten.
Wer glaubt, die Arbeitsbedingungen seien durchgängig staubig und roh, irrt allerdings. Moderne Gießereien, insbesondere in Köln und dem Umland, investieren massiv in Automatisierung, Prozessüberwachung, Energiemanagement. Und ja, das birgt einen gewissen Charme für tech-affine Quereinsteiger mit Sinn für Werkstoffe und Digitaltechnik. Doch: Die Zeiten, in denen man sich mit praktischem Ingenieurwissen fast blind auf einen stabilen Job verlassen konnte, sind vorbei. Vieles hängt jetzt von Spezialisierung ab, von der Bereitschaft, sich zügig in neue Simulations-Tools, Sensor- und Steuerungstechnik oder Nachhaltigkeitsthemen einzuarbeiten. Die berühmte Nische – plötzlich ist sie nicht mehr Mangel, sondern Stärke.
Geld ist so eine Sache. Berufseinsteigerinnen kommen in Köln meist auf 3.500 € bis 4.200 €, je nach Branche, Firmengröße – und, um ehrlich zu sein, Verhandlungsgeschick. Wer ein gewisses Stehvermögen zeigt und Weiterbildungen in Werkstoffsimulation oder digitalem Fertigungsmanagement absolviert, kann zügig auf 4.800 € bis 5.800 € kommen, Spitzenwerte in Großbetrieben (die es im Raum Köln allerdings nur noch vereinzelt gibt) reichen gelegentlich darüber.
Aber (und das sage ich nicht aus Selbstschutz): So klar die Gehaltsspannen auf dem Papier scheinen, so fließend verlaufen in der Realität die Übergänge. Die fortschreitende Spezialisierung fordert nicht nur mentale Flexibilität, sondern häufig auch das berühmte „Learning on the Job“. Es gibt genug Angebote für Weiterqualifikation, etwa in Richtung additiver Fertigung, Prozessautomatisierung oder sogar Baustoffmanagement. Doch: Wer rein mechanisch denkt oder den Gießereialltag mit den 1980er-Jahren verwechselt, wird schneller überrollt, als einem lieb ist.
Wo bleibt das kollegiale Miteinander? Ehrlich gesagt, in Kölner Gießereien schwingt immer eine Portion Selbstironie und, ja, auch Skepsis mit: „Müsst Ihr alles digitalisieren?“, fragt der Altmeister, während der nächste Sensor am Ofen eingebaut wird. Für Ingenieurinnen und Ingenieure, die nicht den ganz stromlinienförmigen Kurs fahren, bietet das durchaus Reibungsfläche. Ich persönlich halte das oft für einen Vorteil – man wächst am Widerspruch, nicht an der Routine.
Wer den Nervenkitzel zwischen Kalkulation und Hochofen sucht, findet in Köln seinen Platz. Die Wege sind mitunter steiniger als in der chemischen Industrie oder bei schicken Startups, aber sie führen tiefer ins technische Handwerk und – manchmal – zu überraschend eigenständigen Nischenrollen. Wer mutig ist, erlebt eine Branche im Umbruch: Zwischen Digitalisierung, Fortschritt und dem uralten Metallgeruch, der irgendwie doch nie ganz verschwindet.
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