H. Pettenpohl, Tiefbohrgesellschaft mbH | 63607 Wächtersbach
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HG Büro für Hydrogeologie und Umwelt GmbH | Gießen
Boley Geotechnik GmbH | 80331 München, Würzburg
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Wer als Geologe in Hanau unterwegs ist, stößt selten auf Glamour – aber oft auf Überraschungen. Die Landschaft, geprägt von Main, Kinzig und den randständigen Ausläufern des Rhein-Main-Gebietes, fordert einem schon beim ersten Antritt mehr ab als nur Zahlenverliebtheit oder Schotteraffinität. Was viele unterschätzen: Von wegen nur Steinbrüche oder Bodenproben – hier wird Wissenschaft im Staub, im Untergrund und manchmal im dicksten Gegenwind gemacht. Wer einsteigt, landet oft ernüchternd schnell im Mischfeld aus Auftragsdruck, Gutachtenroutine und lokalen Besonderheiten, die nicht mal ein Lehrbuch für den angehenden Geowissenschaftler vorwegnehmen kann.
Alltagsgeologie in Hanau – klingt nach Ortskernsanierung, Altlasten, standhafter Lehmschicht. Tatsächlich schlagen sich Berufseinsteiger und erfahrene Geologen gleichermaßen mit einer Vielzahl von Projekten herum – von der Kampfmittelsondierung beim Baugebiet Wilhelmsbad bis zur Grundwasserbewertung nahe der Industrieareale. Wer hier überleben will, braucht Nerven, Augenmaß und die Fähigkeit, in jeder Schicht – geologisch wie hierarchisch – mitzuspielen. Und die Jobs? Klar, es gibt sie, aber eben nicht auf den Bäumen. Kommunen, Ingenieurbüros, Gutachterstellen, selten mal die klassische Lehre. Mitunter taucht in lokalen Projektskizzen mehr Pragmatismus auf als so mancher akademischer Geobandwurm verträgt.
Was ich persönlich unterschätzt habe, war die Nähe zum Industriellen. Hanau ist nun mal kein reines Idylle-Revier, sondern eine Stadt, deren wirtschaftliche Kraft lange auf Metallerzeugung und Chemieprozesse gebaut hat. Im Klartext: Hier begegnet man Altablagerungen, Bauschutt, manchmal noch Altlasten– alles, was nicht auf dem idealisierten Whiteboard der Hochschulseminare steht. Geologen werden gebraucht, um Umstrukturierung zu begleiten, Flächen wieder nutzbar zu machen, neue Gesetzeslagen im Bodenrecht zu navigieren. Wer auf Entdeckungen im Wortsinn aus ist, sollte sich auf kleinere Maßstäbe einstellen – und Geduld haben. Manchmal, so ehrlich muss ich sein, liegt die Magie des Berufs weniger in spektakulären Funden als in solider Problemlösung, die keiner sieht, aber alle bezahlen müssen.
Kommen wir zu dem Punkt, über den selten geradeheraus gesprochen wird: das Gehalt. Klar, man hört von 2.800 € bis 3.400 € für Einsteiger – manchmal auch darüber, wenn spezifische Fachkenntnisse im Altlastenmanagement, hydrogeologischen Gutachten oder GIS-Anwendungen gefragt sind. Je nachdem, ob man in einem darunterliegenden Ingenieurbüro festhängt oder bei den Großen – etwa im kommunal gestützten Bereich – gelandet ist, variiert die Range. Bei gezielter Spezialisierung, zum Beispiel auf Grundwasseranalytik, steigt das Einkommen nicht selten auf 3.600 € bis 4.200 €. Dass das sehr solide ist, will ich nicht bestreiten. Allein: Die Verantwortung wächst mit. Es ist keine einfache Addition, eher eine klassische geologische Schichtung: Wer tiefer schürft, findet mehr – oder steht plötzlich mit Altlasten am Hals. Die Freude am Job sollte nicht bei der Gehaltsabrechnung enden.
Was mir vor Ort immer wieder auffällt: Hanau bewegt sich, langsam, aber stetig. Klimawandel, Bauflächenknappheit, wachsende Regulierung – das alles erhöht den Bedarf an geologischer Expertise. Stichwort Hochwasservorsorge: Plötzlich braucht jede Planung einen Spezialisten, der im Erdreich liest wie andere im Geschäftsbericht. Chancen? Ja, klar – doch sie sind selten vorhersehbar und verlangen Flexibilität, Fachbegeisterung und einen gewissen Pragmatismus. Wer meint, in Hanau gibt es nur Übersichtspläne und „durchschnittlichen“ Boden – irrt gewaltig. Hier wartet hinter jedem Auftrag ein Stück echte Verantwortung.
Bleibt die Frage: Ist das was für mich? Manchmal frage ich mich das selbst. Was sicher bleibt: Wen es nach Hanau zieht – ob neu oder wechselwillig – der sollte keine Angst vor Routine, aber auch nicht vor plötzlicher Komplexität haben. Die Geologie vor Ort ist weder Show noch Staubtrockenheit, sondern eine Aufgabe zwischen Technik, Geduld und lokalem Sachverstand. Anders gesagt: Wer in Hanau als Geologe arbeitet, lernt, was Standhaftigkeit bedeutet – auf Sand, Lehm und im Leben.
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