H. Pettenpohl, Tiefbohrgesellschaft mbH | 63607 Wächtersbach
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HG Büro für Hydrogeologie und Umwelt GmbH | Gießen
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Es gibt Berufe, die setzt man mit Helm und Spitzhacke unter Tage – und andere, die spielen sich in sterilen Labors ab. Und dann ist da die Geologie. Ein Mittelding? Vielleicht. Die Wahrheit: Es ist ein Spagat zwischen Gelände, Labor, Papier und gelegentlich – sagen wir’s ruhig – Dreck unter den Fingernägeln. In Wiesbaden, mitten im Spannungsfeld aus rheinhessischem Kalk, Taunus-Quarzit und städtischer Bautätigkeit, wird aus Geologie mehr als Topographie-Poesie. Hier ist sie Wirtschafts- und Umweltfaktor, manchmal sogar Zankapfel.
Manchmal ertappe ich mich dabei, wie ich Außenstehenden wortreich erkläre, dass Geologen keine Gesteinssammler „aus Leidenschaft“ sind. Die eigentliche Arbeit? Mehr als Grundwasserprognose und Altlastengutachten. In Wiesbaden, mit seiner heiklen Thermalwassersituation und wechselhaften Böden, gehören geowissenschaftliche Gutachten quasi zum täglichen Brot von Großprojekten. Ob eine U-Bahntrasse riskant ist, ob neue Wohnanlagen auf instabilem Löss gebaut werden – solche Fragen kippen den Fokus schnell vom romantischen Klischee ins knallharte Ingenieurgeschäft.
Die Nachfrage? Unterschwellig konstant – aber, und das ist nicht trivial, durch den regionalen Bauboom durchaus volatil. Immer wenn Wiesbaden an seinen Rändern wächst, beim Erweitern von Gewerbeflächen oder im Kontext von Hochwasserschutz, liegt ein Funken Aufmerksamkeit auf den Geowissenschaftlern. Die Kehrseite: Viele Fachkräfte wechseln aus der Forschung in privatwirtschaftliche Ingenieurbüros, wo Engagement plötzlich auch mit Deadlines und Margen jongliert. Ehrlich gesagt – nicht jeder wird damit glücklich. Die scheinbar sichere Nische hat ihre eigenen Tücken. Wer auf pure Wissenschaft hofft, den überrascht manchmal die betriebswirtschaftliche Realität. Das mag ab und an frustrieren – oder motivieren, je nach Temperament.
Ein Thema, über das kaum jemand laut spricht, aber alle wissen wollen. Die Gehälter in Wiesbaden – sie reichen für Berufseinsteiger meist von 2.800 € bis 3.200 €, mit Luft nach oben für erfahrene Spezialisten (man munkelt: bis 4.500 €). Öffentlicher Dienst? Tendenziell langsamer steigend, aber verlässlich. Ingenieurbüros? Da gibt’s die schnellen Sprünge – oder tiefere Dellen, je nach Branche und Auftragslage. Was den „Mythos Geld“ angeht: Die ganz großen Sprünge werden anderswo gemacht, aber wer einen langen Atem sowie Freude an detektivischer Detailarbeit mitbringt, wird mit Planungssicherheit und einem soliden Auskommen belohnt. Wobei – ich habe schon Kollegen erlebt, die sich nach einem Jahr auf Bohrplatz und Baustelle wieder nach Unialltag gesehnt haben.
Wiesbaden – das ist nicht nur Kurort-Fassade und liebliches Rebenmeer. Geologisch betrachtet ein Flickenteppich: Die Thermalquellen, Relikte vulkanischer Aktivität, machen den Untergrund zu einer Herausforderung für jeden, der hier plant, gräbt oder baut. Ringsum bedrohen Hangeinschläge, rutschige Lössschichten und Altlasten von Jahrzehnten der Bautätigkeit. Kurz: Es gibt viel zu tun. Und – das ist der eigentliche Reiz – viel Unberechenbares. Die Brücke zwischen Tradition (Heilquellen, historische Bauwerke) und Moderne (neue Infrastruktur, Klimaanpassung) fordert von Geologen in Wiesbaden immer wieder einen mentalen Seitensprung: Vom Techniker zum Vermittler, vom Gutachter zum Problemlöser.
Manchmal frage ich mich, warum sich junge Menschen für Geologie entscheiden, in einer Stadt, die auf den ersten Blick geordnet daherkommt, aber im Untergrund voller Widersprüche steckt. Vielleicht genau deshalb. Wer einen Beruf sucht, in dem Routine so selten ist wie absolute Sicherheit, der findet gerade in Wiesbaden Herausforderungen zuhauf. Die Region verlangt wache Augen, schnelle Meinungsänderung und Gelassenheit gegenüber der eigenen Unvollkommenheit – das klingt pathetisch, meint aber nur: Wer Geologie ernst nimmt, begreift, dass der Untergrund manchmal rutschiger ist, als es die Oberfläche ahnen lässt. Und das ist, wenn man ehrlich ist, kein schlechter Startpunkt für eine Karriere – ob frisch von der Universität oder bereit für neue Abenteuer.
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