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Salonkee S.A. | Rhein-Neckar
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Manchmal stehe ich im Salon – vielleicht ist es ein Dienstagmorgen, der Kaffeebecher noch gerade so lauwarm – und frage mich, was eigentlich den Job in Mainz so speziell macht. Ist es diese Mischung aus regionaler Gemütlichkeit und latentem Stadtpuls? Oder das diffuse Gefühl, dass in kaum einer Branche Anspruch und Wirklichkeit so seltsam auseinanderklaffen wie bei uns Friseurinnen und Friseuren?
Wer glaubt, Haare schneiden sei Routine, sollte mal einen Mainzer Altstadtsalon im November erleben. Die Kundschaft? Reicht vom karrierebewussten Politikberater bis zur Studentin mit eigenem Kopf (und, ehrlich gesagt, oft mit haarigen Wünschen). Typisch Mainz eben – ein Schmelztiegel.
Aber halt: Es geht keineswegs nur um technische Geschicklichkeit. Ein geübtes Auge, ein sicheres Händchen, sicher. Aber noch mehr: Zuhören können. Typanalyse. Und dieses diffuse Talent, in 30 Minuten nicht nur einen Schnitt zu liefern, sondern ein kleines Stück Wohlfühlgefühl. Klingt pathetisch, ist aber am Ende Kern der Sache.
Reden wir endlich Tacheles. Wer als frischgebackene Fachkraft (nach Ausbildung – Stichwort dreijähriges Handwerk) startet, spürt schnell: Luftsprünge macht das Gehaltskonto erst einmal nicht. Viele Betriebe zahlen im Einstiegsbereich zwischen 2.100 € und 2.400 €. Je nach Salonlage und Engagement lassen sich in gefragten Stadtteilen auch mal 2.500 € oder knapp darüber realisieren. Altmeisterinnen und Fachkräfte mit Zusatzqualifikationen – sagen wir Balayage-Profi oder Color-Expert – können, insbesondere in exklusiveren Lagen am Rhein oder Richtung Gonsenheim, auf 2.800 € bis 3.200 € hoffen.
Aber, so ehrlich muss man sein: Der Sprung in finanzielle Sphären, in denen der Beruf wirklich „Luft zum Träumen“ gibt, gelingt selten. Die Konkurrenz – vor allem durch Ketten und Billiganbieter – drückt die Preise. Individualität zahlt sich vor allem dort aus, wo Stammkundschaft, Persönlichkeit und handwerklicher (manchmal auch künstlerischer) Eigensinn einander begegnen.
Blicken wir auf den Wandel: Mainz, sonst gerne traditionsliebend, zeigt sich auch bei Friseurthemen oft überraschend modern. Digitalisierung? Viele Salons setzen längst auf Online-Terminplanung, digitale Beratungstools, Social-Media-Präsenz. Das Publikum – jung und Instagram-affin – verlangt mehr als Fassonschnitt und Trockenhaube. Und doch: Wer den Salonalltag kennt, weiß, wie selten im Alltag aus TikTok-Trends echte Kundenschnitte werden.
Dann wäre da noch das Thema Nachhaltigkeit. In einigen Mainzer Salons wird mittlerweile mit regionalen Produkten gefärbt, Reststoffe recycelt. Klingt gut – ist oft aber ein echter Spagat zwischen Überzeugung und Wirtschaftlichkeit. Und apropos Nachwuchs: Wer einen Blick hinter die Kulissen wagt, merkt, wie schwer sich viele Betriebe tun, Auszubildende zu finden, die wirklich bleiben. Der Mythos vom glamourösen Hairstyling-Leben hält der schulischen Realität selten stand.
Warum also bleibt man beim Friseurberuf in Mainz – oder wagt dennoch den Einstieg? Weil das Handwerk, trotz aller Widersprüche, immer noch Mitgestalter des Stadtbildes ist. Weil es selten so menschlich, so direkt, so nah an den Leuten zugeht wie hier. Und auch, weil ein gelungener Haarschnitt in Mainz manchmal mehr Türen öffnet als so manches Zertifikat.
Was ich nach Jahren zwischen Shampoo und Smalltalk sagen kann: Wer mit Menschen umgehen, gut zuhören und kreative Routine leben will, der findet gerade hier seine Bühne. Aber Finger weg, falls es nur um leichten Alltag und schnelle Euros gehen soll. Mainz ist ein Ort, an dem Friseurhandwerk mehr verlangt – und (wenigstens manchmal) auch gibt. Wie so oft im echten Leben: keine Raketenwissenschaft, aber alles andere als ein Spaziergang.
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