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Dass Menschen ausgerechnet Friseurmeister werden wollen – in einer Stadt wie Frankfurt, die vor scheinbar grenzenlosen Möglichkeiten vibriert –, das ist keine Frage des Zufalls. Es ist eine Mischung aus gestalterischer Leidenschaft, handwerklichem Ehrgeiz und, seien wir ehrlich, einer Portion Pragmatismus: Denn auch in Zeiten von Start-ups, Blockchain-Komplexen und FinTech-Buzzwords braucht es Leute, die dem Alltag der Menschen mit Schere, Kamm und Feingefühl begegnen.
Tatsächlich unterschätzen viele, wie anspruchsvoll es ist, einen Salon zu führen oder gar eigene Kräfte zu leiten. Wer glaubt, „Friseurmeister“ heiße nur Spitzen schneiden und Dauerwellen drehen, hat das Berufsbild wohl zuletzt Mitte der 90er im Kopf gehabt. Zwischen Extensions aus veganem Kunsthaar, Balayage-Farben, Barber-Trend und digitaler Terminvereinbarung schwankt der Alltag zwischen Handwerk und Dienstleistung, manchmal zwischen künstlerischer Praxis und kompaktem Management. Wer morgens noch die Kassenabrechnung macht, findet sich mittags schon in Fortbildungen zu Allergiemanagement oder Kosmetik und steckt abends kopfüber in Fragen nach Preisgestaltung und Mitarbeitermotivation. Frankfurt – urban, international, ein Schmelztiegel in Hemdärmeln – zwingt dich dazu, professionell und flexibel zugleich zu arbeiten.
Es gibt Regionen, da kann man als Friseurmeister mit JahrelangemlaufausderReihe-Talent glänzen, weil die Kunden eine feste Erwartung von „schöne Frise“ haben. In Frankfurt wird das Spielfeld komplizierter: Wer hier im Nordend einen Termin bekommt, trifft völlig andere Ansprüche als in Höchst. Ich weiß nicht, wie oft ich erlebt habe, dass neukommende Kollegen erst mal überrascht sind, wie viel Sprachgefühl (und manchmal: Geduld) nötig ist – einmal quer durch Europa bis Nahost reicht hier die Kundenstruktur. Und dann ist da noch das Einkommen, über das niemand so richtig offen spricht, aber jeder weiß: Es ist unterschiedlich wie die Skyline selbst. Neueinsteiger beginnen häufig bei etwa 2.800 € im Monat. Je nach Verantwortungsbereich, Standort und Klientel steigert sich das auf 3.200 € bis 3.600 € – aber niemand sollte die Kosten Frankfurts unterschätzen. Hohe Mieten, ambitionierte Preisverhandlungen und teils wechselwilliges Publikum: Das alles sorgt dafür, dass die einen mit leuchtenden Augen vom Friseurhandwerk schwärmen, während andere nach Alternativen schielen.
Spannend – oder ganz schön fordernd, je nach Blickwinkel –, wie der Beruf sich in den letzten Jahren gewandelt hat. Wer heute keine Lust auf Social Media hat, lässt die Laufkundschaft von morgen wortlos an sich vorbeiziehen. Buchungstools? Werbung? Ohne das geht es kaum noch – vor allem in einer Metropole voller Impulse wie Frankfurt, wo jede neue Trendwelle direkt als Messenger-Nachricht durch den Kundenraum schwappt. Weiterbildungen? Kein Luxus, sondern Pflichtprogramm: Ob Colorationstechniken aus London, Barber-Kurse oder Hautbildanalysen – die Bereitschaft, sich fortlaufend weiterzubilden, ist kein nettes Extra sondern Bestandteil des Alltags. Manchmal frage ich mich, ob diese ständige Erneuerung Fluch oder Segen ist; die einen blühen darin auf, die anderen sehnen sich nach Beständigkeit.
Machen wir uns nichts vor: Einen Salon in Frankfurt auf eigene Rechnung zu führen, ist kein Spaziergang. Nicht weil Frankfurt ein Haifischbecken wäre – das vielleicht auch –, sondern weil zwischen Steuerlast, Personalsuche und Trenddruck immer ein Balanceakt nötig wird. Wer wechseln möchte oder gerade erst beginnt, dem rate ich persönlich: Sucht euch Arbeitsplätze, an denen Anspruch und Teamklima passen. Was viele unterschätzen: In guten Teams lernt man mehr als in jeder Schönfärber-Akademie. Und wenn wirklich der Traum vom eigenen Laden droht, dich zu überfallen – realistische Planung übersehen viele! Nicht alles, was glänzt, ist Balayage. Aber: Wer auf Qualität, Weiterentwicklung und echtes Interesse am Menschen setzt, findet hier – allen Mühen zum Trotz – seinen Platz.
Manchmal, so mein Eindruck, wird der Friseurmeisterberuf unterschätzt. Irgendwo zwischen Jammern über Arbeitszeiten und Begeisterung für kreative Freiheit steckt doch eine erstaunliche Lebensnähe: Menschen verändern, Mut machen, zuhören, gestalten. In Frankfurt passiert das eben vor atemberaubender Kulisse – und mit einer Mischung aus Klasse, Chaos und überraschender Vielfalt, die sich anderswo kaum findet. Wer bereit ist, sich darauf einzulassen, erlebt immer wieder, dass Handwerk nicht gestern, sondern ganz eindeutig heute ist.
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