Förderschulen Jobs und Stellenangebote in Mainz
Beruf Förderschulen in Mainz
Förderschulen in Mainz: Realität, Anspruch – und die Sache mit dem „Beruf(ung)sgefühl“
Manchmal hake ich nach, wenn Bekannte fragen, was ich mache. „Sonderpädagogik an einer Förderschule in Mainz.“ Reaktionen gibt's von kurzem Stutzen bis hin zu mitleidigem Murmeln. Einer meinte mal: „Ach, das ist bestimmt hart – aber du leistest bestimmt was Gutes.“ Dabei passt die Aussage durchaus, nur halt anders, als es gemeint war: „Hart“ ist eklig pauschal, und „etwas leisten“ – tja, daran scheiden sich im Alltag die Geister. Wer frisch in den Job startet, wird gleich zu Beginn merken, wie wenig mit „normalem“ Lehreralltag vergleichbar ist, was hier verlangt und geboten wird. Hier, das heißt: im bunten, bisweilen auch chaotisch-lieben Mainzer Förderschulkontext.
Jede:r ist anders. Und das Schulsystem auch
Förderschule, das klingt nach ausrangiertem Nebengleis. Ein Trugschluss. Im Raum Mainz gibt es unterschiedlichste Förderschwerpunkte: Lernen, soziale und emotionale Entwicklung, Sprache – und das deckt schon eine enorme Bandbreite ab. Von praktischer Pädagogik bis hin zu wirklich trickreichen Differenzierungen. Genau das ist die seltsame Gratwanderung: Man will helfen, fördern, ein bisschen die Welt besser machen – und stößt doch oft auf die engen Mauern eines Systems, das gerne schnell kategorisiert. Innerhalb der Schulen kann dafür, was im System festgenagelt scheint, oft kreativer gearbeitet werden, als man von außen denkt. Da werden Förderpläne zur Wissenschaft und Pausenaufsichten zu Gelegenheiten, spontan Sozialtraining einzubauen. Ist das überfordernd? Mit Sicherheit – besonders für Neulinge, die mit glänzenden Idealen kommen. Und dann ist da Mainz: Diese Stadt hält immerhin die Ressourcen übersichtlich, aber die kollegiale Offenheit überraschte mich. Ehrlich, ein bisschen familiär sogar.
Geld, Zeit, Nerven – und diese eine seltsame Berufsethik
Jetzt mal Klartext: Weder macht man sich in Förderschulen in Mainz arm noch reich – zumindest nicht in barer Münze. Das Gehalt liegt für Lehrkräfte je nach Ausbildung, Erfahrungszeit und Laufbahn in der Spannweite von 3.300 € bis etwa 4.900 €. Wer als pädagogische Fachkraft einsteigt, landet oft zwischen 2.800 € und 3.500 €. Solide, aber kein Jetset. Viel entscheidender sind die „anderen Währungen“. Zeit, Energie, die eigene Stimmung – nichts davon gibt’s als Bonus. Arbeitstage versprechen Überraschungen: Unterricht geplant, aber die Hälfte der Klasse in aufgewühltem Zustand? Willkommen bei der Navigation auf Sicht. Und ganz ehrlich, hin und wieder frage ich mich: Muss ich das wirklich (noch) machen, wenn keine strategische Supervision und kaum Unterstützung für die Soft Skills angeboten wird? An vielen Mainzer Standorten triffst du trotzdem auf einen bemerkenswert robusten Zusammenhalt. Das ist keine Garantie für harmonisches Miteinander, aber oft ein rettendes Netz, falls es brenzlig wird – und das wird es manchmal, glauben Sie mir.
Fortbildung, Technik – und die kleine Großstadtkante
Das Fortbildungsangebot in Mainz ist nicht schlecht, zumindest verglichen mit so mancher ländlicher Region. Ob Förderdiagnostik, digitale Lernplattformen oder Gewaltprävention – da ist wirklich Bewegung drin. Die Stadt hält vorsichtig Schritt mit der rasanten technischen Entwicklung, was man nicht überall behaupten kann. Tablets im Einsatz? Ja, gibt's – manchmal als Trostpflaster für eine kaputte Tafel, manchmal aber sogar sinnvoll integriert in individuelle Fördersettings. Die ehrliche Bilanz: Wer mit Technik kann (und will), kann in Mainz einiges reißen, aber nicht alles retten. Denn trotz aller Programme bleibt der Alltag personell eng getaktet, und ein selbstfahrendes Klassenzimmer gibt es eben doch nicht. Ein Seitenblick: Inklusion ist politisch gewollt, praktisch aber oft ein ständiges Ringen um Ressourcen – und immerhin wird diese Diskussion hier in Mainz teils offener geführt als anderswo.
Man wächst rein – oder bleibt außen vor?
Es gibt Tage, da frage ich mich, ob dieser Job wirklich für jede:n passt. Nicht wegen der Schüler:innen, schon gar nicht wegen der Aufgabenvielfalt – sondern weil die emotionale Bandbreite eigensinnig ist. Wer Abwechslung mag, wer gerne improvisiert (und mit sich selbst streitet, ob er genug tut), wird in Mainzer Förderschulen belohnt und geprüft zugleich. Ich erlebe, dass viele Berufseinsteigende begeistert starten, dann zwischen Erfüllung, Skepsis und Alltagsstress pendeln. Was viele unterschätzen: Kein Digitalkonzept und keine Supervision nimmt einem die tägliche Gratwanderung zwischen Mitleid und Mut. Mainz ist keine Insel – aber ein Ort, an dem man als Förderschul-Mensch durchaus Wurzeln schlagen kann, vor allem, wenn man bereit ist, mit dem Eigenen und dem System zu ringen. Und ja: Es lohnt sich meist mehr, als man abends auf dem Balkon zugeben will. Oder doch?