Kieferorthopädische Praxis Dr.J Kosel, Dr.B.Daler | 82110 Germering
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Das Berufsbild Fotomodell wird gern in ein glamouröses Licht gerückt – als würde hinter jeder Kamera ein kleiner Star geboren. Wer aber als Einsteiger oder Fachkraft mit wachsendem Sinn für Realität in Kassel einsteigt, merkt recht schnell: Der Alltag ist oft komplexer, als die bunten Bildstrecken im Schaufenster des Modelabels am Friedrichsplatz vermuten lassen. Kassel mag kein Berlin oder Paris sein, aber unterschätzen sollte man die regionale Mode- und Kreativszene nicht. Sie ist eigenwillig, manchmal spröde, stellenweise überraschend experimentierfreudig. Für jemanden, der gerade den Sprung wagt oder den nächsten Karriereschritt sucht, lohnt sich ein näherer Blick – und zur Beruhigung: Nein, die berühmte Künstlerszene ist kein Mythos, sie existiert tatsächlich (wenn auch überwiegend im Sommer während der documenta, aber das ist eine andere Geschichte).
Eigentlich klingt es ja verlockend: Vor der Kamera stehen, neue Looks ausprobieren, Teil einer Szene junger Modekünstler, ambitionierter Fotografen, manchmal auch internationaler Designschmieden. Genau hier beginnt jedoch der Spagat zwischen inszenierter Leichtigkeit und praktischen Anforderungen. Zu den Aufgaben zählt eben nicht nur das Posieren. Anpassungsfähigkeit ist gefragt. Wer als Model in Kassel arbeitet, bekommt es selten mit monothematischen Shootings zu tun. Stattdessen: Modeschauen in leerstehenden Industriehallen, Werbeshootings für nachhaltige Textilstart-ups, Imagekampagnen für lokale Kulturprojekte. Klingt abwechslungsreich? Ist es auch – aber Routine und planbare Tagesabläufe sucht man hier vergebens.
Was viele unterschätzen: Die Erwartungen an Fotomodelle in Kassel gehen längst über das klassische Schönheitsideal hinaus. Gefragt ist Vielseitigkeit, manchmal auch Improvisationstalent. Körperhaltung und Mimik sind das eine, Verständnis für Markenästhetik und Zielgruppen das andere. Der berühmte „Kasus Knacksus“: Wer glaubhaft bleibt und flexibel mit Stilbrüchen umgeht, hat in Kassel erstaunlich gute Karten – denn Agenturen, Fotografen und Auftraggeber suchen nach Gesichtern jenseits austauschbarer Perfektion. Manchmal stolpert man sogar über einen Kunststudenten, der mit schrillen Ideen und minimalem Budget Großes vorhat. Hier trennt sich dann die Spreu vom Weizen: Wer auf Authentizität setzt und Wandlungsfähigkeit mitbringt, kommt weiter als jemand, der auf eine vermeintliche Standardkarriere schielt.
Kommen wir zu einem heiklen Punkt – das Geld. Wer denkt, das Einstiegsgehalt sei üppig, sieht sich rasch auf den Boden der kasseler Tatsachen zurückgeholt. Je nach Auftrag, Qualifikation und Erfahrung bewegt sich das Einkommen im Einsteigerbereich meist zwischen 1.400 € und 2.300 € pro Monat. Wer als erfahrene Fachkraft für Marken- oder Werbekampagnen gebucht wird, kann 2.600 € bis 3.800 € realistisch anpeilen – Ausreißer nach oben davon ausgenommen, denn bei Luxus-Kampagnen oder internationalen Großprojekten kann es auch deutlich mehr sein. Allerdings: Zuverlässigkeit zählt. Kassel ist eine kleine, aufmerksame Szene. Wer betrügt oder absagt, ist schnell raus. Manche buchen lieber immer wieder denselben Typ – auf Nummer sicher eben. Dass Spontanjobs und Tageseinsätze das Bild verwässern können, soll auch nicht verschwiegen werden. Kurz gesagt: Kalkulierbarkeit? Wunschtraum. Schwankung? Alltag.
Wie steht's um die Entwicklungsmöglichkeiten? Nun, was Kassel angeht, sehe ich durchaus Potenzial – vorausgesetzt, man bringt Neugier und Lernbereitschaft mit. Weiterbildung geschieht oft im Tun, nicht im Seminarraum. Trotzdem werden gezielt Workshops angeboten, zum Beispiel zu Körpersprache, Styling oder Persönlichkeitsentwicklung. Wer Ausdauer beweist und sich immer wieder neuen Projekten stellt, kann aufsteigen – aber ohne persönliche Initiative bleibt’s beim Nebenerwerb. Manche Einsteiger glauben, ein einziges Shooting mit einem angesagten Fotografen sei das Sprungbrett für die große Karriere. Ich halte das für einen Irrtum. Eher gelingt der Weg durch einen Mix aus Authentizität, Praxiserfahrung und regionaler Verankerung.
Manchmal fragt man sich, warum trotz Instagram-Hype und Influencerflut immer noch Fotomodelle gebraucht werden. Die Antwort in Kassel ist ernüchternd und tröstlich zugleich: Echte Menschen mit Haltung, eigenem Profil und der Bereitschaft, sich auf Unwägbarkeiten einzulassen, werden eben doch gesucht. Und wer bereit ist, gegen den Strich zu denken, stößt hier immer noch auf Auftraggeber, die Neues ausprobieren wollen. Lust auf eine Branche, die niemals wirklich stillsteht? In Kassel findet man sie – wenn man nicht mit glatten Laufstegträumen aufkreuzt, sondern mit offenen Augen und ein bisschen Selbstironie.
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