Friseur Jobs und Stellenangebote in Hagen
Beruf Friseur in Hagen
Friseur in Hagen: Alltag zwischen Handwerk, Stil und neuen Anforderungen
Friseure in Hagen. Klingt im ersten Moment altmodisch, oder? Der Klassiker, den jeder kennt – Haarschneiden, Föhnen, ab und zu mal ein bisschen Farbe. Und doch: Wer einmal länger durch die Fußgängerzone läuft oder in einem Hagener Stadtteil in einen Salon schaut, merkt schnell – ganz so schlicht ist der Arbeitsalltag hier nicht. Haargenau gar nicht.
Was viele unterschätzen: Friseur ist kein Beruf, bei dem man einfach nur Schere und Kamm schwingen muss. Wer neu einsteigt – jung oder, sagen wir, neu orientiert –, steht erst mal vor einem Wust aus Anforderungen. Kundenkontakt, Modebewusstsein, Tempo, Präzision. Und – nicht zu vergessen – das ständige Lernen von Trends, Techniken, Produkten. Die Ausbildung fordert handwerkliches Geschick und viel Gefühl für Menschen. Nicht jeder bringt das mit. Umstände, die sich zwischen Vorurteil („So schwer kann das doch nicht sein!“) und Realität oft wie Tag und Nacht anfühlen.
In Hagen gibt es Salons, die auf Tradition setzen: Türkische Barbiers, Handwerksbetriebe, Familienunternehmen, die seit Jahrzehnten am gleichen Platz sitzen. Daneben aber immer öfter auch die „modernen Studios“ – mit Social-Media-Präsenz, veganen Produkten, Glossy-Interieur und, ja, hin und wieder Latte Macchiato für den Kunden. Das allein bringt schon konkurrierende Anforderungen ins Team. Die einen erwarten solide Grundtechniken, die anderen experimentelle Styles, Influencer-Look und vielleicht sogar einen Sinn für Video und Fotos. Es mag überraschen, aber Instagram hat längst seine Spuren hinterlassen. Junge Friseure werden oftmals direkt in den ersten Wochen von Kunden nach bestimmten Balayage-Farbverläufen oder speziellen Fadentechniken gefragt. Wer sagt da, das sei Routine?
Lohnt sich das finanziell? Auch das ist so eine Frage, die – Hand aufs Herz – selten ehrlich beantwortet wird. Das Einstiegsgehalt liegt in Hagen meist bei 2.200 € bis 2.400 €, zumindest, wenn man auf Tarifbindung oder freiwillige Sozialleistungen hoffen kann. Viele kleine Läden zahlen auch darunter. Mit Erfahrung und speziellen Farb-, Schnitt- oder Barbiertechniken sind bei guten Adressen durchaus 2.600 € bis 3.000 € drin. Aber: Wer Richtung Führung, Meistertitel oder Selbstständigkeit abbiegt, kann theoretisch mehr erreichen. Praktisch? Kommt oft auf Durchhaltevermögen, Netzwerk und guten Riecher für Trends an. Was viele nicht verraten: Trinkgeld ist kein zuverlässiges Zubrot mehr, sondern eher schwankend wie das Aprilwetter im Ruhrgebiet.
Was tut sich technisch in Hagen? Die Digitalisierung schleicht langsam auch in die Salons. Online-Terminbuchungen, digitale Kundenkartei, Beratung per Tablet – alles mittlerweile keine Raketenwissenschaft mehr, aber für manchen im Kollegenkreis immer noch „Neuland“. Manche Chefs schwören auf traditionelle Zettelwirtschaft, andere treiben den Automatisierungstrend voran. Wer jetzt einsteigt, sollte keine Angst vorm Computer haben. Oder alternativ: Ein bisschen Ironie, Humor und Geduld mitbringen. Denn nicht jeder Kunde (oder Kollege) ist digital affin. Das ist eine Erfahrung, die man in Hagen öfter macht als in hippen Großstadtvierteln.
Regionale Eigenheiten? Hagen ist kein München und kein Berlin, aber auch nicht mehr das graue Kind des Ruhrpotts. Es gibt treue Stammkundschaft, viele Familien – aber auch Trendsetter, die gezielt Neues wollen. Wer mit beiden umgehen kann, ist klar im Vorteil. Wer selbst offen bleibt, merkt: Gerade in so einem Umfeld wächst das Handwerk mit den Menschen – bodenständig, manchmal überraschend, manchmal anstrengend. Und ja, es gibt an manchen Tagen nichts Besseres, als ein gelungenes Umstyling mit staunenden Blicken der Kunden zu krönen. Egal, wie lang der Tag war.
Mein Fazit? Wer Friseur in Hagen werden will, braucht mehr als einen guten Schnitt. Es braucht Neugier, Standfestigkeit und einen Blick für Menschen. Routine gibt’s in diesem Job so wenig wie in einer Achterbahnfahrt – und genau das macht ihn, aus meiner Sicht, in Hagen besonders spannend.