Eiffage Infra-Südwest GmbH | 55232 Alzey
- Relevanz
- Titeltreffer
- Datum
FingerHaus GmbH | 66914 Waldmohr
FingerHaus GmbH | 66914 Waldmohr
aventas.bau GmbH & Co. KG | Illingen (Saar)
aventas.bau GmbH & Co. KG | Illingen (Saar)
Eiffage Infra-Südwest GmbH | 55232 Alzey
FingerHaus GmbH | 66914 Waldmohr
FingerHaus GmbH | 66914 Waldmohr
aventas.bau GmbH & Co. KG | Illingen (Saar)
aventas.bau GmbH & Co. KG | Illingen (Saar)
Manchmal stehe ich morgens an der Saar und frage mich: Wer macht eigentlich all die neuen Höhen in dieser Stadt möglich? Nein, kein Bauleiter im schicken Anzug, sondern meistens einer mit – nennen wir es – festem Tritt. Ein Gerüstbauer. Wer diesen Beruf in Saarbrücken unterschätzt, sollte mal einen halben Tag mitlaufen: Der Job hat mehr Facetten als irgendeine simple Baubude, das verspreche ich. Gerade für junge Leute oder Quereinsteiger ist das eine Arena, in der Handwerk auf Verantwortung, Schwindelfreiheit auf Teamgeist und satte Muskelarbeit auf Präzision trifft. Klingt martialisch, sieht am Ende aber nach ehrlichem Stolz aus.
Es gibt dieses Bild – Männer hantieren mit schweren Rohren, stemmen Bretter, alles lärmend grob. In Wahrheit, wenn man ehrlich ist, steckt viel mehr dahinter. Klar, Fitness ist kein Nachteil. Aber: In Saarbrücken, mit seinem Mix aus Industrie, Denkmalpflege und kuriosen Altbauten, braucht’s vor allem Köpfchen. Da wird geplant, gezirkelt, mit Bauleitung und Architekten diskutiert – oft geht’s um Sicherheitskonzepte, Sonderlösungen für schräge Dächer oder kniffelige Innenhöfe. „Augen zu und durch“ funktioniert hier nicht. Im Gegenteil: Fehler kosten nicht nur Geld, sondern auch Nerven – und manchmal schlimmeres. Ich sage das so deutlich, weil viele junge Leute (oder auch erfahrene Handwerker aus anderen Ecken) genau das übersehen.
Jetzt aber Butter bei die Fische. Wer hier einsteigt, tut das aktuell nicht gerade unter Protest – die Nachfrage ist spürbar, teils brummt sie sogar. Die regionale Bauindustrie, von Brücken über Industriebauten bis zu Wohnsiedlungen, braucht permanent flexible Gerüstteams. Ob es an der wachsenden Zahl von Sanierungen liegt, dem Umbau der Stahlwerke oder irgendwelchen energetischen Modernisierungen: Gerüstbau bleibt gefragt. Ein Selbstläufer ist das trotzdem nicht. Gute Gerüstbauer kennt jeder Betrieb – und sucht sie trotzdem weiter. Kein Wunder, offene Stellen bleiben teilweise lange vakant. Das Duzen auf der Baustelle ist hier kein Zeichen mangelnder Professionalität – es entlastet nur das, was eh schon eng ist: Personal und Zeit.
Und sonst? Mit Mut und Muckis kommt man nicht weit, wenn es an der fachlichen Sorgfalt hapert. Arbeitet jemand schlampig, nervt das nicht nur Kollegen, sondern schränkt die Sicherheit aller am Bau ein. In Saarbrücken, das merkt man schnell, mischen sich klassische Gewerke mit modernen Strukturen. Die technischen Erwartungen sind gewachsen. Tagtäglich kommt neue Technik ins Spiel – automatische Lastenaufzüge, komplexe Modulbausysteme, digitale Dokumentation. Wer hier am Ball bleibt, hebt sich ab. Viele denken beim Gerüstbau ans schnelle Geld, weil die Löhne für Einsteiger mit etwa 2.700 € bis 3.100 € angenehm starten. Erfahrene Kräfte und geprüfte Kolonnenführer erreichen locker 3.500 € – gut, mit Luft nach oben, je nach Projekt und Zusatzqualifikation. Aber: Es ist nicht nur Geld. Wer weiterkommen will, muss sich fortbilden, sei’s in Arbeitssicherheit, Materialkunde oder Spezialmontagen.
Was viele unterschätzen: Die Region bringt eigene Eigenheiten mit. Die dicken Industriebauten in Alt-Saarbrücken, Restaurierungen rund ums Nauwieser Viertel, die Nähe zu Grenzregionen mit Frankreich – alles das verlangt Flexibilität, auch beim Zeitplan. Kein Tag wie der andere, manchmal Fluch, meistens Segen. Man arbeitet oft in kleinen Teams, kennt einander, weiß, wer morgens den Kaffee schwarz mag und wem schon beim Gedanken an die nächste Dachkante schwindlig wird (Meistens sind das andere, ehrlich gesagt.)
Man muss nicht alles können, aber wollen – das schon. Wer in Saarbrücken einsteigt, erntet keine schnellen Lorbeeren, aber Respekt. Für die eigene Entwicklung, für Teamgeist, manchmal einfach für ein unsichtbares, aber tragendes Stück Stadt. Vielleicht ist das der eigentliche Reiz: Mit beiden Beinen am Boden, aber Tag für Tag die Stadt ein Stück nach oben bringen. Kein Spaziergang, klar. Aber wer will schon laufen, wenn er auch klettern kann?
Das könnte Sie auch interessieren