Kühn Garten-, Landschafts -und Sportplatzbau GmbH | Jessen (Elster)
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Kühn Garten-, Landschafts -und Sportplatzbau GmbH | Jessen (Elster)
Klingt simpel, oder? Gemüsegärtner – jemand, der Salat zieht, Radieschen zupft und vielleicht mal einen Spaten herumwirbelt. Wer auf dem Feld steht, weiß: Das Bild ist, nun ja, ausgesät – nicht geerntet. Dieser Beruf, vor allem im Dresdner Raum, ist längst mehr als reine Handarbeit. Es geht um Präzision, um einen Riecher für Wetter und Markt, um Fingerspitzengefühl bei neuen Sorten und Technologien. Manchmal, so ehrlich muss das gesagt sein, auch um dicke Nerven, wenn der Regen schon wieder ausbleibt und der Boden eher Beton als Acker ist. Das hier ist Handwerk, Fachwissen und eine Portion Idealismus zugleich. Zumindest, so nehme ich es wahr.
Wie ist die Lage in Dresden selbst? Nicht jede*r träumt heute davon, in Gummistiefeln zur Arbeit zu gehen. Dennoch: Die Nachfrage nach regionalem Gemüse boomt, viele Betriebe setzen auf Direktvermarktung. Kurze Wege statt LKW-Tour durch halb Europa, das kommt bei Verbrauchern an. Trotzdem spürbar: Der Druck steigt, besonders durch Wetterkapriolen und steigende Standards. Wer jetzt einsteigt oder wechselt, merkt schnell – Routine gibt es kaum, ständig tauchen neue Ansprüche auf. Gerade der ökologische Anbau legt in der Umgebung zu, sie nennen es nachhaltig – ich nenne es: doppelt anstrengend. Zertifizierungen, Dokumentationspflicht, ständiges Dazulernen. Wer von traditionellen Strukturen träumt, könnte überrascht werden.
Autonom fahrende Maschinen, digitale Sensorik für Bodenfeuchte, Apps zur Anbauplanung – klingt irgendwie nach Labor, ist aber längst Alltag auf manchem Betrieb. Der eine sagt: „Das spart Kraft und Zeit.“ Die andere denkt beim nächsten Software-Update erstmal an Panikattacken. Digitalisierung kommt eben nicht im Gleichschritt. Manche Betriebe in und um Dresden investieren kräftig, andere tasten sich zögerlich vor. Überraschend: Gerade junge Kollegen und Quereinsteiger sind häufig begeisterter als echte „Alte Hasen“. Wer sich im Technikdschungel halbwegs wohl fühlt, findet hier schnell Verantwortung auf dem Hof. Aber: Wer die Grundlagen in die Tonne tritt, steht irgendwann verloren vor dem Unkraut. Eine simple Wahrheit.
Kommen wir zum Punkt, der nie ganz angenehm ist: Das Gehaltsniveau. Kurzum – üppig ist anders, besonders zu Beginn. In Dresden kann man mit einem Einstiegslohn von etwa 2.200 € bis 2.600 € rechnen. Wer Erfahrung oder Spezialisierung mitbringt – etwa im Bio-Segment, im Einsatz mit neuen Techniken oder im Bereich Vermarktung – kommt auf 2.700 € bis 3.400 €. Ich weiß, Zahlen sind wie trockene Erde: Nützlich, aber nicht wirklich inspirierend. Dennoch, Kahlschlag ist das nicht. Im Verbund mit saisonalen Zuschlägen oder spezialisierter Verantwortung lässt sich durchaus etwas bewegen. Die Arbeitszeiten? Adieu, 9-to-5. Es gibt Phasen, da läuft alles wie am Schnürchen – und dann jene stressigen Tage, an denen der Feierabend ein ferner Traum bleibt.
Dresden ist mehr als Szene und Elbufer. Das Umland beheimatet gewachsene Familienbetriebe neben experimentierfreudigen Start-Ups, Solidarische Landwirtschaft ebenso wie traditionsreiche Gärtnereien mit Gewächshäusern am Stadtrand. Etwas, das auffällt: Vielfalt im Ansatz, aber meistens ein ähnlicher Grundoptimismus. Wer sucht, findet Nischen – ob alte Gemüsesorten oder neue Konzepte wie Gemüse-Abos. Manchmal scheint es, als kämen hier Kartoffelbauern, Stadtentwickler und IT-Leute bei einer Partie Schach zusammen. Doch das Wichtigste bleibt: Wer in den Beruf einsteigt, braucht nicht nur Kraft in den Händen, sondern ein waches Auge für Entwicklungen im Kleinen wie im Großen. Das Salatbeet ist eben kein stiller Ort. Und – schräg, aber wahr – ab und zu fragt man sich, ob der eigene Job nicht doch mehr mit Zukunft zu tun hat als so manche Schreibtischkarriere.
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