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Friseurhelfer Lübeck Jobs und Stellenangebote

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Friseurhelfer Jobs und Stellenangebote in Lübeck

Beruf Friseurhelfer in Lübeck

Zwischen Shampoo, Schere und Alltag: Friseurhelfer in Lübeck – ein Beruf mit Ecken, Kanten und Perspektiven

Wer in Lübeck überlegt, als Friseurhelfer einzusteigen, begegnet einer Realität, die mit dem romantisierten Bild aus Werbeprospekten nur wenig zu tun hat. Nein, es ist nicht nur Haarekehren und Smalltalk über das Wetter, während der Föhn lärmt. Die Aufgaben sind vielfältiger, anstrengender und – ich wage es zu sagen – mitunter überraschend komplex. Vielleicht ist genau das der Reiz. Denn: Wer glaubt, der Haarschnitt erledige sich von allein, sobald der Meister mit der Schere wedelt, hat nie erlebt, was im Hintergrund abläuft. Als Friseurhelfer bleibt man selten untätig: Shampoonieren, Farben anrühren, Handtücher stapeln, Termine koordinieren, das ein oder andere Mal das launige Kind im Schneidestuhl besänftigen. Und dann auch noch auf Zack sein, wenn plötzlich jemand kreischend zum Waschbecken rennt – Farbe im Auge, Panik im Blick. Na, willkommen im Salonalltag!


Auffällig, nicht nur in Lübeck, aber hier vielleicht ein klein bisschen mehr: Die Aufgabenschwerpunkte verschieben sich seit einiger Zeit. Digitalisierung? Ja, sie hält auch Einzug in den Salons, nur weniger als der eine oder andere Außenseiter-Hipster glauben möchte. Kein Friseurroboter, keine App, die die Haare wäscht, aber zumindest Terminpläne, die mal eben schnell digital überprüft werden. Wer Lust hat, kann sich ins Kassensystem reindenken – manchmal eher Notwendigkeit als Kür. Und ehrlich gesagt: Wer keine Angst vor Computern hat, ist klar im Vorteil. Oft läuft alles auf einmal, der Laden brummt, das Telefon klingelt, der Kollege wedelt im Augenwinkel mit einer Frage. Multitasking? Auch so ein Unwort, das plötzlich zum Tagesgeschäft gehört.


Die gesellschaftliche Rolle des Friseurhandwerks – speziell für Einsteiger oder Wechselwillige – ist ein Kapitel für sich. In Lübeck, wo Tradition auf moderne Lebenshaltungen trifft, trifft man genug Kunden, bei denen das Stammkundengespräch zur gefühlten Verpflichtung geworden ist. Und die Erwartungshaltung – die ist oft höher, als so mancher Tariflohn vermuten lässt. Es geht nicht mehr nur ums Haarekürzen, sondern um Atmosphäre, Haltung, vielleicht auch um ein klitzekleines Stück Identität. Was viele unterschätzen: Friseurhelfer sind häufig die stillen Diplomaten im Hintergrund. Sie dämpfen schlechte Laune, jonglieren Kundenwünsche und das ganz ohne große Bühne, meist mit einer Professionalität, die selten Applaus bekommt.


Und dann das Thema Geld. Offen gesagt: Wer auf das schnelle große Geld schielt, ist in Lübeck als Friseurhelfer fehl am Platz. Realistisch liegt der Stundenlohn für Einsteiger meist knapp über dem Mindestlohn, je nach Salon und Berufserfahrung vielleicht irgendwo zwischen 2.100 € und 2.400 € monatlich, mit Schwankungen je nach Tariflage und Auftragslage natürlich. Dafür winken aber auch kurze Wege, ein kollegiales Umfeld und oft sehr flexible Arbeitszeiten – zumindest in inhabergeführten Betrieben, wo der Chef notfalls auch mal selbst das Handtuch schwingt. Ein Vorteil? Kommt darauf an, wo die eigenen Prioritäten liegen.


Interessant wird es bei den Entwicklungsmöglichkeiten. Weiterbildungen sind – das ist mein Eindruck – unterbewertet. Warum eigentlich? In Lübeck kooperieren einige Salons mit regionalen Bildungsanbietern: Wer sich einlesen will, findet Angebote von Farbschulungen bis zu speziellen Kursen für Bartpflege, Haarverlängerung oder Hochsteckfrisuren. Ein bisschen Eigeninitiative ist hier allerdings Pflicht. Und ich behaupte: Wer die Augen offenhält, kann in einem guten Betrieb binnen weniger Jahre mehr Verantwortung bekommen. Selbst wenn das am Anfang nach Kaffeeservice und Handtuchfalten aussieht. Langfristig wird Erfahrung im Hintergrund sichtbar – irgendwann fragt keiner mehr, ob man „nur“ hilft.


Im Grunde ist der Beruf in Lübeck das, was man daraus macht. Es gibt genug, die nach ein paar Wochen die Flinte ins Korn werfen. Nicht jeder will oder kann mit dieser körperlichen Nähe, den Kundenwünschen – oder den Eigenheiten des Kollegen hinterm Waschtisch – umgehen. Aber wenn es passt, passt es. Die wahren Friseurhelfer erkennt man daran, dass sie auch nach Feierabend noch das Cape abschütteln, statt zu jammern. Und heimlich frage ich mich manchmal: Wer ist am Ende eigentlich zufriedener – der Meister, der Künstler spielen darf, oder der Helfer, der im Hintergrund alles am Laufen hält?