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BERRYWELL® professional haircare | 42489 Wülfrath
Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks | 50667 Köln
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Wer sich ins Haarschneider-Metier vorwagt – nicht als Lehrling, sondern mit der Meisterurkunde in der Hand –, der weiß: Zwischen chemischer Fachsimpelei und feinem Gespür für Menschen wackelt der Beruf des Friseurmeisters stets auf dem schmalen Grat zwischen Handwerkskunst, Allroundberatung und Management. In Duisburg, dieser manchmal schroffen, oft unterschätzten Ruhrgebietsstadt, gelten eigene Regeln. Ich habe sie am eigenen Leib erlebt – und erlebt sie noch, Tag für Tag.
Was viele unterschätzen: Friseurmeister ist kein Beruf, in dem man sich hinter Schaufensterglas in ewiger Routine vergräbt. Im Gegenteil. Wer hier die Chefrolle übernimmt, hangelt sich durch einen Dschungel technischer Neuerungen – von digitalem Terminbuch bis Insta-Story für das nächste Balayage-Highlight. Das klingt für die einen nach purem Fortschritt, für andere eher nach zu viel Bildschirm statt Schaumkrönchen. Die Wahrheit? In Duisburg hilft die Technik, aber Herzblut zählt noch. Eine Kundin fragt nach veganer Haarfarbe. Ein Azubi verzweifelt am Föhn. Da ist Reaktion gefragt – keine App der Welt bringt das nötige Fingerspitzengefühl mit.
Ein Stadtteil wie Marxloh? Da gibt es Friseurgeschäfte an jeder Ecke, und niemand schämt sich, fünf Euro für den schnellen Schnitt zu zahlen. 15 Minuten, fertig, tschüss. Andernorts – ein paar Kilometer stadteinwärts, vielleicht im Süden, da trägt man das Haar wie ein Statement. Wer als Friseurmeister Fuß fassen will, muss das Markenzeichen der Kundschaft wittern: Urban, traditionsbewusst, preisbewusst sowieso. Doch seit Corona, Energiepreisschock und einer Wagenladung gesellschaftlicher Verunsicherung gibt es deutlich weniger Laufkundschaft. Viele Betriebe mussten dichtmachen, andere stellen um: auf spezialisierte Dienstleistungen, auf Event-Styling oder sogar Haarverlängerungen. Alles, was ans Eingemachte geht. Das bedeutet für Berufseinsteiger oder Wechselwillige: Wer Profil zeigt – etwa mit einer Zusatzqualifikation in Coloration, Bartpflege oder Ethno-Haar – kann punkten. Manchmal fragt man sich aber, ob all der Trendwandel wirklich im Portemonnaie landet. Und da sind wir beim Reizthema.
Wie steht’s um das Gehalt? Ganz ehrlich: Die goldenen Zeiten des Friseurhandwerks sind vorbei, falls es die je gab. In Duisburg liegt das Einstiegsgehalt als Friseurmeister meist bei 2.300 € bis 2.800 € – mit Tendenz nach oben, wenn man Verantwortung für Azubis, Einkauf oder sogar den kleinen Salon trägt. Drei gut laufende Stühle am Samstag bringen mehr als Werbung auf Social Media, jedenfalls in Marxloh. Allerdings: Die Konkurrenz ist hart, und Zeitverträge oder Teilzeitmodelle häufen sich. Wer auf 3.000 € bis 3.600 € kommen will, muss entweder Kolleg:innen führen (und aushalten!) oder die ganz spezielle Klientel gewinnen – Stammkundschaft, Hochzeitsfrisuren, individuelle Beratung. Das ist keine Raketenwissenschaft, aber eben auch kein Spaziergang.
Worüber man selten spricht: Der permanente Zwang zur Fortbildung, im Kleinen wie im Großen. Ein Friseurmeister in Duisburg muss nicht nur mit neuen Schnitttechniken und Farbtrends Schritt halten – auch die Vorschriften drehen sich schneller als der Friseurstuhl. Hygienepläne, Datenschutz, Mitarbeiterführung. Wer sich darauf einlässt, sollte Robustheit mitbringen – und eine Portion Selbstironie. Ich erlebe es selbst: Plötzlich diskutiert man mit dem Außendienstler über Logistik, dann erklärt man Azubis die neue Preisliste, und wenn abends der Rücken zwickt, beginnt die eigentliche Planung für die Salon-Zukunft. Gerade in Duisburg, wo das Publikum von bodenständig bis extravagant reicht, zahlt sich ein offener Horizont und ein gewisser Rabauken-Charme aus. Ehrliche Begeisterung, gepaart mit Resilienz, entscheidet oft – nicht das perfekte Zeugnis oder die coolste Schere.
Wer heute als Friseurmeister in Duisburg startet oder den Wechsel wagt, braucht mehr als solides Fachwissen und sichere Hände. Man muss ein bisschen Menschenflüsterer sein, ein bisschen Unternehmer, ein bisschen Improvisationskünstler. Die Arbeitswelt ist härter, diverser, aber auch offener geworden. Perspektive? Ja – für alle, die aus Trends echte Kundentreue machen (und sich von trockenen Löhnen nicht den Schwung nehmen lassen). Vielleicht bin ich da zu direkt: Aber wer sich herausfordern (und manchmal durchbeißen) will, bekommt hier eine Bühne – kleiner als Berlin, ehrlicher als Düsseldorf, bunter als der eigene Farbkasten. Und irgendwie bleibt der Friseurstuhl doch einer der letzten Plätze, an denen das echte Ruhrgebietsgespräch noch lebt.
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