Friseur Jobs und Stellenangebote in München
Beruf Friseur in München
Friseur in München: Zwischen Handwerk, Lebenskunst und Realitätsschock
Wer am ersten Tag den Schlüssel zum Münchner Friseursalon dreht, merkt schnell: Nicht alles glänzt, was schimmernde Spiegel versprechen. Friseur – das klingt nach Kreativität, Nähe zu Menschen, Spaß an Mode, vielleicht auch nach ein bisschen urbanem Lifestyle. Und ja, ein Teil davon stimmt. Doch gerade für Berufseinsteiger oder Wechsler, die von außen auf diesen Job blicken, bleibt manches im Schatten der Schaufensterlichter. München ist ein Ort der Gegensätze – High Society im Glockenbach, Normalos in Giesing. Wer sich als Friseur hier behaupten will, braucht mehr als Schere und Föhn. Ehrlich, manchmal will ich am liebsten selbst die Uhr zurückdrehen und noch mal fragen: „Weißt du wirklich, worauf du dich einlässt?“
Die tägliche Bühne: Zwischen Handwerk und Psychologie
Vergessen wir das Klischee vom „Haareschneider“ – Friseur ist Berufsalltag, der zwischen gestalterischem Anspruch und sozialem Drahtseilakt pendelt. Wieviel Empathie die Kundschaft verlangt, erschließt sich nicht aus dem Lehrbuch. Mal wird über Trennung gesprochen, mal über Fußball – oft sogar beides, und manchmal ohne jedes Lächeln. Wer in München arbeitet, lernt schnell: Die Latte liegt hoch. Stammkundschaft ist Treuearbeit, jede Trendfarbe eine Gratwanderung zwischen Instagram und Wirklichkeit. In den Szenevierteln tauchen regelmäßig Kunden mit konkreten Vorstellungen auf, die irgendwo zwischen Paris Fashion Week und Panikmache im TikTok-Feed angesiedelt sind. Hier entscheidet dein Handwerk, aber auch, wie du in Gesichtern liest.
Gehalt, Realität und Lebenshaltungskosten – oder: Die Rechenkünstler Münchens
Vielleicht die Frage, die in keiner Pause fehlt: Wie lebt es sich denn davon? Das Einstiegsgehalt liegt in München häufig zwischen 2.200 € und 2.700 €. Ehrlich gesagt, viel ist das nicht, wenn man lokale Mietpreise aufruft oder mittags im teuren Glockenbach einen schnellen Lunch sucht. Wer sich durch Fortbildung – etwa Coloration oder Masterstyling – zur gefragten Fachkraft entwickelt, kann auf 3.000 € bis 3.600 € hoffen. Klingt in Zahlen erst mal gut. Aber rechnen wir vor Ort nach: Die Münchner Monatsmiete, ein einfacher Wocheneinkauf, dazu Nahverkehr, vielleicht ein Seminarticket und – schwupps – tanzen die Zahlen davon. Manchmal beschleicht mich das Gefühl, dass in Bewerbungsgesprächen zwar über „Top-Lohn, Innenstadtlage, junges Team“ gesprochen wird, die wirklichen Alltagssorgen aber verschwiegen bleiben. Ganz ehrlich: Man sollte wissen, worauf man sich einlässt. Aber, und das ist das Paradoxon, viele lieben diesen Beruf trotzdem.
Technologischer Wandel und Weiterbildung: Neue Farbe(n) braucht der Job
Wer noch denkt, Friseure blieben von Technologisierung verschont, der irrt. Moderne Farbmischmaschinen und App-basierte Terminplanung sind längst Alltag in Münchner Salons. Was viele unterschätzen: Die Technik verändert nicht nur die Abläufe, sondern auch die Anforderungen. Wer digital den Überblick verlieren mag, kann ins Schlingern geraten. Weiterbildung ist nicht nur Kür, sondern Pflicht für alle, die eine Zukunft in diesem Beruf sehen. Glänzende Namen wie Balayage, AirTouch oder Organic Hair Spa sind längst keine Fremdwörter mehr, sondern Handwerkszeug für die Arbeit am modernen Münchner Kopf. Wer mitzieht und sein Wissen permanent frisch hält, erhöht die Chancen auf einen festen Platz im Team, manchmal sogar auf lukrative Spezialistenrollen.
Arbeitsmarktlage und regionale Besonderheiten: Zwischen Tradition und Szene
München ist Friseur-Stadt. Überall gibt es Spagat: Traditionssalons mit Kundschaft, die jeden Termin im Kalender fett anstreicht – und hippe Studios, wo der Haarschnitt gerne mal als Statement verstanden wird. Der Arbeitsmarkt? Eigentlich solide, aber keineswegs selbstlaufend. Manche Betriebe sind personell ausgedünnt, suchen händeringend Verstärkung; andere schrecken mit hohen Ansprüchen eher ab, als dass sie Berufseinsteiger willkommen heißen. Die Mischung aus internationaler Klientel, Touristen und alteingesessenen Münchnern macht den Reiz, aber auch das Risiko aus. Da sind Flexibilität und Anpassungsfähigkeit echte Schatzkarten. Hinzu kommt: Wer mutig genug ist, die eigene Handschrift zu entwickeln – vielleicht sogar mal einen kleinen, eigenen Laden wagt –, kann sich schnell ein treues Netzwerk erarbeiten. Aber das ist kein Versprechen. Eher ein ständiges Ringen zwischen Traum und Tagesgeschäft.
Mein Fazit? München bleibt fordernd, aber auch voller Möglichkeiten
Das Friseurhandwerk in München – das ist bunt, fordernd, manchmal nervig und oft unglaublich erfüllend. Es braucht Mut, eine dicke Haut und die Bereitschaft, sich immer wieder neu auf Trends, Menschen und Alltag einzulassen. Die Chance, nicht unterzugehen? Sieht man jeden Tag im Spiegel – und bei jedem Kunden aufs Neue. Wer all das mitbringt, für den kann München zum Sprungbrett werden. Oder eben zu einer jahrelangen Dauerbaustelle. Aber letzten Endes – geht es nicht genau darum?