Friseur Jobs und Stellenangebote in Dortmund
Beruf Friseur in Dortmund
Friseur in Dortmund – zwischen Handwerk, Kreativität und Realität
Friseur in Dortmund zu sein, das ist – bleiben wir ehrlich – kein Job für Träumer:innen mit Hang zum schnellen Geld. Wer hier startet, taucht ein in eine ziemlich eigenwillige Mischung aus Tradition und Moderne. Die einen sprechen von „Kunst am Kopf“, die anderen – an einem grauen Montagnachmittag, wenn kaum jemand den Laden betritt – eben nur von „Haare schneiden“. Aber halt, so einfach ist das nicht: Es steckt mehr dahinter, als viele ahnen. Ich habe das über die Jahre, im Gespräch mit Kolleginnen, Quereinsteigern und, ja, auch mir selbst, immer wieder erlebt.
Was viele unterschätzen: Friseurhandwerk in Dortmund ballt sich auf engstem Raum. Gefühlt alle paar Meter ein Salon, oft großflächig plakatiert, mit dem Anspruch, „mehr als nur Friseur“ zu sein. Da fragt man sich manchmal, wer die ganzen Haare liefern soll für so viele Schneidekünste. Sprich: Die Konkurrenz ist spürbar. Aber zugleich eröffnet das Möglichkeiten, gerade für Berufseinsteiger:innen – und für alle, die den Branchenwechsel wagen. Wer Bock auf einen abwechslungsreichen Alltag und den direkten Draht zu Menschen hat, findet hier jedenfalls genug Auswahl. Klar, Luft nach oben ist immer, besonders beim Gehalt: 2.100 € bis 2.600 € zum Einstieg, meist knapp unter dem, was sich viele wünschen, mit Steigerungsspielraum je Erfahrung (und Trinkgeld, ja, das macht sich bemerkbar, fragt sich nur, ob man es mit nach Hause nimmt oder in die Kaffeekasse schiebt).
Dortmund ist in Sachen Friseur kein Trendsetter wie Berlin, aber verschwindet auch nicht in der Provinz. Wer hier an den Stuhl tritt, der erlebt Überraschendes: Mal will ein Stammkunde klassische Dauerwelle – Fluch und Segen älterer Stadtquartiere! – mal blättern Jugendliche Instagram-Bilder durch, als wäre jeder Kopf ein individueller Modeblog. Und hinter vorgehaltener Hand erzählen erfahrene Friseur:innen, dass die Männerkundschaft zulegt – Bart, Konturen, Pflege. Hätte ich auch nicht gedacht, aber so läuft’s eben. Strukturell gesehen: Wer sich auf Colorationen oder Balayage spezialisiert, kann aus der Masse herausstechen, sofern Fingerspitzengefühl und Kundenbindung stimmen. Dafür muss man im Zweifel bereit sein, Fortbildungen zu machen. Die gibt’s: Vom Abendkurs bis zu richtigen Zertifikaten, häufig auch bei kleineren Dortmunder Bildungsträgern – langweiliger Theorieunterricht, aber die Praxis am Modell bringt’s!
Manchmal, in ruhigeren Stunden, frage ich mich, wie digital der Friseurjob inzwischen geworden ist. Echtes Handwerk, klar, aber dann stehen Kolleginnen mit Tablets am Waschplatz, beraten zur Typveränderung, kalkulieren Farben per App. Ein bisschen schräg, aber wohl unvermeidbar, gerade wenn man die jüngeren Kund:innen abholt. Digitalisierung heißt aber nicht, dass YouTube-Tutorials und Influencer-Videos die eigentliche Arbeit ersetzen: Die wahren Herausforderungen liegen nach wie vor beim Menschen. Ein Vier-Stunden-Umstyling, weil aus Reflex blondiert wurde? Passiert. Plötzliches Beratungskonzept für einen Kunden mit feinen, dünnen, widerspenstigen Haaren? Eben Alltag. Und in Dortmund, mit seiner Mischung aus Szenevierteln und bodenständigen Ecken, wird jede Kundensituation zur kleinen Sozialstudie.
Regelmäßig kommt das Thema Arbeitszeiten auf. Da staunt die Außenwelt: Mal eben um 18:30 Uhr abschließen? Nicht, wenn noch die Hochzeitsfrisur für morgen früh ansteht. Flexibilität ist Pflicht, keine Kür. Und dennoch – viele schätzen das: Früher Feierabend am Montag, dafür Donnerstags bis spät. Im Team die Arbeitszeiten zu jonglieren, fühlt sich oft wie Tetris an. Ist das nun gut oder schlecht? Schwer zu sagen. Ich kenne Leute, die genau deshalb wechseln – und andere, die bleiben, weil sie das Miteinander im Salon zu schätzen wissen. Denn eins ist sicher: Wer Friseur:in in Dortmund wird, bleibt nie lang allein. Dafür sorgt das tägliche Gespräch mit Kund: innen – mal berührend, mal banal, selten langweilig, fast nie frei von kleinen Geschichten. Ein Beruf mit Bodenhaftung, Herz und manchmal einer ordentlichen Portion Kopfschütteln. Aber hey – irgendwer muss den Menschen schließlich zeigen, wie gut sie aussehen können.