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Wer in Düsseldorf – dieser quirlig-schönen Stadt am Rhein, in der sich modischer Anspruch und bodenständige Arbeit gerne mal im Café treffen – als Friseurmeister:in durchstarten will, merkt rasch: Hier ist kein Tag wie der andere. Und der Schritt vom Gesellen zum Meister, der fühlt sich weniger wie eine Fortsetzung und vielmehr nach einer Art Sprung ins kalte Wasser an. Ob für Berufseinsteiger, Wechsler mit Bauchkribbeln oder solche, die einfach mal was Neues probieren wollen – die Möglichkeiten sind groß, aber nicht ohne Stolpersteine.
Ich frage mich manchmal, wie sich unsere Profession so unbeeindruckt zwischen Luxusmeile und Nebenstraße behauptet. Überall ploppen neue Salons auf, vom familiengeführten Kleinbetrieb im Stadtteil bis zum „Concept Store“ mit eigener Insta-Wand in der Innenstadt. Und die Kundschaft? Erwartungsvoll, anspruchsvoll, oft auch charmant ungeduldig. Was viele unterschätzen: In kaum einem Beruf wird so direkt am Menschen gearbeitet. Man sieht ihm sprichwörtlich auf den Kopf – und ins Herz manchmal auch. Keine KI, kein Toaster mit Scheraufsatz kann das ersetzen.
Natürlich, wirtschaftlicher Druck ist allgegenwärtig – egal, ob klassischer Damensalon in Flingern oder hipsterfreundliche Barbershops rund um den Carlsplatz. Die Erwartungen an den Verdienst sind, sagen wir es offen, nicht immer kompatibel mit dem, was sich im Alltag wirklich umsetzen lässt. Die meisten Einsteiger landen – je nach Einstiegsposition, Stundenvolumen und Betrieb – irgendwo zwischen 2.500 € und 3.200 € monatlich. Klar, größere Salons mit eher exklusiver Kundschaft machen da manchmal Sprünge nach oben. Aber: Glanz und Schein bedeutet eben nicht automatisch mehr Spielraum für Löhne und Gehälter.
Düsseldorf bietet durch seine Kaufkraft Chancen, aber gleichzeitig gibt’s einen harten Wettbewerb. Plötzlich entscheidet eine Review über die nächste Woche oder ein kurzfristiger Trend über die Vormittagsauslastung. Was mich gelegentlich nervt: Die Mär vom „goldenen Handwerk“. Sicher, Meisterbrief ist Pflicht und Kür zugleich, aber der Weg zur finanziellen Unabhängigkeit – der besteht nicht nur aus Haarschnitten und Farbrezepturen. Kalkulation, Kundenbindung und Teamführung sind mindestens so knifflig.
In Düsseldorf steckt in fast jedem Stadtviertel ein eigenes Friseur-Universum. Kaiserswerth, mit all den gutsituierten Stammgästen, tickt nun mal anders als das bunte Bilk mit jungem, preissensiblerem Publikum. Und dann gibt es noch die Laufkundschaft aus der Altstadt, oft spontan, selten unkompliziert. Wer als Friseurmeister:in hier bestehen will, braucht mehr als Fingerspitzengefühl an Schere und Farbe. Es ist ein Mix aus psychologischer Präsenz, Anpassungsfähigkeit und lokalem Spürsinn. Manchmal frage ich mich wirklich, ob es irgendwo anders solche Feinheiten gibt – dieses Kaleidoskop von Menschentypen und Erwartungen.
Der Meistertitel ist dabei weit mehr als nur Türöffner fürs eigene Geschäft. Er steht, zumindest noch, für handwerkliche Exzellenz, für die Fähigkeit, Azubis vernünftig zu begleiten, und dafür, die vielen kleinen Katastrophen des Alltags (Allergien, Farbunfälle, Kundendrama) mit ruhiger Hand zu lösen. All das lernt man nicht in einer Woche Crashkurs, sondern im Zentrum der täglichen Praxis. Übrigens: Wer sich auf Weiterbildung einlässt, vielleicht Richtung Color-Experte oder nachhaltige Haarpflege, findet in Düsseldorf ein Netzwerk an Seminaren, Akteur:innen und neugierigen Mitstreitern – auch das wirkt als Innovationsmotor.
Kaum Beruf, der sich der Digitalisierung ganz entziehen kann – der Friseurmeister in Düsseldorf schon gar nicht. Terminbuchungen laufen per App, Produktberatung findet vor wie nach der Behandlung auf TikTok und Instagram statt. Wer meint, das sei Spielerei, liegt falsch. Es geht um Sichtbarkeit, um Dialog und um den vielzitierten „eigenen Stil“ – unverzichtbar, gerade für Einsteiger, die sich ein Profil aufbauen oder für Wechselwillige, die mehr als nur Routine suchen. Aber Social Media ersetzt am Ende eben nicht das, was einen echten Berufsstolz ausmacht: Menschen erkennen, zuhören, manchmal auch einfach schweigen können.
Das Team – so eine kleine Welt für sich: Junge Wilde, eingefahrene Spezialisten, zwischendurch ein Quereinsteiger mit Theatervergangenheit. Jeder bringt seine Eigenheiten ein, und keiner kann sich dauerhaft im Konsens verstecken. Ich denke, darin liegt auch die Chance für alle, die reinkommen – und für die, die noch überlegen, ob sie dem Wechsel wagen: Es gibt Nischen, Spezialgebiete, ein bisschen Raum für die eigene Handschrift. Sicher, nicht jeder wird in Düsseldorf reich. Doch wenn Leidenschaft, handwerkliche Disziplin und eine Prise lokaler Chuzpe zusammenkommen – dann lässt sich sogar aus einem harten Pflaster wie hier ein gutes Stück Zukunft herauskitzeln.
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