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Altbauwohnungen mit Stuckdecken. Ein Duftmix aus Haarspray, Shampoo und leichtem Kaffee im Hintergrund. So stelle ich mir manchmal den klassischen Salon in Mönchengladbach vor. Wer dabei aber an Romantik pur denkt, irrt gewaltig. Friseurmeister zu sein – das ist eher Handwerk auf Messers Schneide als nostalgisches Wohlfühlprogramm. Gerade Einsteigerinnen und Jobwechsler taumeln oft zwischen Enthusiasmus und – na ja – schnöder Realität. Aber was ist dran am Image des Könnens und der Kreativität? Und was erwartet einen in dieser Stadt, in der sich Tradition und Trend ziemlich unverfroren umarmen?
Wer (noch) glaubt, Friseurmeister sei ein reiner Kreativberuf, sollte sich schleunigst auf kritische Stunden in der Praxis gefasst machen. Täglich wechseln die Rollen: Einmal geht’s um Balayage-Techniken, dann um knallharte Kalkulation. Im Süden von Mönchengladbach sitzen ältere Stammkunden, die für „die Spitzen schneiden“ seit zwanzig Jahren denselben Stuhl bevorzugen. Wenige Kilometer weiter, zwischen Rheydt und Eicken, will die Generation Instagram Typwandel im Stundentakt. In der Realität heißt das: Beratung, Farbchemie, Zeitmanagement, oft Multitasking wie auf dem Jahrmarkt. Wer nicht den Überblick verliert – Respekt.
Mühsam ernährt sich die Kreativbranche, könnte man meinen. Das Einstiegsgehalt für Friseurmeister liegt in Mönchengladbach meist zwischen 2.300 € und 2.800 €; mit Erfahrung und verantwortlicher Position sind auch 3.200 € oder mal 3.400 € drin – je nach Salonstruktur, Lage und Verhandlungsgeschick. Böse gesagt: Wer nur wegen des Gehalts einsteigt, sollte sich schnell entzaubern lassen. Aber wer als Allrounder auftritt – mit betriebswirtschaftlicher Finesse, Beratungsgeschick, Fingerspitzengefühl und, nicht zu vergessen, digitaler Kompetenz –, der hat seine Nische sicher. Im Grunde kämpft man gegen den unsichtbaren Preisdruck großer Filialisten und das Dämmern der Kurzhaarschnitte. Trotzdem erleben kleine Salons ihr Comeback, gerade dort, wo persönlicher Service, ein paar Ecken Persönlichkeit und handwerklicher Stolz gefragt sind. Das erfordert Mut. Vor allem aber Geduld.
Was viele unterschätzen: Auch das Friseurhandwerk gerät längst ins Visier der Digitalisierung. Digitale Terminplanung, Social Media als Schaufenster, Fortbildungen per Livestream – das ist kein Gedöns für die nächste Generation, sondern Teil des Alltags. Und dann wäre da noch die regionale Note: In Mönchengladbach, eine Stadt mit dem berühmten Hang zur Bodenständigkeit, sind Kundenbindung, Empathie und Mundpropaganda fast wichtiger als das x-te Instagram-Tutorial. Hier zählt, wer sich reinkniet und authentisch bleibt. Die Bevölkerungsstruktur ist ambivalent: Viele junge Familien, aber auch ein wachsender Anteil älterer Kunden. Trends kommen und gehen, doch der echte Vorteil vor Ort? Wer beides kann – von der Foliensträhne bis zur fachgerechten Perücke –, bleibt gefragt. Aber klar, Vielsitzer und Quasselstrippen müssen den Spagat mögen.
Wer sich als Friseurmeister in Mönchengladbach engagiert, steht nicht nur mit Kamm und Schere, sondern mit klarem Kopf, echtem Zeitgeist – und einer Prise Selbstironie im Salon. Einfach ist hier wenig: Der Mut, sich auf Menschen unterschiedlichster Couleur einzulassen, zahlt sich aus – manchmal sofort, manchmal nach Jahren. Weiterbildungen gibt es, lokale Netzwerke sowieso. Aber das alleine reicht nicht: Entscheidend bleibt die Lust, Neues zu wagen, ohne die Wurzeln (oder die Kunden) zu vergessen. Klingt pathetisch? Vielleicht. Aber wer hier bestehen will, muss mehr bieten als eine geschmeidige Schnitttechnik. Die Mischung macht’s – und manchmal hilft auch ein Augenzwinkern.
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