Gerüstbauer Jobs und Stellenangebote in Hamm
Beruf Gerüstbauer in Hamm
Gerüstbauer in Hamm: Wer hier einsteigt, steigt hoch – oder fällt zumindest nicht so leicht vom Rand
Gerüstbauer. Schon an dem Wort bleibt man halb hängen, halb lehnt man sich vorsichtig zurück. Wer frisch nach Hamm kommt oder schon ewig in den Werkstätten des Ruhrgebiets zu Hause ist, landet oft irgendwann bei dieser Überlegung: „Passt das zu mir?“ Hoch hinaus, schweres Gerät, Wind um die Ohren – und stets ein Hauch von Risiko, der unter den eigenen Fingern quietscht wie blankes Metall bei Nieselregen. Ich habe mich in letzter Zeit mehr damit beschäftigt, als mir lieb war. Und was soll ich sagen? Ein Beruf, der in Hamm aktuell viel bodenständiger (und gleichzeitig abgehobener) ist als so manches Akademiker-Glücksversprechen – zumindest für die, die anpacken wollen.
Alltag zwischen Himmel und Boden
Erstaunlich, wie unterschiedlich Außenstehende diesen Job einschätzen. Ist das bloß rauf und runter, bisschen Klemmen, bisschen Schrauben? Wer jemals am frühen Morgen am Bockum-Höveler Stadtrand ein Gerüst hat stehen sehen – oder eben noch nicht, weil es erst aufgebaut wurde –, versteht sofort: Hier läuft nichts nach Schema F. Wer anpackt, muss nicht nur Muskelkraft mitbringen, sondern auch denken können. Statik, Sicherheitsvorschriften, Materialkunde. Das ist keine Hexerei, klar, aber eben auch nicht mal eben so erledigt.
Marktlage und Chancen in Hamm – zwischen Dauerdruck und stabilem Bedarf
Was viele unterschätzen: Die Gerüstbauer in Hamm sind gefragt – richtig gefragt. Die Mischung macht’s hier: Alteingesessene Industriebauten, neue Wohnprojekte auf ehemaligem Zechengrund, immer wieder energetische Sanierungen. Es gibt kaum eine Woche ohne Großbaustelle. Während anderswo monatelange Baupausen herrschen, wird in Hamm das Jahr über geschraubt, gekuppelt, montiert. Die Stadtverwaltung, Bauunternehmen, Mittelständler – alle suchen wendige Hände und kluge Köpfe. Und ich habe den Eindruck, dass sich in den letzten Jahren sogar der Umgangston gewandelt hat: Man spricht Gerüstbauer mit mehr Respekt an, als es früher der Fall war. Vielleicht weil mittlerweile kaum jemand Lust hat, dauernd neue Aushilfen auch noch zu erklären, wie die Sache mit dem Diagonalverband funktioniert.
Verdienst: Ehrlich, aber nicht ohne Luft nach oben
Das leidige Thema Geld. Ja, es stimmt: Reichräumen wie ein Investmentbanker wird man als Gerüstbauer in Hamm selten. Aber von leeren Versprechen oder Lohntüten unter dem Tisch ist das auch weit entfernt. Realistisch liegt das Einstiegsgehalt aktuell bei rund 2.800 € – je nach Betrieb und Qualifikation. Erfahrung, Spezialkenntnisse, Weiterbildungen (Stichwort: Kolonnenführer, Höhenrettung) schieben das Gehalt flott in die Region von 3.000 € bis 3.400 €. Wer sich also reinhängt und nicht bloß die Tage zählt, hat durchaus solide Aussichten. Und ehrlich gesagt: Die regionale Preisstruktur – von der Miete bis zur Currywurst am Wall – macht es möglich, ohne Sorgenfalten zu leben.
Wer hier bestehen will (und warum das trotzdem vielen Spaß macht)
Tja, was braucht man? Wer Höhenangst hat, wird in Hamm sicher nicht lange Gerüstbauer bleiben – so viel steht fest. Aber das ist fast schon zu offensichtlich. Entscheidend ist, dass niemand als Einzelkämpfer durchkommt. Teamarbeit, gegenseitiges Absichern, Mitdenken – und ein Stück weit diese unberechenbare Ruhrpott-Gelassenheit. Es klingt pathetisch: Auf dem Gerüst sind alle aufeinander angewiesen. Feierabend, wenn alles sicher ist, nicht eher. Wer das einmal verinnerlicht hat, merkt, wie sich Job und Lebenshaltung durchdringen. Ich wünschte, das würden mehr Berufseinsteiger sehen: Es ist ein Beruf für Leute mit Blick für das Ganze und Freude an ehrlicher Arbeit. Und – ironischerweise – einer, bei dem man erst dann weiterkommt, wenn man manchmal einen Schritt zurücktritt, um das große Ganze zu prüfen. Vielleicht ist es gar kein Zufall, dass die meisten Bauprojekte in Hamm am Gerüstbauer hängen. Anders formuliert: Wer in Hamm aufsteigen will, braucht Leute, die ihm vorher einen sicheren Boden schaffen.