SPIE SAG GmbH GB City Networks & Grids | 58636 Iserlohn
- Relevanz
- Titeltreffer
- Datum
Hochschule Bochum | 44787 Bochum
CNG Süd-West / NL Lenne-Sieg | 58636 Iserlohn
SPIE SAG GmbH GB City Networks & Grids | 58636 Iserlohn
Hochschule Bochum | 44787 Bochum
CNG Süd-West / NL Lenne-Sieg | 58636 Iserlohn
Geoinformatiker – sagt das jemand auf einer Party, gibt es diese millisekundenkurze Pause: „Geo…was bitte?“ Das ist Alltag für viele, die im Feld der Geodaten in Düsseldorf Fuß fassen wollen. Und man fragt sich: Wer braucht schon Geoinformatik, zwischen Altbier, Rheinufer und rasant wachsenden Stadtvierteln? Die Antwort: praktisch alle, die die Stadt gestalten, verstehen – und manchmal auch heilen wollen.
Der Beruf lebt vom scheinbar Unsichtbaren. Es geht um Daten, aber eben nicht in der reinen Tabellenkalkulation, sondern in Schichten, Räumen, Zeitachsen. Karten lesen war gestern. Heute werden Verkehrsflüsse simuliert, Hochwasserpotenziale berechnet, Bauland bewertet – mit Methoden, die zwanzig Jahre zuvor wohl noch nach Science-Fiction klangen. Der typische Arbeitstag? Eine Mischung aus Datenbeschaffung, Analysieren, Fehler jagen (und das nicht zu knapp), Modellierung. Viel Zeit geht ins Zähmen widerspenstiger Daten – irgendeine Kommune, irgendein Dienstleister liefert garantiert wieder Formate, die das eigens entwickelte Skript zum Stillstand bringen. Da fragt man sich manchmal ernsthaft, wie man gleichzeitig so viel wissen und so viel improvisieren können muss.
Man könnte meinen, der Westen Deutschlands sei einfach nur ein Baustein im großen Puzzle der Geoinformatik. Aber: Düsseldorf, das unterschätzt man schnell. Die Stadt wächst,wird dichter, klüger, aber auch komplizierter. Stichwort: Smart City – so ein schönes Wort, und so schwer zu greifen im Alltag. Hier geht’s längst nicht nur um neue Sensoren oder fancy Apps – vielmehr darum, Verkehr (irgendwie flüssig), Grünflächen (irgendwie sichtbar) und Wohnungen (irgendwie bezahlbar) auf Basis von Raumdaten miteinander zu versöhnen. Mal ehrlich: Es ist kein Geheimnis, dass Budget und Vision oft auseinanderklaffen. Trotzdem – die experimentierfreudigen Verkehrsprojekte am Rheinufer oder die Datenauswertung bei der Lärmsanierung sind keine Theorie aus dem Lehrbuch, sie sind täglich Brot.
Die Perspektiven? Solide, keine Frage. Das Gehaltsniveau für Einsteiger beginnt meist bei 2.900 € bis 3.300 €. Wer schon ein paar Jahre Erfahrung, Softwarekenntnisse und ein Gespür für kommunale Wünsche mitbringt – und sich nicht an ewigen Projektsitzungen abarbeitet – kratzt flott an 4.000 €. Luft nach oben bietet sich in spezialisierten Beratungen, bei großen Planungsbüros oder, ja, den immer noch überall omnipräsenten IT-Dienstleistern. Haken? Sicherlich. Öffentlicher Dienst in Düsseldorf, das heißt häufig: Prozesse, die den Puls nicht immer beschleunigen, Kollegen, die Geodaten noch in Papierkarten denken und eine Infrastruktur, in der „Change“ mehr Drohwort als Versprechen ist. Wer sich nach Bewegung und Experimenten sehnt, wird in der Privatwirtschaft oder urbanen Innovationslaboren mehr Spaß haben als beim Ausfüllen von Formblättern Nummer 152-C. Ich übertreibe? Kaum.
Niemand kommt als vollendeter Geoinformatiker nach Düsseldorf – auch, wenn die Unis das manchmal versprechen. Cloud-Lösungen, AI-gestützte Auswertungen, Vorschriften zu Datenschutz oder Homogenisierung: Das Spielfeld wird ständig umgebaut. Wer hier nicht zumindest ergonomisch mit den großen Playern wie ArcGIS, QGIS, Python oder Cloud-Plattformen jonglieren kann, wird im Arbeitsalltag schnell abgehängt oder landet beim Monitore-putzen. Ein bisschen eigenverantwortliche Weiterbildung gehört einfach dazu. Das klingt nach Fleiß, ist es auch. Aber der Reiz, dass man mit einer guten Analyse tatsächlich Entscheidungsprozesse für ganze Stadtteile beeinflussen kann? Höherer Puls, garantiert.
…wer Lust auf die Mischung aus Bürgernähe und Bits, auf Zickzack-Karrieren, Nischenwissen und Streitgespräche im Amtssaal hat, wird nicht enttäuscht. Die Stadt bietet – trotz Mängel, manchmal alter Zöpfe und Bürokratie-Klötzen – Freiräume, die echte Gestaltung erlauben. Und falls mal wieder jemand auf einer Party fragt, was Geoinformatik sei, kann man ganz trocken sagen: „Ich sorge dafür, dass Düsseldorf nicht den Anschluss an die Wirklichkeit verliert.“ Klingt pathetisch – aber irgendwie stimmt’s.
Das könnte Sie auch interessieren