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Friseurhelfer Gelsenkirchen Jobs und Stellenangebote

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Zur Berufsorientierung als Friseurhelfer in Gelsenkirchen
Friseurhelfer Jobs und Stellenangebote in Gelsenkirchen

Friseurhelfer Jobs und Stellenangebote in Gelsenkirchen

Beruf Friseurhelfer in Gelsenkirchen

Zwischen Schere, Shampoo und Schalke: Was man als Friseurhelfer in Gelsenkirchen wissen sollte

Nun, einen Friseurhelfer erkennt man hier im Ruhrgebiet nicht unbedingt an der Kittelschürze oder dem Pinsel hinterm Ohr – aber an der Art, wie er zwischen Salon, Kunden und Kollegen balanciert. Wer frisch startet oder mit dem Gedanken spielt, in Gelsenkirchen vom Sofa direkt in Schleckerbecken zu wechseln, sollte wissen: Es ist ein Beruf voller Widersprüche. Sicher kein glamouröser Titel – aber ohne Friseurhelfer stünde der Betrieb oft still wie ein Haarföhn am Stromsparstecker.

Was macht man da eigentlich den ganzen Tag? Mehr als nur Handtücher sortieren und Kaffee aufkochen, das gleich mal vorneweg. Je nach Berufserfahrung reicht das Spektrum von klassischer Kundenbegrüßung über die Vorbereitung der Arbeitsplätze, das Anmischen von Farben, das Waschen der Haare bis zum Beratungsblick im Spiegel. Hygiene ist nicht irgendwas – sie ist alles: Handtuch sauber, Umhang frisch, die Flächen desinfiziert. Und dann dieses Multitasking: Plaudern, spülen, kehren, zuhören, merken welches Shampoo die Kundin will – irgendwie alles zur gleichen Zeit. Manchmal fragt man sich, ob Friseurhelfer nicht mindestens genauso multitaskingfähig sein müssten wie ein gestandener Stylist.

Das Geld? Sicher kein Grund, vor Stolz zu platzen – aber wer im Team mitzieht, kommt immerhin auf ein monatliches Einkommen, das in Gelsenkirchen meist zwischen 1.900 € und 2.200 € rangiert, abhängig vom Einsatz, Betrieb und Berufserfahrung. Ja, das klingt moderat. Aber die Lebenshaltungskosten vor Ort, besonders abseits der schicken Stadtteile, sind halbwegs im Rahmen. Und mal ehrlich: Im Vergleich zu manch anderweitig stressigem Job im Einzelhandel oder in der Gastronomie bietet das Friseurhandwerk den ehrlicheren Umgang – da weiß jeder, wem er die Spitzen schneidet oder die Hände reicht. Die große finanzielle Sprosse ist’s nicht; aber wer langfristig dabeibleibt, kann sich durch zusätzliche Qualifikationen hocharbeiten. Stichwort: Assistenz im Kosmetikbereich oder kleine Weiterbildungen – das bringt ein Plus, das durchaus im Bereich 2.300 € bis 2.600 € liegen kann.

Gelsenkirchen selbst? Ticken wir anders als der Rest? Ich würde sagen: Ein bisschen. Wer im Ruhrgebiet in einen Salon geht, will keinen Stummfilm erleben. Reden gehört zum Handwerk, und zwar auf Augenhöhe. Den einen Satz – „Kann ich Ihnen noch was bringen?“ – hat man hier schneller drauf als das perfekte Föhnstyling. Dazu kommt die besondere Durchmischung: Junge Familien, alteingesessene Besucher, Menschen aus verschiedenen Kulturen – wer nicht kommunikativ ist oder kein Gespür für Stimmungen mitbringt, wird das merken. Das bedeutet auch: Die Chemie im Team zählt. Konflikte werden hier oft direkt geklärt – manchmal klingt’s rau, aber gemeint ist’s fast immer herzlich.

Technik und Digitalisierung – auch im Friseursalon angekommen? Ein paar Jahre zurück hätte ich das belächelt. Doch selbst hier in Gelsenkirchen kommt kaum noch ein Betrieb ohne digitale Terminverwaltung oder Online-Rezensionen aus. Haarschneider mit Akku, spezielle Geräte für Strähnchen, sogar Salonsoftware – in vielen Betrieben mittlerweile Alltag. Aber: Keine App wäscht die Haare. Die Handarbeit bleibt, die Beratung auch. Vielleicht ist das gerade die Besonderheit, warum viele ältere Stammkunden lieber weiterhin persönlich buchen als im Internet auf „Jetzt Termin sichern“ klicken.

Kommen wir zum Kern: Für Einsteiger, Wechselwillige und Suchende lohnt ein kritischer Blick. Klar, körperlich ist das Ganze keine Verschnaufpause: Viel Stehen, Hände ständig in Seifenlauge, Rücken und Humor werden strapaziert. Aber wem das handfeste Arbeiten mit und am Menschen liegt, wer morgens keinen Business-Plan braucht, sondern lebendige Kundschaft und ein bodenständiges Team schätzt – ja, der findet sich hier manchmal schneller zurecht, als man denkt. Man muss morgens nicht aufwachen und wissen, wie man Schichten setzt – aber Offenheit, Umsicht, ein Funken Ruhrpott-Charme und Lernbereitschaft sollten schon drin sein. Wer meint, er könne einfach nur durchwischen, liegt daneben. Wer anpacken, beobachten, zuhören kann – auch, wenn es gerade nicht um neue Frisurtrends geht – der startet in Gelsenkirchen nicht auf verlorenem Posten.

Was bleibt? Kein Beruf für Leute, die schon beim Anblick eines Föhns schlapp machen. Aber in kaum einem anderen Job ist man so nah dran am echten Leben der Stadt wie hier. Und am Ende sind’s oft die kleinen, herzlich-krummen Momente mit den Menschen, die diesen Alltag ausmachen. Nichts Hochglänzendes – aber eben auch nie so wirklich grau.